18.09.2013, 20:46
Zitat:Präsident Rowhani stellt sich gegen Assad<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesspiegel.de/politik/iran-praesident-rowhani-stellt-sich-gegen-assad/8804642.html">http://www.tagesspiegel.de/politik/iran ... 04642.html</a><!-- m -->
Bislang stützte der Iran den syrischen Herrscher Baschar Al-Assad fast uneingeschränkt. Doch der neue Staatschef Hassan Rowhani will von einer Nibelungentreue nun nichts mehr wissen. [...] Und so schlug Rowhani in einer sehr sorgfältig intonierten Rede vor Offizieren der Revolutionären Garden weitere Pflöcke ein. Deren Führung, die direkt dem Obersten Revolutionsführer Ali Chamenei untersteht, hatte noch letzte Woche verkündet, man werde Assad „bis zum letzten Atemzug“ verteidigen. Rowhani dagegen ließ die Hardliner der Elitebrigaden wissen, sie sollten sich nicht in die Politik einmischen, und Iran werde auch einen anderen Staatschef in Syrien akzeptieren als Assad. [...]
Seit dem Amtsantritt des neuen Präsidenten und den Giftgasvorwürfen gegen Damaskus treten die widerstreitenden Interessen des Iran in der Syrienkrise immer offener zutage. Teheran lehnt den Einsatz von Chemiewaffen kategorisch ab und fordert energisches Einschreiten der internationalen Gemeinschaft gegen solche Kriegsverbrechen. Seine Bevölkerung war im irakisch-iranischen Krieg selbst Opfer von Giftgasangriffen Saddam Husseins. Bis heute leiden noch fast 50.000 Menschen an den Spätfolgen. Darüber hinaus möchte die Islamische Republik ihr Verhältnis zum Westen und allen voran zu den Vereinigten Staaten entspannen, ein Ziel, bei dem eine weitere, absolute Nibelungentreue zu Assad nur hinderlich wäre. [...]
Zuletzt im Juli erhielt Damaskus einen neuen 3,6 Milliarden Kredit zum Einkauf von Diesel und Benzin.
Gleich vorneweg: Die Titelzeile mag überzogen sein, aber ich habe diesen Text nicht nur wegen eines (möglichen?) Distanzierens Teherans von Assad gepostet, sondern wegen des letztgenannten und unterstrichenen Satzes. Ich musste an meine Treffen mit der aus Syrien geflohenen Person denken - ich habe dies vor einigen Wochen hier im Forum recht ausführlich beschrieben -, die von starken Treibstoffproblemen innerhalb Syriens berichtet hatte. Man findet kaum was darüber in den Medien und ich fand bislang selbst auch keine belastbaren Fakten, aber wenn ich mir diesen Milliarden-Kredit des Iran an Assad zum Spriteinkauf anschaue, so könnte da wirklich was dran sein...
Schneemann.