27.09.2012, 17:48
Zitat:Es gibt 3 Arten von Kriegen: 1 Siegreiche, diese sind für die Nation gut 2 solche mit unklarem Ergebnis, diese muß man meiden, 3 Niederlagen, diese muß man meiden.Das ist sicherlich richtig. Nur ist es eben auch so, dass es extrem schwer fällt, eine Demokratie in einen großen und möglicherweise auch verlustreichen Krieg zu führen. Dies ist im Wesen eines solchen Staates nicht möglich, evtl. zum Glück. Und dies eben der Grund, dass derzeitige Konflikte, in die westliche Staaten verwickelt sind, nicht richtig und mit vollem Einsatz, sondern quasi mit angezogener Handbremse geführt werden (Afghanistan, Irak) und irgendwann in der Unübersichtlichkeit eines Guerillakrieges versumpfen.
Du wärst vermutlich überrascht, wie zurückhaltend ich in Bezug auf Angriffskriege bin. Heute führen wir meiner Ansicht nach zu viele Kriege der Kategorie 2...
Und dies wiederum führt dazu, dass selbst an Feuerkraft weit überlegene High-Tech-Armeen irgendwann zermürbt und nur noch genervt irgendwelche Wüsteneien wieder räumen und Politiker daheim dies dem Wahlvolk als Sieg verkaufen wollen, obgleich es allenfalls ein Rückzug unter Pattbedingungen war, was das Wahlvolk wiederum irgendwie zumindest ahnt und was jedweden Waffengang in der Zukunft nochmals gesellschaftspsychologisch erschwert.
Man schlittert somit von einer Misere in die nächste und kann allenfalls hoffen, beim nächsten Konflikt wieder mit einem "Stufe-2-Ergebnis" wegzukommen. Genau genommen sind die Demokratien im Westen also nicht mehr in der Lage, einen richtigen Konflikt durchzustehen. Sie können allenfalls versuchen, ihn irgendwie abzureiten und unter einer überlegenen Technik- und Feuerglocke mit möglichst geringen eigenen Verlusten durchzuhalten.
Schneemann.