21.04.2013, 09:56
Schneemann schrieb:Diese Darstellung ist schlicht falsch, vor allem impliziert sie, dass man nach Syrien quasi rein- und rauslaufen konnte und alle möglichen Umtriebe umsetzen konnte. Das würde unterstellen, dass der syrische Geheimdienst, vor allem auf dem Auge hinsichtlich sunnitischer Fundamentalisten, blind gewesen wäre und schon lange vor 2011 die Saudis und Co. im Lande ihr Süppchen kochen konnten. Das anzunehmen, ist ziemlich naiv. Alleine in mehreren Büchern Scholl-Latours wird breit dargelegt, wie scharf die syrischen Geheim- und Spitzelpolizei, die Geheimdienste etc. die Augen und Ohren offen hatten und jedweden sunnitisch-fundamentalistischen Erhebungsversuch, ja jede Protestbekundung gegen die Baath, etwa durch die von Ägypten inspirierten Muslimbrüder, sofort unterwanderte und im Ansatz unterband.funktionierender Geheimdienst ist keine Garantie, dieser Versagt manchmal selbst in USA.
Zu glauben bzw. nun zu behaupten, dass also Saudis und Co. ungestört im (noch friedlichen) Syrien agieren konnten und den bösen Aufstand vorbereiten konnten, entbehrt also nicht einer gewissen Ironie. :roll:
Schneemann.
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Nightwatch
Welche reale Gegensätze, abseits der Ideologie, bestehen denn zwischen Iran und Israel?
Das sind in der Tat 2 Staaten die eigentlich rein gar nichts zu teilen haben, da hat Syrien aber viel mehr Gründe für Feindschaft...
Man könnte das auch so sehen, sollte Assad fallen und tatsächlich sunnitischen Radikalen den Bürgerkrieg gewinnen dann könnte die Lage der Aleviten und Schiiten sehr unangenehm werden und auch auf die Machtverhältnisse in Lybanonen drastisch umwirbeln...
Für die Schiiten könnte es um Existenz gehen, nicht nur müssten sie ihre wie auch immer geartete Fürderungen gegenüber Israel fallen lassen, Israel könnte für zu einem Rettungsanker werden. Und in Iran müsste ideologisch bedingte Feindschaft zu israel gegenüber anderen Prioritäten zurück tretten.
Vielleicht ist Position in Israel so abwartend im Konflikt, auch Fall von Assad und blutigste Eskalation in Syrien hätte für Israel gewisse Perspektiven.