07.05.2013, 13:58
@Schneemann
Aktuell in Syrien sitzen ja die alawitischen, schiitischen und christlichen Minderheiten aufgrund der regionalen Ausartung in einen Religionskrieg in einem Boot. In von sunnitischen Rebellen eingenommenen Dörfer kam es systematisch zur Vertreibung der nicht sunnitischen Minderheiten. Exakt dieses Schema ist im östlichen Mittelmeer in exakt dieser Konstellation nicht neu. Exakt aus dieser Erfahrung heraus konnten Alawiten und Christen im syrischen Staat viel leichter höhere Posten in Staat und Militär einnehmen wie die Sunniten. Der Grundstein dieser Strukturen wurde im Widerstand gegen die sunnitische Mehrheit gelegt.
Unter der säkular-nationalistischen Staatsführung der Assads hatten die verschiedenen Religionsgruppen keine existentiellen Probleme vordergründig dadurch, dass sie einer gewissen Religion angehören. Es gab vor allem eine soziale und auch sicherheitspolitisch motivierte Divergenz und Vetternwirtschaft, die zu einer Benachteiligung der vorrangig in der syrischen Wirtschaftsperipherie lebenden Sunniten geführt hat.
Durch den nun häufig primär mit religiöser Ideologie getragenen Aufstand der sunnitischen Bevölkerungsmehrheit Syriens hatten sich die Machtverhältnisse in manchen Ortschaften plötzlich verändert. In der Folge kam es zu Racheakten, ethnisch begründeten Plünderung/Vertreibung/Mord. Gerade die ausländischen Kämpfer bringen eine überstaatliche ausschließlich religiös ideologische Ebene rein. Es werden also selbst bei den Plünderungen nicht einzelne Personenkreise verfolgt, die konkret von Assad profitierten sondern, die Angehörigen gewisser Volksgruppen pauschal.
Diese Zweckbündnisse zwischen Alawiten/Schiiten und Christen sind weder neu noch verwunderlich, hat es historisch schon häufiger gegeben. Die christlich-orthodoxe armenische Minderheit wurde unter den Ottomanen regelmäßig verfolgt. Es gab mehrere Phasen der Vertreibung in den letzten 500J.. Und praktisch jedes Mal flohen sie vor allem in den schiitischen Iran, so sie inzwischen über einen verfassungsrechtlich garantierten Sitz im Parlament verfügen. Die Finanzierung der Kirchen wird u.a. mit staatlichen Mitteln sichergestellt. Im Libanon, den Du bereits genannt hast, haben wir seit Jahren ein Bündnis aus christlichen und schiitischen Parteien, die gemeinsam gegen die sunnitische Fraktion koalieren, wohlgemerkt gemeinsam gegen die vom sunnitischen Hariri Clan dominierten Fraktion. Diese gemeinsame Regierungskoalition aus Christen und Schiiten bildet die Regierung aktuell im Libanon. Sehr zum Ärger der Saudis und Israelis übrigens.
Aktuell in Syrien sitzen ja die alawitischen, schiitischen und christlichen Minderheiten aufgrund der regionalen Ausartung in einen Religionskrieg in einem Boot. In von sunnitischen Rebellen eingenommenen Dörfer kam es systematisch zur Vertreibung der nicht sunnitischen Minderheiten. Exakt dieses Schema ist im östlichen Mittelmeer in exakt dieser Konstellation nicht neu. Exakt aus dieser Erfahrung heraus konnten Alawiten und Christen im syrischen Staat viel leichter höhere Posten in Staat und Militär einnehmen wie die Sunniten. Der Grundstein dieser Strukturen wurde im Widerstand gegen die sunnitische Mehrheit gelegt.
Unter der säkular-nationalistischen Staatsführung der Assads hatten die verschiedenen Religionsgruppen keine existentiellen Probleme vordergründig dadurch, dass sie einer gewissen Religion angehören. Es gab vor allem eine soziale und auch sicherheitspolitisch motivierte Divergenz und Vetternwirtschaft, die zu einer Benachteiligung der vorrangig in der syrischen Wirtschaftsperipherie lebenden Sunniten geführt hat.
Durch den nun häufig primär mit religiöser Ideologie getragenen Aufstand der sunnitischen Bevölkerungsmehrheit Syriens hatten sich die Machtverhältnisse in manchen Ortschaften plötzlich verändert. In der Folge kam es zu Racheakten, ethnisch begründeten Plünderung/Vertreibung/Mord. Gerade die ausländischen Kämpfer bringen eine überstaatliche ausschließlich religiös ideologische Ebene rein. Es werden also selbst bei den Plünderungen nicht einzelne Personenkreise verfolgt, die konkret von Assad profitierten sondern, die Angehörigen gewisser Volksgruppen pauschal.
Diese Zweckbündnisse zwischen Alawiten/Schiiten und Christen sind weder neu noch verwunderlich, hat es historisch schon häufiger gegeben. Die christlich-orthodoxe armenische Minderheit wurde unter den Ottomanen regelmäßig verfolgt. Es gab mehrere Phasen der Vertreibung in den letzten 500J.. Und praktisch jedes Mal flohen sie vor allem in den schiitischen Iran, so sie inzwischen über einen verfassungsrechtlich garantierten Sitz im Parlament verfügen. Die Finanzierung der Kirchen wird u.a. mit staatlichen Mitteln sichergestellt. Im Libanon, den Du bereits genannt hast, haben wir seit Jahren ein Bündnis aus christlichen und schiitischen Parteien, die gemeinsam gegen die sunnitische Fraktion koalieren, wohlgemerkt gemeinsam gegen die vom sunnitischen Hariri Clan dominierten Fraktion. Diese gemeinsame Regierungskoalition aus Christen und Schiiten bildet die Regierung aktuell im Libanon. Sehr zum Ärger der Saudis und Israelis übrigens.