27.11.2012, 19:08
Man kann für oder gegen den dortigen Einsatz sein. Die Parteien sind hierbei meist recht klar aufgestellt, und ich will deswegen darauf gar nicht im Detail eingehen. Aber: Ich persönlich habe den Einsatz im Grunde unterstützt, da ich den Kampf gegen die fundamentalistischen Taliban und ihre Helfershelfer aus Pakistan und Saudi-Arabien, auch im Kontext des 11. September 2001, für richtig hielt (und teils immer noch halte), Unocal und Pipeline-Deals hin oder her. Zugleich habe ich aber auch immer gesagt, dass es illusorisch ist, mit nur 4.500 Soldaten ein Gebiet von 162.000 Quadratkilometern (das deutsche Einsatzgebiet), das beinahe halb so groß ist wie Deutschland selbst, in einem archaisch geprägten und von mehreren Jahrzehnten Krieg zerrissenen Land zu sichern.
Wenn man aber dies anmerkte, so war beinahe jeder dagegen, sich verstärkt zu engagieren, egal ob nun Stammtisch, Uni, Firma oder Verwandtschaft. Auch die deutsche Politik schlich wie die Katze um den heißen Brei herum. Man wurstelte weiter, setzte „auf Polizistenausbildung“ und die ANA. Groß wurde herausgestellt, es seien bereits über 30.000 afghanische Polizisten ausgebildet worden. Einige Leute von der Bundeswehr, darunter auch jemand, den ich persönlich kenne, sagten indessen „unter der Hand“, dass von diesen 30.000 Polizisten gerade mal 1.500 überhaupt einsatzbereit seien und als zuverlässig gelten könnten. Das ist nach zehn Jahren Engagement mehr als peinlich.
Um es auf den Punkt zu bringen: Man kann und konnte sich nicht entschließen, diesen Krieg (und es ist ein Krieg, trotz aller Verklärungen und halbherzigen Umdeutungen der Politik) richtig und mit dementsprechendem, vollem Einsatz zu führen und wird ihn deswegen gnadenlos verlieren. Die Politik erklärt dies aber dem Bürger kaum oder gar nicht, sie flüchtet sich stattdessen entweder in einen sinnlosen und militärisch quasi unhaltbaren Durchhalte-Aktionismus von wegen, dass „es einfach klappen muss ob der Afghanen an sich und der Frauen im Speziellen“ (Befürworter) oder in geradezu verbohrte und oft antiamerikanisch angehauchte Grundsatz-Negationen (Gegner).
Fakt ist aber, egal welcher „Fraktion“ man sich nun persönlich zurechnet, dass die Leidtragenden nicht nur deutsche Soldaten sind, die seit zehn Jahren in der gebirgigen Einöde Zentralasiens sitzen und eigentlich nicht wissen, was sie erreichen sollen, sondern auch die Afghanen, die danach wohl wieder in Stammeskriegen und Fundamentalismen versinken werden. Zumindest – das ist meine Prognose – wird sich Herr Karzai ohne die NATO keine drei Monate mehr halten können.
Schneemann.
Wenn man aber dies anmerkte, so war beinahe jeder dagegen, sich verstärkt zu engagieren, egal ob nun Stammtisch, Uni, Firma oder Verwandtschaft. Auch die deutsche Politik schlich wie die Katze um den heißen Brei herum. Man wurstelte weiter, setzte „auf Polizistenausbildung“ und die ANA. Groß wurde herausgestellt, es seien bereits über 30.000 afghanische Polizisten ausgebildet worden. Einige Leute von der Bundeswehr, darunter auch jemand, den ich persönlich kenne, sagten indessen „unter der Hand“, dass von diesen 30.000 Polizisten gerade mal 1.500 überhaupt einsatzbereit seien und als zuverlässig gelten könnten. Das ist nach zehn Jahren Engagement mehr als peinlich.
Um es auf den Punkt zu bringen: Man kann und konnte sich nicht entschließen, diesen Krieg (und es ist ein Krieg, trotz aller Verklärungen und halbherzigen Umdeutungen der Politik) richtig und mit dementsprechendem, vollem Einsatz zu führen und wird ihn deswegen gnadenlos verlieren. Die Politik erklärt dies aber dem Bürger kaum oder gar nicht, sie flüchtet sich stattdessen entweder in einen sinnlosen und militärisch quasi unhaltbaren Durchhalte-Aktionismus von wegen, dass „es einfach klappen muss ob der Afghanen an sich und der Frauen im Speziellen“ (Befürworter) oder in geradezu verbohrte und oft antiamerikanisch angehauchte Grundsatz-Negationen (Gegner).
Fakt ist aber, egal welcher „Fraktion“ man sich nun persönlich zurechnet, dass die Leidtragenden nicht nur deutsche Soldaten sind, die seit zehn Jahren in der gebirgigen Einöde Zentralasiens sitzen und eigentlich nicht wissen, was sie erreichen sollen, sondern auch die Afghanen, die danach wohl wieder in Stammeskriegen und Fundamentalismen versinken werden. Zumindest – das ist meine Prognose – wird sich Herr Karzai ohne die NATO keine drei Monate mehr halten können.
Schneemann.