09.02.2013, 13:26
Information und Beweglichkeit:
Praktisches Beispiel:
Man fährt auf Patrouille sinnlos in der Gegend herum, als eine in einer anderen Gegend herumgondelnde Drohne feststellt, dass ein ganzer Haufen Taliban in einem Dorf ist. Und welch Frohlocken, die marschieren gerade ab (haben nur fouragiert) und wandern jetzt von dem Dorf durch unbewohnte (sic) Täler wieder hinauf in die Berge. Zu besagtem Dorf führt eine "Straße", die ist aber weithin einsehbar und die Taliban würden Fahrzeuge die auf dieser "Straße" entlang kommen von weitem sehen.
Trotzdem hat man wegen der Radpanzer keine andere Wahl. Man fährt also die Straße entlang Richtung Dorf und noch etwas außerhalb bleibt ein vorne fahrender Radpanzer in einer Erosionsrinne sitzen und frisst sich da fest. Man kriegt ihn auch nach hinten mittels Winde nicht mehr richtig raus. Die Zeit verrinnt. Die anderen Fahrzeuge können nicht von der Straße runter und an dem feststeckenden Fahrzeug vorbei weil: die Radpanzer würden da in dem Dreck auch stecken bleiben. Die Taliban wandern weiter und weiter, die Zeit verrinnt. Man entschließt sich also doch querfeldein um den stecken gebliebenen Radpanzer herum zu fahren. Das Ergebnis sah so aus:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.combatreform.org/lav3ogodwerestuckagainhurrywegotogetbackbeforedark.jpg">http://www.combatreform.org/lav3ogodwer ... redark.jpg</a><!-- m -->
Beim Versuch die anderen Panzer dann auf der Straße zu wenden (weil die Taliban hatten sich laut Drohne irgendwo in Luft aufgelöst und viel zu viel Zeit war vergangen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.combatreform.org/lav3stuckandbrokeninafghanistan.jpg">http://www.combatreform.org/lav3stuckan ... nistan.jpg</a><!-- m -->
Saßen dann zwei weitere Fahrzeuge auf der Straße im Dreck fest. Die Bergepanzer (ebenfalls Radpanzer) die diese dann heraus ziehen sollten, hatten ebenfalls ziemliche Mühe und itzo laßt mich lachen, einer der Bergepanzer saß dann am Ende auch im Dreck fest. Nach etlichen Stunden waren alle Panzer wieder flott und gewendet und kein einziger Feind wurde getötet....
Und so was kommt öfter vor als man denkt. Die zwingende Folge: Unsere Streitkräfte wie die unserer Verbündeten meiden "schwieriges" Gelände. Und schaffen damit dem Feind Gelände in dem er agieren kann. Und sie fahren lieber 60 km Umweg als stecken zu bleiben, was dem Feind wiederum Zeit verschafft. Und diese Zeit hat man im modernen Krieg nicht.
Alle Information der Welt nützt rein gar nichts, wenn man mangels Beweglichkeit an den Feind nicht heran kommt. Und das Argument, dass könne man dann eben alles mit Drohnen rein aus der Luft machen scheitert auch an der Einsatzrealität. Die Amis setzen immer mehr und mehr Drohnen zur LNU ein, und trotzdem haben sie größte Mühe. Feindliche leichte Infanterie ist rein aus der Luft schwer bekämpfbar. Daran hat sich nichts geändert.
Da bringt nur Masse etwas und Drohnen haben diese Masse an Bomben nicht. Praktisches Beispiel: bei etlichen Gefechten in Afghanistan hat dann erst schwere Artillerie das Gefecht siegreich entschieden. Weil nur die Artillerie mit ihren Flächenteppichen und ihrer Ausdauer im Feuer das notwendige Feuervolumen herbringen konnte. Die Drohnen hatten dafür zu wenig Bomben an Bord und sogar Jagdbomber hatten bereits alles abgeworfen und der Feind kämpfte trotzdem weiter. Und auch dies kommt öfter vor als man denkt.
