25.04.2013, 12:22
Eine Einschätzung der syrischen Regierung...
...ferner zum mutmaßlichen Giftgas-Vorwurf...
Das US-Verhalten deckt sich recht genau mit dem, was Scholl-Latour in "Arabiens Stunde der Wahrheit" (letztes Kapitel: Syrien) schreibt: Nach dem Irak-Chaos und angesichts der Finanzprobleme wollte man einen neuen direkten Krieg unter allen Umständen vermeiden, weswegen die alte Bush jr.-Regierung über Cheney 2005/06 über Jordanien sondierte, inwieweit man arabische Hilfe in Anspruch nehmen könnte, d. h. auch Söldnerkräfte des islamistischen Spektrums. Unter Obama indessen, so Scholl-Latour, hat man diesen Kurs wieder verlassen, weil man mit Ernüchterung sah, wie zunehemend Fundamentalisten den arabischen Frühling "entführten". So sei eine Machtübernahme der Islamisten in Syrien nicht im Interesse der US-Regierung (wie hier manchmal kolportiert wird), weil man dem säkularen Assad-Regime mehr traue als spinnerten Wahhabiten, die ein unabsehbares Chaos verursachen könnten. Scholl-Latour konstatiert, von manchen reißerischen Forderungen gewisser Senatoren abgesehen, dass sich die Obama-Regierung auch deswegen zurückhaltend in diesem Konflikt verhielt. Und Kerrys Reaktion passt genau in diese Analyse. Das Problem sei vielmehr, dass sich der unter der Bush-Regierung eingeschlagene Kurs (arabische Hilfe, Söldner, Trainigslager) verselbstständigt habe, und nun von Obama kaum mehr zu kontrollieren und einzudämmen sei.
Schneemann.
Zitat:Syria minister Faisal Mekdad says 'we are winning the war'<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bbc.co.uk/news/world-middle-east-22279697">http://www.bbc.co.uk/news/world-middle-east-22279697</a><!-- m -->
Syria's deputy foreign minister has repeated the country's claim that the West is involved in an unholy alliance with jihadists of Al Qaeda in the fight against President Assad's regime. Faisal Mekdad told the BBC's Jeremy Bowen that Syria is facing a conspiracy to destroy its independence - but insisted "we are winning the war". "We believe the international community...have to support us," he added.
...ferner zum mutmaßlichen Giftgas-Vorwurf...
Zitat:Vorwürfe aus Israel: USA bezweifeln Bericht über Giftgas-Einsatz in Syrien<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/usa-bezweifeln-israels-bericht-ueber-giftgas-einsatz-in-syrien-a-896145.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 96145.html</a><!-- m -->
US-Außenminister Kerry hat Israels Berichte über den Einsatz von Chemiewaffen in Syrien angezweifelt. Für die Nato sehe er daher derzeit "keine Rolle" in dem Konflikt. Gemeinsam mit dem russischen Außenminister Lawrow will er den Weg für neue Verhandlungen bereiten. [...]
In einem Telefongespräch habe ihm Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu am Dienstag die Verwendung jener Massenvernichtungswaffe nicht bestätigen können, sagte Kerry in Brüssel. "Ich weiß noch nicht, was die Tatsachen sind." Israel hatte Syriens Staatschef Baschar al-Assad vorgeworfen, das tödliche Nervengas Sarin eingesetzt zu haben.
Das US-Verhalten deckt sich recht genau mit dem, was Scholl-Latour in "Arabiens Stunde der Wahrheit" (letztes Kapitel: Syrien) schreibt: Nach dem Irak-Chaos und angesichts der Finanzprobleme wollte man einen neuen direkten Krieg unter allen Umständen vermeiden, weswegen die alte Bush jr.-Regierung über Cheney 2005/06 über Jordanien sondierte, inwieweit man arabische Hilfe in Anspruch nehmen könnte, d. h. auch Söldnerkräfte des islamistischen Spektrums. Unter Obama indessen, so Scholl-Latour, hat man diesen Kurs wieder verlassen, weil man mit Ernüchterung sah, wie zunehemend Fundamentalisten den arabischen Frühling "entführten". So sei eine Machtübernahme der Islamisten in Syrien nicht im Interesse der US-Regierung (wie hier manchmal kolportiert wird), weil man dem säkularen Assad-Regime mehr traue als spinnerten Wahhabiten, die ein unabsehbares Chaos verursachen könnten. Scholl-Latour konstatiert, von manchen reißerischen Forderungen gewisser Senatoren abgesehen, dass sich die Obama-Regierung auch deswegen zurückhaltend in diesem Konflikt verhielt. Und Kerrys Reaktion passt genau in diese Analyse. Das Problem sei vielmehr, dass sich der unter der Bush-Regierung eingeschlagene Kurs (arabische Hilfe, Söldner, Trainigslager) verselbstständigt habe, und nun von Obama kaum mehr zu kontrollieren und einzudämmen sei.
Schneemann.