31.08.2012, 18:29
Zitat:Beim ersten Punkt stimme ich zu. Wenn die Bevölkerung partout nicht will, dann sollen sie halt mit der vorhandenen und durch die Taliban noch radikalisierten Lokalideologie weiterleben. Ich bin aber davon überzeugt, dass, wenn man mal alle Betroffenen befragen würde (insbesondere die Frauen) und ihnen darstellen würde, wie man sich sonst noch so organisieren könnte, die Taliban-Ideologie abgelegt würde. Das funktioniert aber nur in einem Klima der Sicherheit. Wo die Leute nicht aus Angst um Leib und Leben in einer Debatte darüber entscheiden können, was sie individuell für sich wollen.
Wieso besteht bei Dir überhaupt das Interesse daran, den Taliban ("insbesondere den Frauen") darstellen zu wollen, wie man sich "sonst noch so organisieren könnte"? Die Taliban sollen leben wie es ihnen gefällt, solange es ihnen selbst intern gefällt. Der eigentlich Punkt ist doch vielmehr der, dass die Talibs dabei selbst nicht anderen ihre radikale Ideologie aufzwängen dürfen. Damit meine ich NICHT "insbesondere die Frauen", sondern sehr konkret einfach andere Kulturkreise. Sie sollen andere Kulturkreise nicht mit Gewalt ihre fremden Regeln aufzwängen. Die Talibs sind selbst vor allem Kulturkrieger, die sich wie eine Krankheit durch stark begünstigende Umstände im Körper Afghanistan ausgebreitet haben. Ganz sicher will die Mehrheit der Afghanen so nicht leben, weil die Mehrheit der Afghanen keine Talibregeln braucht und möchte. Die Taliban"kultur" ist inhärent gewalttätig.