Und selbst auf glatten, asphaltierten Straßen kann realtiv geringe Feindeinwirkung ausreichend Räder eines Radpanzers platt machen, so dass dieser dann hängen bleibt. Gerade in Städten blockiert dann der Radpanzer die Straße. Und eine so geringe Feindeinwirkung können fast alle feindlichen Kämpfer aufbringen, und sie ist daher im Assymetrischen Krieg viel öfter da und viel leichter vom Feind anwendbar.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.combatreform.org/strykerstuckinmiddleofpavediraqhowdiditmanagetodothat.jpg">http://www.combatreform.org/strykerstuc ... dothat.jpg</a><!-- m -->
Was bereits die Räder ausreichend platt macht, zerstört aber noch keine Kette. Natürlich fährt der Kettenpanzer auch nicht mehr wenn die Kette reißt, aber damit sie reißt muß eine Feindeiwirkung her, die jedem ! Radpanzer ebenfalls zu viele seiner Räder und die Achsen zerstören würde. Was einen Kettenpanzer immobilisiert, immobilisiert auch einen Radpanzer, umgekehrt gilt diese Regel jedoch nicht. Beispielsweise hat die Besatzung des Radpanzers im folgenden Bild überlebt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.combatreform.org/rpgtoaststrykercloser.jpg">http://www.combatreform.org/rpgtoaststrykercloser.jpg</a><!-- m -->
Aber das Fahrzeug fährt natürlich eben nicht mehr. In einem Kettenpanzer hätte sie auch überlebt, und die Kette wäre durch gewesen, gleiches Ergebnis. Was also zum Reißen der Kette führt, macht einen Radpanzer ebenfalls platt.
Ein echtes Argument für einen Radpanzer ist vor allem anderen die Kostenfrage und die Frage, was für Aufgaben man damit erledigt. Ein Radschützenpanzer kann günstiger gebaut werden als ein Kettenschützenpanzer. Man könnte daher mit den gleichen Kosten mehr Radschützenpanzer haben als Kettenschützenpanzer.
Abgesehen von Schützenpanzern gibt es natürlich eine Menge Aufgaben bei denen ein Radpanzer als Transportfahrzeug gut geeignet ist. Sei es um Verwundete oder Nachschub in gefährlichem Terrain (aber Straßengebunden) zu transportieren (wo dann eben die größte Gefahr SF sind und gerade gegen die kann man Radpanzer ja leichter spezialisieren), sei es als Träger einer Drohne, als ABC Abwehrpanzer usw
Ich bin ja nicht gegen Radpanzer. Ich will nur belegen, dass Kettenpanzer als Angriffsfahrzeuge, insbesondere als Schützenpanzer und Transporter für die Infanterie besser sind. Weil man sie offensiver einsetzen kann und mit der höheren Beweglichkeit die Informationen besser nutzen kann.
Und dabei geht es nicht primär um extremen Schlamm:
Man denke an Gräben, solche Gräben gibt es überall. Die Taliban nutzen Gräben um damit die Wirkung unserer Fahrzeuge zu negieren. Die sind Meister im Nutzen vorhandener Gräben.
Man denke an tiefen Schnee.
Man denke an Straßensperren, Barrieren, aufgetürmte Möbel, Müllcontainer, Reifenstapel und Sandsäcke die eine Straßensperre in einer Stadt bilden.
Furten, steiniges Gelände mit vielen Steinbrocken, umgefallene Bäume, umgesägte und auf die Straße geworfene Bäume, beengte Verhältnisse !
Das Drehen eines Panzers ist eine wichtige Angelegenheit, der Wendekreis muß auch bei einem Radpanzer so gering wie möglich sein. Damit er dies ist, muß man den Radpanzer so konstruieren, dass seine Achsen nach unten schlecht geschützt sind (systeminhärent ist das so). Ergebnis: schon schwache Minen können die Achsen zerstören.
Ein Kettenpanzer kann auf der Stelle drehen. Gerade im Orts- und Häuserkampf eine sehr wertvolle Eigenschaft.
Ein Kettenpanzer der meiner Meinung nach hervorragend ist (Musik muß man einfach ausschalten,
und dann kann man sich viel besser auf die erstaunliche Leistung konzentrieren):
Hohe Beweglichkeit, Extremste Geländegängigkeit einschließlich Schwimmfähigkeit, sehr große Feuerkraft, sehr wartungsarm und robust:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=3-XBed048as">http://www.youtube.com/watch?v=3-XBed048as</a><!-- m -->
Mit Abstandsaktiven Maßnahmen, modernen Hard- und Softkillsystemen wäre dieser Panzer dann auch sehr gut geschützt. Reaktivpanzerung und moderne Hardkillsysteme würden ihn gegen RPG Beschuss weitgehend immun machen.
Genau so der BMD 4:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=cWGyetkfo8s">http://www.youtube.com/watch?v=cWGyetkfo8s</a><!-- m -->
der darüber hinaus auch noch Luftlandbar ist. Und real verfügbar. Sowohl bei den Tests in Saudi-Arabien wie auch in Indien hat der BMP 3 herausragende Ergebnisse geliefert! Da kann kein Radpanzer mithalten und darüber hinaus würde ein BMP 3 sogar weniger kosten als ein westlicher Radpanzer!
