29.09.2012, 12:48
Ich habe es mehrfach angesprochen. Innerhalb kurzer Zeit hat die Türkei einen strategischen Wandel von der berühmten "Zero-Problem Strategie" hin zu einer durchaus recht aggressiven und selbstbewussten Konfliktstrategie gemacht. Nicht zuletzt passieren die neuerlichen Entwicklungen in der Türkei ja vor dem Hintergrund selbst gekappter Beziehungen mit Israel, Syrien, Irak, Iran, Griechenland und Zypern. Aucgh die Beziehung zu den NATO-Bündnispartnern hat die Türkei seit 2003 ebenfalls massiv heruntergefahren. Das ist ein klarer und sehr bewusster Pariah-Kurs. Warum wandelt sich die Türkei so selbewusst von "Everybodies Darling" zum neuen "Enfant-Terrible"?
Man könnte versuchen das psychologisch zu ergründen und mit einer deutlichen Renaissance des Islam in der Türkei in Verbindung mit einem neu entstandenen oder besser gesagt - wieder entdeckten- türkischen Selbstverständnis erklären. Auch dafür gibt es Gründe, die auch in der deutlichen Ablehnung der europäischen Bevölkerung gegenüber der türkischen Kultur liegen. Die Türken haben erkannt, dass sie keine Europäer sind, sondern ihre kulturellen Wurzeln und Einflussbereiche im asiatischen und arabischen Raum haben. In der EU und NATO hat die Türkei ihre gewünschte Rolle nicht gefunden und die jahrelange Bevormundung und wirtschaftliche wie politische Abhängigkeit (ehemals hoch verschuldetes Entwicklungsland) hat den Türken nicht gefallen. Wir erleben mit der türkischen Politik ist eine Wendung gen Osten.
Die Türkei emanzipiert sich deshalb in geradezu revolutionärer Weise und versucht Stärke zu demonstrieren und im eigenen Namen und Willen zu agieren.
Da das alles Neuland für die heutige Türkei ist, muss sie letztlich ihre neuen Grenzen selbst ausloten und ihre neue Rolle in der Region erst noch finden. Das konnte bis heute nicht passieren. Der Begriff "revolutionär" ist durchaus nicht falsch gewählt, da die Türkei Jahrzehnte lang im starren Korsett der Generäle (eine Art Militäroligarchie) gefangen war. Es hat mit der AKP tatsächlichen einen Machtwechsel, ja fast eine Änderung des politischen Systems gegeben. Das aggressive Vorgehen der AKP gegen die Militärs ist ein Mittel zur Untermauerung dieser inner-türkischen Revolte.
Meine persönliche Hoffnung ist, dass irgendwann eine Regierung in der Türkei an der Macht ist, wo man schlicht und einfach weiß wen man vor sich hat. Freundlich, feindlich, was auch immer. Aber nicht jede Woche ein neuer Sinneswandel. Derzeit ist die Türkei ein unkalkulierbarer Faktor.
Man könnte versuchen das psychologisch zu ergründen und mit einer deutlichen Renaissance des Islam in der Türkei in Verbindung mit einem neu entstandenen oder besser gesagt - wieder entdeckten- türkischen Selbstverständnis erklären. Auch dafür gibt es Gründe, die auch in der deutlichen Ablehnung der europäischen Bevölkerung gegenüber der türkischen Kultur liegen. Die Türken haben erkannt, dass sie keine Europäer sind, sondern ihre kulturellen Wurzeln und Einflussbereiche im asiatischen und arabischen Raum haben. In der EU und NATO hat die Türkei ihre gewünschte Rolle nicht gefunden und die jahrelange Bevormundung und wirtschaftliche wie politische Abhängigkeit (ehemals hoch verschuldetes Entwicklungsland) hat den Türken nicht gefallen. Wir erleben mit der türkischen Politik ist eine Wendung gen Osten.
Die Türkei emanzipiert sich deshalb in geradezu revolutionärer Weise und versucht Stärke zu demonstrieren und im eigenen Namen und Willen zu agieren.
Da das alles Neuland für die heutige Türkei ist, muss sie letztlich ihre neuen Grenzen selbst ausloten und ihre neue Rolle in der Region erst noch finden. Das konnte bis heute nicht passieren. Der Begriff "revolutionär" ist durchaus nicht falsch gewählt, da die Türkei Jahrzehnte lang im starren Korsett der Generäle (eine Art Militäroligarchie) gefangen war. Es hat mit der AKP tatsächlichen einen Machtwechsel, ja fast eine Änderung des politischen Systems gegeben. Das aggressive Vorgehen der AKP gegen die Militärs ist ein Mittel zur Untermauerung dieser inner-türkischen Revolte.
Meine persönliche Hoffnung ist, dass irgendwann eine Regierung in der Türkei an der Macht ist, wo man schlicht und einfach weiß wen man vor sich hat. Freundlich, feindlich, was auch immer. Aber nicht jede Woche ein neuer Sinneswandel. Derzeit ist die Türkei ein unkalkulierbarer Faktor.