08.04.2013, 09:56
Zitat:Südafrikas blutige Rolle beim Putsch
Südafrikas Sonntagszeitungen zeigten selbst Ostern kein Erbarmen. „Wir haben Kinder getötet“, schrie die Sunday Times auf ihrer Titelseite. Sie zitierte damit einen Soldaten, der als Teil einer südafrikanischen Schutztruppe in der Zentralafrikanischen Republik in heftige Kämpfe mit den Rebellen verwickelt war. Je mehr Details von dem Putsch in dem zentralafrikanischen Staat vor zehn Tagen bekannt werden, desto finsterer das Bild. „Erst als die Schusswechsel aufhörten, merkten wir, dass wir auf Kinder geschossen hatten“, berichtet ein anderer Soldat. „Die Verletzten schrien nach ihren Müttern.“
Mindestens 500, vielleicht sogar über 700 Rebellen sollen die Elitesoldaten an jenem Sonnabend vor ihrem nur wenige Kilometer außerhalb der Hauptstadt Bangui gelegenen Lager erschossen haben. Über neun Stunden hielten die Kämpfe an, die auch 13 Südafrikaner das Leben kostete – so viele Tote hatte die südafrikanische Armee seit der Apartheid nicht mehr zu beklagen.
Zitat:Von Rebellen überrannt
In letzter Minute begab sich Bozize nach Pretoria, um die südafrikanischen Freunde um mehr Feuerkraft zu bitten. Doch der Appell kam zu spät. Am nächsten Tag überrannte die Rebellentruppe die kümmerliche zentralafrikanische Armee mitsamt ihren südafrikanischen „Trainern“. Deren Aufklärung habe die Seleka-Stärke sträflich unterschätzt, sagen Militärexperten. Hätten die Rebellen geahnt, dass ihren Gegnern am Ende des Gefechts sogar die Munition ausgegangen war, hätten sie gewiss keinem Waffenstillstand zugestimmt. Noch wesentlich mehr südafrikanische Todesopfer wären die Folge gewesen.
http://www.fr-online.de/politik/zentrala...54782.html