27.02.2013, 20:31
Na ja es ginge schon noch was bei der passiven Panzerung. Durch neue Werkstoffe, extrem teure Werkstoffe, neuartige Strukturen und Kombinationen. Das Problem dabei ist, dass dann die Kosten ins Nirgendwo explodieren. Es gibt Verbundwerkstoffe die in Bezug auf die Schutzwirkung alles bis jetzt vorhandene in den Schatten stellen, die aber so teuer sind, dass damit die Kosten für Panzer untragbar würden.
Das fängt ja schon bei den bisher bekannten Werkstoffen an. Man nimmt immer noch Aluminium bei vielen Panzern, obwohl man auch Titan nehmen könnte. Aber Alu ist einfach günstiger. Wenn man nun mit Carbon-Keramik-Kompositpanzerungen die flexibel Schuppenartig in Fasergeflechte neuartiger Faserwerkstoffe eingearbeitet werden anfängt, steigen die Kosten einfach gigantisch.
Und auch solche Panzerungen können dann durchschlagen werden, da sollte man sich nicht allein auf die PALR fixieren, auch moderne Kanonenmunition aus immer leistungsfähigeren und leichteren Kanonen erzielt eine immer größere Durchschlagswirkung. Dann werden eben neue ultraleichte 140mm Kanonen auf KPz montiert und moderne hochleistungsfähige Munition zerfetzt auch solche Panzerung noch auf 10km Distanz als ob es Karton wäre.
phantom:
Die Süd-Koreaner arbeiten gerade an Kevlarmatten, welche die Panzerung an bestimmten Stellen verstärken sollen (Hochrisikoumgebung). In den USA gab es dazu schon um 2000 herum Versuche bzw. Vorschläge. Da es inzwischen für Aufgaben der Infanterie sogar aufblasbare schußsichere Schilde gibt, könnte man eine modulare Zusatzpanzerung auch als eine Art Matte andenken, die man über die Grund-Panzerung des Fahrzeuges hängt und dort befestigt.
Die Grund-Panzerung hat heute oft bereits "Knautsch"-Zonen, sie ist nicht starr wie früher. Die Struktur innerhalb der Panzerung gibt nach und nimmt damit Energie aus dem durchschlagenden Geschoss heraus. In moderner Panzerung gibt es oft sogar Hohlräume.
Auch die heute inzwischen sehr weit verbreiteten Gitterstrukturen die mit einigem Abstand um das Fahrzeug herum befestigt sind, dienen im Endeffekt diesem Ziel und der Negierung von RPG Treffern, da diese die Hohlladung dann eben schon beim Aufprall auf das Gitter auslösen.
Oder wenn man sieht, wieviel in die Marine investiert wird. Vollste Zustimmung. Die Infanterie wird heute immens vernachlässigt. Da ist dann ein unterbewaffneter Boxer das höchste der Gefühle und der dient ja auch nur primär dazu, mittels rigider Befehlstaktik selbst Gruppen und Trupps steuern zu können (der Boxer dient ja vor allem auch der Einbindung der Infanteriegruppe in das Führungssystem)
Meiner Meinung nach wird es auch bei funktionierenden Hardkill-Systemen in der Zukunft schwierig für die Panzer. Keine Technik kann diese Problematik lösen. Der Krieg wird sich dadurch verlangsamen, die Verluste steigen. Man wird gegen hochwertige Gegner in einem gut ausgebauten
Stellungssystem nicht mehr wie heute voran kommen können. In dem entstehenden Stellungskrieg werden Sappeure an Bedeutung steigen, damit auch Pionierpanzer usw, aber einen langwierigen Zermürbungskrieg werden unsere Gesellschaften auf keiner Ebene mehr führen werden.
Also kommt es in Zukunft um so mehr auf die Taktik an, auf die Frage wie man die Systeme einsetzt. Und wie man dort zuschlägt, wo der Gegner eben nicht ist. Kein Gegner kann alles schützen, überall präsent sein, überall eine ausreichende Stärke für eine starke Verteidigung haben.
Man kann natürlich überall ein paar Infanterieinheiten hinsetzen mit ein paar PALR, aber quantitativ wird dies unzureichend sein um einen Panzervorstoß in einem solchen Gebiet aufzuhalten. Es wird sic also alles immer mehr um die Frage der überlegenen Positon drehen. Wie ich also meine Streitkräfte
in eine solche Position bringe, aus der ich die starke Verteidigungsstellung des Gegners einfach negieren kann und diese damit wertlos wird.
Beim Belagerungskrieg gegen ein einzelnes Ziel würde man dies als die Frage der Einschließung verstehen. Hat man den Gegner in seiner starken Verteidigungsstellung erst eingeschlossen, dann kann er in dieser tun und lassen was er will, er wird auf Dauer verlieren. Dazu muß man nur abwarten, man kann noch so viele FlaRaK und PALR weder essen noch trinken.