Praktisches Beispiel:
Man fährt auf Patrouille sinnlos in der Gegend herum, als eine in einer anderen Gegend herumgondelnde Drohne feststellt, dass ein ganzer Haufen Taliban in einem Dorf ist. Und welch Frohlocken, die marschieren gerade ab (haben nur fouragiert) und wandern jetzt von dem Dorf durch unbewohnte (sic) Täler wieder hinauf in die Berge. Zu besagtem Dorf führt eine "Straße", die ist aber weithin einsehbar und die Taliban würden Fahrzeuge die auf dieser "Straße" entlang kommen von weitem sehen.
Trotzdem hat man wegen der Radpanzer keine andere Wahl. Man fährt also die Straße entlang Richtung Dorf und noch etwas außerhalb bleibt ein vorne fahrender Radpanzer in einer Erosionsrinne sitzen und frisst sich da fest. Man kriegt ihn auch nach hinten mittels Winde nicht mehr richtig raus. Die Zeit verrinnt. Die anderen Fahrzeuge können nicht von der Straße runter und an dem feststeckenden Fahrzeug vorbei weil: die Radpanzer würden da in dem Dreck auch stecken bleiben. Die Taliban wandern weiter und weiter, die Zeit verrinnt. Man entschließt sich also doch querfeldein um den stecken gebliebenen Radpanzer herum zu fahren. Das Ergebnis sah so aus:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.combatreform.org/lav3ogodwerestuckagainhurrywegotogetbackbeforedark.jpg">http://www.combatreform.org/lav3ogodwer ... redark.jpg</a><!-- m -->
Beim Versuch die anderen Panzer dann auf der Straße zu wenden (weil die Taliban hatten sich laut Drohne irgendwo in Luft aufgelöst und viel zu viel Zeit war vergangen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.combatreform.org/lav3stuckandbrokeninafghanistan.jpg">http://www.combatreform.org/lav3stuckan ... nistan.jpg</a><!-- m -->
Saßen dann zwei weitere Fahrzeuge auf der Straße im Dreck fest. Die Bergepanzer (ebenfalls Radpanzer) die diese dann heraus ziehen sollten, hatten ebenfalls ziemliche Mühe und itzo laßt mich lachen, einer der Bergepanzer saß dann am Ende auch im Dreck fest. Nach etlichen Stunden waren alle Panzer wieder flott und gewendet und kein einziger Feind wurde getötet....
Und so was kommt öfter vor als man denkt. Die zwingende Folge: Unsere Streitkräfte wie die unserer Verbündeten meiden "schwieriges" Gelände. Und schaffen damit dem Feind Gelände in dem er agieren kann. Und sie fahren lieber 60 km Umweg als stecken zu bleiben, was dem Feind wiederum Zeit verschafft. Und diese Zeit hat man im modernen Krieg nicht.
Alle Information der Welt nützt rein gar nichts, wenn man mangels Beweglichkeit an den Feind nicht heran kommt. Und das Argument, dass könne man dann eben alles mit Drohnen rein aus der Luft machen scheitert auch an der Einsatzrealität. Die Amis setzen immer mehr und mehr Drohnen zur LNU ein, und trotzdem haben sie größte Mühe. Feindliche leichte Infanterie ist rein aus der Luft schwer bekämpfbar. Daran hat sich nichts geändert.
Da bringt nur Masse etwas und Drohnen haben diese Masse an Bomben nicht. Praktisches Beispiel: bei etlichen Gefechten in Afghanistan hat dann erst schwere Artillerie das Gefecht siegreich entschieden. Weil nur die Artillerie mit ihren Flächenteppichen und ihrer Ausdauer im Feuer das notwendige Feuervolumen herbringen konnte. Die Drohnen hatten dafür zu wenig Bomben an Bord und sogar Jagdbomber hatten bereits alles abgeworfen und der Feind kämpfte trotzdem weiter. Und auch dies kommt öfter vor als man denkt.
