01.10.2012, 20:17
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Zitat:...
Die militärische Lage zeigt sich weitgehend unverändert und lässt keine unmittelbar bevorstehende Eskalation erkennen.
Die vom US Central Command ausgerichtete multinationale Übung IMCMEX-12 ist planmäßig zu Ende gegangen. Schlagzeilen produzierte sie nicht mehr. Die meisten Medien hatten das Interesse verloren, als sie realisieren mussten, dass mit IMCMEX-12 keineswegs der zuvor unterstellte „massive internationale Flottenaufmarsch am Golf“ verbunden war, dass praktisch nur ohnehin in der Region stationierte Minenabwehreinheiten an der Übung teilnahmen, und dass die Aktivitäten sich auch bewusst von der kritischen Straße von Hormuz fern hielten.
Auch der Iran übte sich in Zurückhaltung. Zwischenfälle gab es nicht; Propaganda blieb hinter den Erwartungen zurück. In zwei Ereignissen zeigte sich aber doch, dass man IMCMEX-12 durchaus zur Kenntnis nahm. Am 17. September, nur einen Tag nach Übungsbeginn, besuchte der religiöse Führer Ayatollah Khamenei einen iranischen Marinestützpunkt am Kaspischen Meer. Zu den ihm demonstrierten Fähigkeiten gehörte - sicher nicht rein zufällig - das Minenlegen durch Speedboote der Revolutionsgarden, die dabei von „Fregatten“ der regulären Marine gesichert wurden. Als „Fregatten“ werden im Iran üblicherweise die 250-ts FK-Korvetten der SINA-Klasse (modifizierte COMBATTANTE-II) bezeichnet.
Schließlich sollen am 24. September Kräfte der Revolutionsgarden „nahe der Straße von Hormuz“ ein Flugkörperschießen durchgeführt haben. Vier Seeziel-FK hätten ein „maritimes Ziel von der Größe eines Kriegsschiffes“ versenkt. Bestätigen lässt sich diese Meldung staatlich iranischer Medien nicht. Unklar ist auch, was für Flugkörper zum Einsatz kamen (wahrscheinlich kleinere) und ob sie von Land oder Booten aus geschossen wurden.
Bei den in der Region eingesetzten Kräften der US Navy gibt es keine Änderungen. Der Flugzeugträger EISENHOWER operiert offenbar weiterhin im Persischen Golf, während der zweite derzeit in der Region präsente Flugzeugträger ENTERPRISE aus dem Arabischen Meer heraus mit seinen Kampfflugzeugen die Operation „Enduring Freedom“ (Afghanistan) unterstützt.
Der Flugzeugträger JOHN C. STENNIS befindet sich auf dem Marsch in die Region, hat es dabei aber offenbar nicht sonderlich eilig. Nach Übungen im Seegebiet Guam wurde das Schiff am 27. September noch immer im (südwestlichen) Pazifik gemeldet. Die STENNIS soll die ENTERPRISE ablösen. Möglich ist, dass diese dann nicht sofort abläuft und damit dann vorübergehend drei Carrier Strike Groups der US Navy in der Region operieren – allerdings wohl nur für kurze Zeit, denn schon am 1. Dezember soll die ENTERPRISE im Marinestützpunkt Norfolk außer Dienst gestellt werden.
Der seit März im Einsatz befindliche amphibische Träger IWO JIMA operiert derzeit vermutlich im Roten Meer. Als wahrscheinliche Ablösung der IWO JIMA Amphibious Ready Group läuft aus dem Pazifik (San Diego) eine amphibische Einsatzgruppe um den amphibischen Träger PELELIU zu. Sie hat am 24. September Pearl Harbor (Hawaii) erreicht und dort erst einmal einen Zwischenstopp eingelegt.