Dieses Einnehmen von überlegenen Positionen im Feindesland wird meiner Meinung nach vor allem die Aufgabe leichter und mittlerer Panzer sein, insbesondere der SPz, da man damit zugleich Infanterie dann vor Ort hat. Um dorthin zu kommen dient vor allem die Umgehung. Panzer müssen also sich den PALR für diese Aufgabe gar nicht so stellen. Sie kämpfen daher hier vor allem über den Horizont hinweg gegen schwächere feindliche Kräfte. Hier ist die Vernetzung von Waffen die über den Horizont wirken mit Drohnen u.a. Aufklärungsmitteln wesentlich.
Die KPz aber gehören dann zu den Sappeuren und zur langsamen Zerlegung der Verteidigungsstellungen des Gegners, wo dieser den Gros seiner Kräfte konzentriert hat. Der KPz hat meiner Meinung nach in der Zukunft mehr die Rolle eines Sturmgeschützes.
Das führt zu der Frage, ob KPz der Zukunft nicht die Grenze zwischen KPz und PzH aufheben sollten, und beide Aufgaben in einem System vereinigen sollten. Die "KPz" wären damit zugleich auch Artillerie, und könnten die Aufgaben einer Panzerhaubitze mit übernehmen. Da im Stellungskrieg die
Artillerie in Zukunft an Bedeutung und Wichtigkeit zunehmen wird, und mehr und stärkere Artillerie notwendig sein wird, könnten so die KPz als Hybride zwischen Panzer und Panzerartillerie die Artillerie verstärken.
Mit neuer Munition können KPz schon heute über den Horizon hinweg ballistisch präzise auf Ziele wirken. KPz können damit bei überlegener Aufklärung die Konfrontation mit PALR bereits jetzt weitgehend vermeiden und den Feind aus der Distanz vernichten bevor dieser die KPz überhaupt bemerkt.
Repetier: Die Frage der überlegenen Aufklärung und der Bekämpfung von Drohnen wird für den Panzereinsatz in der Zukunft entscheidend sein, und nicht die Frage der Panzerung. Um aber die Aufklärung dann auch nutzen zu können, wir die Feuerkraft ebenfalls entscheidend sein. Damit ich eben den Feind über den Horizont hinweg auch tatsächlich vernichten kann.
Aufklärung und Feuerkraft gehören hier einfach direkt zusammen. Die Panzerung selbst wird hingegen weniger wichtig sein, wenn man von überschweren Sappeur-Fahrzeugen absieht die als Spezialsysteme dem Belagerungskrieg dienen.
Das fängt ja schon bei den bisher bekannten Werkstoffen an. Man nimmt immer noch Aluminium bei vielen Panzern, obwohl man auch Titan nehmen könnte. Aber Alu ist einfach günstiger. Wenn man nun mit Carbon-Keramik-Kompositpanzerungen die flexibel Schuppenartig in Fasergeflechte neuartiger Faserwerkstoffe eingearbeitet werden anfängt, steigen die Kosten einfach gigantisch.
Und auch solche Panzerungen können dann durchschlagen werden, da sollte man sich nicht allein auf die PALR fixieren, auch moderne Kanonenmunition aus immer leistungsfähigeren und leichteren Kanonen erzielt eine immer größere Durchschlagswirkung. Dann werden eben neue ultraleichte 140mm Kanonen auf KPz montiert und moderne hochleistungsfähige Munition zerfetzt auch solche Panzerung noch auf 10km Distanz als ob es Karton wäre.
phantom:
Zitat:Ich finds eigentlich erstaunlich, dass man die Panzerung nicht ähnlich einer "schusssicheren" Weste aufbaut.
Die Süd-Koreaner arbeiten gerade an Kevlarmatten, welche die Panzerung an bestimmten Stellen verstärken sollen (Hochrisikoumgebung). In den USA gab es dazu schon um 2000 herum Versuche bzw. Vorschläge. Da es inzwischen für Aufgaben der Infanterie sogar aufblasbare schußsichere Schilde gibt, könnte man eine modulare Zusatzpanzerung auch als eine Art Matte andenken, die man über die Grund-Panzerung des Fahrzeuges hängt und dort befestigt.
Zitat:Im Prinzip gehts doch drum, den Schuss wie bei einer Knautschzone (lose Struktur) etwas zu verzögern, damit auf der echten Panzerung dann weniger Energie einwirken kann.
Die Grund-Panzerung hat heute oft bereits "Knautsch"-Zonen, sie ist nicht starr wie früher. Die Struktur innerhalb der Panzerung gibt nach und nimmt damit Energie aus dem durchschlagenden Geschoss heraus. In moderner Panzerung gibt es oft sogar Hohlräume.
Auch die heute inzwischen sehr weit verbreiteten Gitterstrukturen die mit einigem Abstand um das Fahrzeug herum befestigt sind, dienen im Endeffekt diesem Ziel und der Negierung von RPG Treffern, da diese die Hohlladung dann eben schon beim Aufprall auf das Gitter auslösen.
Zitat:Wenn man bedenkt, wieviel in die Luftwaffe investiert wird, ist das ein Witz was noch für die Infanterie übrig bleibt.
