23.07.2013, 22:11
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Zitat:23. Juli 2013 13:52
Syrien-Politik des Westens Hauptsache, es wird nicht schlimmer
Hohe Kosten, kaum Chancen: So skizziert das Pentagon die Optionen für einen Militäreinsatz in Syrien. Der Westen scheint zu akzeptieren, dass der brutale Bürgerkrieg noch Jahre dauern wird. Wegen der Flüchtlingsmassen könnte ein Herrscher stürzen - allerdings nicht der bekämpfte Baschar al-Assad.
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Die Durchsetzung einer Flugverbotszone über Syrien, welche den Spielraum der syrischen Luftwaffe einschränken könnte, würde ebenso die Einrichtung von humanitären Korridoren zum Schutz von Flüchtlingen etwa eine Milliarde Dollar kosten - pro Monat wohlgemerkt. Noch teurer käme der Versuch, die chemischen Waffen des Regimes mithilfe von "Tausenden Spezialkräften und andere Bodentruppen" unter amerikanische Kontrolle zu bringen.
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"Trotz starker Zweifel" an den Plänen der US-Regierung hat der Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhaus inzwischen zugestimmt, dass der Auslandsgeheimdienst CIA in dieser Causa aktiv werden darf, wie der Republikaner Mike Rogers jüngst erklärte.
Bereits im August könnten erste Waffenlieferungen über die Türkei und Jordanien erfolgen. Louay Sakka von der Syrian Support Group, welche die Freie Syrische Armee (FSA) um General Samil Idris unterstützt, sagte dem Nachrichtensender al-Dschasira, dass sich die Rebellen vor allem Gewehre und Panzerabwehrwaffen wünschten.
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"Worauf warten unsere Freunde?"
Bedrohlicher könnte die derzeitige Lage für einen anderen nahöstlichen Herrscher werden, sagte Dempsey. Jordaniens prowestlicher König Abdallah fürchte, dass weitere Flüchtlinge aus Syrien sein Land destabilisieren könnte. Bereits heute sind etwa 500.000 Syrer in Jordanien, das Flüchtlingslager Saatari mit 120.000 Bewohnern ist inzwischen die viertgrößte Stadt des kleinen Landes. Durch sein Warten könnte der Westen riskieren, einen der wenigen Partner in der Region zu verlieren.
Ähnlich wie Amerikas oberster Soldat Martin Dempsey weiß auch General Salim Idris, der Chef der Freien Syrischen Armee, dass die Entscheidungen letztlich nicht von den Militärs, sondern von den gewählten Politikern getroffen werden. Im Daily Telegraph stellte er den Amerikanern und Europäern jüngst diese Frage: "Worauf warten unsere Freunde im Westen eigentlich? Dass Iran und Hisbollah alle Syrer töten? Bald gibt es keine Freie Syrische Armee mehr und die islamistischen Gruppen werden alles kontrollieren."