18.08.2012, 12:53
Zitat:Und Russland war über Jahrtausende von der kulturellen Entwicklung Westeuropas abgeschnitten.Etwas dick aufgetragen. Jahrtausende abgeschnitten? hock:
Also so alt und so lange abgeschlossen von der Außenwelt war und ist Russland dann auch wieder nicht (gewesen). Wenn man das Großfürstentum Moskau als Beginn Russlands ansetzt (13. Jahrhundert) und die Westöffnung Peters des Großen als Maßstab heranzieht für eine westliche Einflussnahme (ab Beginn des 18. Jahrhunderts), so hätte man höchstens 400 bis 500 Jahre einer gewissen Isolation (allerdings ist das so auch nicht haltbar, sondern eher ein theoretischer Wert, da es immer Einflüsse und einen Austausch gab, etwa über Handel; ein richtiges "Abgeschnittensein" findet sich nämlich fast nirgends und höchstens vllt. auf Inseln im Pazifik).
Zitat:Zum Straftatbestand - da frag ich mich dann doch, wie bei uns reagiert worden wäre, wenn dieser Auftritt nicht in Moskau, sondern, sagen wir mal, im Dom von Köln, Bamberg oder München passiert wäre. Auch bei uns wären wohl die Wogen hochgeschlagen - Blasphemie und Hausfriedensbruch wären denkbare Schlagworte ....Seltsamer Vgl.: Wenn ich bei uns in einer Kirche randaliere (damit meine ich keine Aktion, sondern wirkliches Randalieren) und Hausfriedensbruch begehe und die Kirche tatsächlich Anzeige erstattet, so würde es im schweren Fall ein Jahr Freiheitsstrafe geben (wenn bspw. Sachbeschädigungen stattfanden), ansonsten Geld- oder Bewährungsstrafe, wenn man diesbezüglich keine Vorstrafen hat. Blasphemie ist in dem Sinne kein Straftatbestand bei uns, wohl aber die Verunglimpfung von Glaubensbekenntnissen. Da darüber aber kein parteiübergreifender Konsens herrscht und der diesbezügliche Paragraph nicht unumstritten ist, bliebe es wohl höchstens bei einer Geldstrafe im schlimmen Fall (außer in Bayern, da wird man, glaube ich, noch verbrannt... :wink: ).
Schneemann.