Oder wenn man sieht, wieviel in die Marine investiert wird. Vollste Zustimmung. Die Infanterie wird heute immens vernachlässigt. Da ist dann ein unterbewaffneter Boxer das höchste der Gefühle und der dient ja auch nur primär dazu, mittels rigider Befehlstaktik selbst Gruppen und Trupps steuern zu können (der Boxer dient ja vor allem auch der Einbindung der Infanteriegruppe in das Führungssystem)
Zitat:Aber ich glaub es wird in Zukunft schwierig wenn nicht bei der Panzerung substanzielle Veränderungen geschehen werden.
Meiner Meinung nach wird es auch bei funktionierenden Hardkill-Systemen in der Zukunft schwierig für die Panzer. Keine Technik kann diese Problematik lösen. Der Krieg wird sich dadurch verlangsamen, die Verluste steigen. Man wird gegen hochwertige Gegner in einem gut ausgebauten
Stellungssystem nicht mehr wie heute voran kommen können. In dem entstehenden Stellungskrieg werden Sappeure an Bedeutung steigen, damit auch Pionierpanzer usw, aber einen langwierigen Zermürbungskrieg werden unsere Gesellschaften auf keiner Ebene mehr führen werden.
Also kommt es in Zukunft um so mehr auf die Taktik an, auf die Frage wie man die Systeme einsetzt. Und wie man dort zuschlägt, wo der Gegner eben nicht ist. Kein Gegner kann alles schützen, überall präsent sein, überall eine ausreichende Stärke für eine starke Verteidigung haben.
Man kann natürlich überall ein paar Infanterieinheiten hinsetzen mit ein paar PALR, aber quantitativ wird dies unzureichend sein um einen Panzervorstoß in einem solchen Gebiet aufzuhalten. Es wird sic also alles immer mehr um die Frage der überlegenen Positon drehen. Wie ich also meine Streitkräfte
in eine solche Position bringe, aus der ich die starke Verteidigungsstellung des Gegners einfach negieren kann und diese damit wertlos wird.
Beim Belagerungskrieg gegen ein einzelnes Ziel würde man dies als die Frage der Einschließung verstehen. Hat man den Gegner in seiner starken Verteidigungsstellung erst eingeschlossen, dann kann er in dieser tun und lassen was er will, er wird auf Dauer verlieren. Dazu muß man nur abwarten, man kann noch so viele FlaRaK und PALR weder essen noch trinken.
Dieses Einnehmen von überlegenen Positionen im Feindesland wird meiner Meinung nach vor allem die Aufgabe leichter und mittlerer Panzer sein, insbesondere der SPz, da man damit zugleich Infanterie dann vor Ort hat. Um dorthin zu kommen dient vor allem die Umgehung. Panzer müssen also sich den PALR für diese Aufgabe gar nicht so stellen. Sie kämpfen daher hier vor allem über den Horizont hinweg gegen schwächere feindliche Kräfte. Hier ist die Vernetzung von Waffen die über den Horizont wirken mit Drohnen u.a. Aufklärungsmitteln wesentlich.
Die KPz aber gehören dann zu den Sappeuren und zur langsamen Zerlegung der Verteidigungsstellungen des Gegners, wo dieser den Gros seiner Kräfte konzentriert hat. Der KPz hat meiner Meinung nach in der Zukunft mehr die Rolle eines Sturmgeschützes.
Das führt zu der Frage, ob KPz der Zukunft nicht die Grenze zwischen KPz und PzH aufheben sollten, und beide Aufgaben in einem System vereinigen sollten. Die "KPz" wären damit zugleich auch Artillerie, und könnten die Aufgaben einer Panzerhaubitze mit übernehmen. Da im Stellungskrieg die
Artillerie in Zukunft an Bedeutung und Wichtigkeit zunehmen wird, und mehr und stärkere Artillerie notwendig sein wird, könnten so die KPz als Hybride zwischen Panzer und Panzerartillerie die Artillerie verstärken.
Mit neuer Munition können KPz schon heute über den Horizon hinweg ballistisch präzise auf Ziele wirken. KPz können damit bei überlegener Aufklärung die Konfrontation mit PALR bereits jetzt weitgehend vermeiden und den Feind aus der Distanz vernichten bevor dieser die KPz überhaupt bemerkt.
Repetier: Die Frage der überlegenen Aufklärung und der Bekämpfung von Drohnen wird für den Panzereinsatz in der Zukunft entscheidend sein, und nicht die Frage der Panzerung. Um aber die Aufklärung dann auch nutzen zu können, wir die Feuerkraft ebenfalls entscheidend sein. Damit ich eben den Feind über den Horizont hinweg auch tatsächlich vernichten kann.
Aufklärung und Feuerkraft gehören hier einfach direkt zusammen. Die Panzerung selbst wird hingegen weniger wichtig sein, wenn man von überschweren Sappeur-Fahrzeugen absieht die als Spezialsysteme dem Belagerungskrieg dienen.