Moderne Festungsanlagen
#44
Nelson:

Meiner Meinung nach unterschätzt du die Feuerkraft moderner Waffen. Städtebauliche Maßnahmen wie von dir beschrieben hätten keinerlei oder nur einen geringen Effekt gegen eine moderne Armee. Statt die Häuser am Rand der Stadt wie von dir beschrieben zu gestalten, wäre es wesentlich sinnvoller, unter dem Tarnmantel eines Zivilschutzprogrammes so viel gehärtete unterirdische Infrastruktur wie möglich zu schaffen, und die Keller möglichst vieler Häuser entsprechend auszubauen. Die halten dann zwar einen direkten Treffer ebenso wenig aus, aber die Vielzahl der Ziele und der Umstand dass jeweils nur in einem Teil eigene Truppen präsent sind und diese ständig ihre Stellung wechseln, erschweren dann einem Angreifer die Zerstörung der vielen kleinen Bunker und Luftschutzanlagen erheblich.

Deine Ausführungen zu Panzergräben teile ich allerdings. Deren Effizienz wird stark unterschätzt. Vorbereitete Sprengschächte sind ebenfalls eine sehr sinnvolle Maßnahme, nicht nur in Brücken usw, sondern auch so als vorbereitete Plätze für Minen (im weiteren Sinne) um damit vorrückende Angreifer von unten wegzusprengen. Eine sehr effiziente Kampfweise. Auch in Straßen gab es früher zuhauf solche Sprengschächte, insbesondere an Engstellen wo ein Ausweichen kaum möglich war (in einer Stadt durch Stahlbetongebäude und Stadtplanung ebenso machbar).

Auf der anderen Seite ist der Gedanke von Festungen wie du sie beschreibst für die assymetrische Kriegsführung wiederum interessant. Festungsstädte, Festungsdörfer, Wehrdörfer oder auch Stellungen in ganz klassischen alten Burgen und Festungen haben sich im assymetrischen Krieg im Endeffekt bewährt, da hier die Feuerkraft des Gegners viel geringer ist. Eine rigide Zugangskontrolle und Überwachung der Einwohner ist hier allerdings paralell notwendig.

Von solchen "Festungen" aus wirkende Artillerie, Fernwaffen alle Art beherrschen dann die Bewegung im Umland (dort kann durch feste Sensoren Überwachung betrieben werden) und wirken damit gegen die Bewegung des Feindes um die Festung herum. Im Endeffekt sind die Bundeswehrlager in Afghanistan beispielsweise klassische Festungen im Sinne der früheren Definition gewesen.

Oder Burgen in ganz klassischer Manier zur Beherrschung des Umlandes und als fester Rückzugspunkt für die Truppen:

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Von daher sind deine Konzepte, auch die Idee der Beherrschung von feindlichem Nachbarterritorium etwas, was vor allem im assymetrischen Krieg durchaus sinnvoll sein kann. Sogar dein Flugplatzbeispiel könnte man so andenken: Ein Warlord in der Nachbarstadt wird angesicht von aus einer Festung auf ihn gerichteten Artillerie eher kooperation zeigen.
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