Und selbst auf glatten, asphaltierten Straßen kann realtiv geringe Feindeinwirkung ausreichend Räder eines Radpanzers platt machen, so dass dieser dann hängen bleibt. Gerade in Städten blockiert dann der Radpanzer die Straße. Und eine so geringe Feindeinwirkung können fast alle feindlichen Kämpfer aufbringen, und sie ist daher im Assymetrischen Krieg viel öfter da und viel leichter vom Feind anwendbar.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.combatreform.org/strykerstuckinmiddleofpavediraqhowdiditmanagetodothat.jpg">http://www.combatreform.org/strykerstuc ... dothat.jpg</a><!-- m -->
Was bereits die Räder ausreichend platt macht, zerstört aber noch keine Kette. Natürlich fährt der Kettenpanzer auch nicht mehr wenn die Kette reißt, aber damit sie reißt muß eine Feindeiwirkung her, die jedem ! Radpanzer ebenfalls zu viele seiner Räder und die Achsen zerstören würde. Was einen Kettenpanzer immobilisiert, immobilisiert auch einen Radpanzer, umgekehrt gilt diese Regel jedoch nicht. Beispielsweise hat die Besatzung des Radpanzers im folgenden Bild überlebt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.combatreform.org/rpgtoaststrykercloser.jpg">http://www.combatreform.org/rpgtoaststrykercloser.jpg</a><!-- m -->
Aber das Fahrzeug fährt natürlich eben nicht mehr. In einem Kettenpanzer hätte sie auch überlebt, und die Kette wäre durch gewesen, gleiches Ergebnis. Was also zum Reißen der Kette führt, macht einen Radpanzer ebenfalls platt.
Ein echtes Argument für einen Radpanzer ist vor allem anderen die Kostenfrage und die Frage, was für Aufgaben man damit erledigt. Ein Radschützenpanzer kann günstiger gebaut werden als ein Kettenschützenpanzer. Man könnte daher mit den gleichen Kosten mehr Radschützenpanzer haben als Kettenschützenpanzer.
Abgesehen von Schützenpanzern gibt es natürlich eine Menge Aufgaben bei denen ein Radpanzer als Transportfahrzeug gut geeignet ist. Sei es um Verwundete oder Nachschub in gefährlichem Terrain (aber Straßengebunden) zu transportieren (wo dann eben die größte Gefahr SF sind und gerade gegen die kann man Radpanzer ja leichter spezialisieren), sei es als Träger einer Drohne, als ABC Abwehrpanzer usw
Ich bin ja nicht gegen Radpanzer. Ich will nur belegen, dass Kettenpanzer als Angriffsfahrzeuge, insbesondere als Schützenpanzer und Transporter für die Infanterie besser sind. Weil man sie offensiver einsetzen kann und mit der höheren Beweglichkeit die Informationen besser nutzen kann.
Und dabei geht es nicht primär um extremen Schlamm:
Man denke an Gräben, solche Gräben gibt es überall. Die Taliban nutzen Gräben um damit die Wirkung unserer Fahrzeuge zu negieren. Die sind Meister im Nutzen vorhandener Gräben.
Man denke an tiefen Schnee.
Man denke an Straßensperren, Barrieren, aufgetürmte Möbel, Müllcontainer, Reifenstapel und Sandsäcke die eine Straßensperre in einer Stadt bilden.
Furten, steiniges Gelände mit vielen Steinbrocken, umgefallene Bäume, umgesägte und auf die Straße geworfene Bäume, beengte Verhältnisse !
Das Drehen eines Panzers ist eine wichtige Angelegenheit, der Wendekreis muß auch bei einem Radpanzer so gering wie möglich sein. Damit er dies ist, muß man den Radpanzer so konstruieren, dass seine Achsen nach unten schlecht geschützt sind (systeminhärent ist das so). Ergebnis: schon schwache Minen können die Achsen zerstören.
Ein Kettenpanzer kann auf der Stelle drehen. Gerade im Orts- und Häuserkampf eine sehr wertvolle Eigenschaft.
Ein Kettenpanzer der meiner Meinung nach hervorragend ist (Musik muß man einfach ausschalten,
und dann kann man sich viel besser auf die erstaunliche Leistung konzentrieren):
Hohe Beweglichkeit, Extremste Geländegängigkeit einschließlich Schwimmfähigkeit, sehr große Feuerkraft, sehr wartungsarm und robust:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=3-XBed048as">http://www.youtube.com/watch?v=3-XBed048as</a><!-- m -->
Mit Abstandsaktiven Maßnahmen, modernen Hard- und Softkillsystemen wäre dieser Panzer dann auch sehr gut geschützt. Reaktivpanzerung und moderne Hardkillsysteme würden ihn gegen RPG Beschuss weitgehend immun machen.
Genau so der BMD 4:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=cWGyetkfo8s">http://www.youtube.com/watch?v=cWGyetkfo8s</a><!-- m -->
der darüber hinaus auch noch Luftlandbar ist. Und real verfügbar. Sowohl bei den Tests in Saudi-Arabien wie auch in Indien hat der BMP 3 herausragende Ergebnisse geliefert! Da kann kein Radpanzer mithalten und darüber hinaus würde ein BMP 3 sogar weniger kosten als ein westlicher Radpanzer!