Bundeswehr 2020: Wunschkonzert
#95
Delbrück:

Das "Gewicht" von Einheiten nach ihrem logistischen Fußabdruck zu bewerten, ist ein interessanter Ansatz!

Der logistische Fußabdruck bereits eines Boxer aber ist erheblich. Ohne ausreichende Pionierkräfte, Nachschub, Wartung usw ist er im Einsatz nicht beweglich/einsatzfähig. Von deinen 60 Tonnen Sturmgeschützen ganz zu schweigen. Diese entsprechen im logistischen Aufwand einem schweren Kampfpanzer, insbesondere auch deshalb, weil sie auch als Artillerie dienen und als Hybride zwischen bisherigen MBT und PzHaubitzen einen noch größeren Aufwand brauchen um sie im Felde zu halten.

Interessantererweise entspricht dein Konzept Sturmgeschütz in großen Teilen meinen Ideen zum Schweren Panzer (Sappeurpanzer) wie ich es nenne. Ich klassifiziere solche Einheiten aber bereits als Schwer/Überschwer.

Zitat:Leichte Inf. im Atomzeitalter ... Gefechtsfeld Mitteleuropa

Militärische Macht die man nicht projezieren kann, ist keine militärische Macht. Selbst wenn es nur um den Schutz Mitteleuropas gehen sollte, so braucht man trotzdem dafür eine Armee, die auch offensiv vorgehen kann, weil man sonst einen Angreifer nie besiegen wird können. Also braucht man eine Armee die selbstständig offensiv miltärische Macht projezieren kann. Bei deinem Kriegsbild mußt du hier bereits die schlechte Infrastruktur schon in Osteuropa bedenken.

Im weiteren kämpfen wir nicht in einem Atomzeitalter, sondern in einem Zeitalter des Quasikrieges. Der Indirekte Ansatz wird im Krieg immer mehr forciert, gerade um die Eskalation hin zum konventionellen Krieg zu vermeiden. Das heißt nicht, dass dieser Krieg weniger total ist, aber es ist eine andere Kriegsform. Und gerade diese Kriegsform erhöht die Bedeutung leichter Infanterie immens.

Damit tauchte aber das Problem der Beweglichkeit leichter Infanterie auf (aufgrund des Verhältnisses von Zahl zu Fläche), auf selbiges die meisten Armeen in den letzten Jahren eben mit der Einführung von neuen Radpanzern (Stryker, Boxer, Piranha, Centaruo usw) reagierten. Gerade diese Entwicklung ist meiner Überzeugung nach eben ein schwerwiegender Fehler.

Die Mischung von Schweren und Leichten Einheiten ist ebenso bedeutsam wie die Frage der Systeme welche die leichten Einheiten mobil machen.

Zitat:Dann erscheint der Boxer in der Tat als Truppentaxi ungeeignet. Doch er sollte in meiner Planung ein Standardfahrzeug u.a. auch für die Bundespolizei (BP) werden, denn die sollte m.E. den Zivilschutz übernehmen.

Wenn du ein modulares Konzept willst, dann gestatte mir, dir die SEP (Splittergeschützte Einheits Plattform) vorzustellen. Es handelt sich dabei um einen Transportpanzer der noch modularer aufgebaut ist, als der Boxer. Es gibt ihn sogar bereits in einer Ketten- und einer Radversion. Die SEP ist viel geländegängiger als ein Boxer, hat 100 km/h Höchstgeschwindigkeit, einen Dieselelektrischen Antrieb, kann mit Elektromotor fahren, kann intern in einem CH-53K transportiert werden, und das USMC sowie die Armee von Singapur (und ev. noch einige andere) haben Interesse daran das Fahrzeug einzuführen (man könnte also hier eine Beschaffung mit den Amis zusammen andenken).

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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.omicron.se/public/sv/index/Fordon/sep/contentParagraph/00/text_files/file/SEP.jpg">http://www.omicron.se/public/sv/index/F ... le/SEP.jpg</a><!-- m -->

Für die Bundeswehr natürlich mit Kettenantrieb.

Zitat:Die Frage ist dann allerdings, ob nicht auch Jäger doch entdeckt werden können? Ab welchen Umfang der Einheit (Trupp, Gruppe, Zug, Kompanie, Bataillon)? Und welche Ausrüstung erhöht die Wahrscheinlichkeit der Aufklärung, Erfassung und schließlich der Bekämpfung (vor allem durch Artillerie bzw. indirekt richtende Waffensysteme).

Diese Fragen kann man so kaum beantworten. Natürlich kann leichte Infanterie entdeckt werden. Das hängt jeweils von einer Vielzahl von Faktoren ab, wobei der Umfang der Einheit und die Ausrüstung nur ein geringer Teil sind. Die Tschetschenienkriege haben allerdings die Stärke leichter Infanterie in der Defensive klar aufgezeigt, selbst wenn der Gegner keinerlei Rücksicht auf die Zivilbevölkerung nimmt. Gerade wenn es dir um den Schutz Mitteleuropas geht und die östlichen EU Staaten hier mit einbeziehst, dann sieh dir mal das Gelände und die Infrastruktur dieser Staaten an. Da gibt es immens viele Gebiete in denen leichte Infanterie brillieren könnte.


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