Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Folgen
Zitat:Es gibt eine Reihenfolge von Bedürfnissen oder Zielen, die ein Mensch anstrebt. Das beginnt mit dem nackten Überleben (Trinken, Essen, Kleidung, Unterkunft ...) und ist z.B. in der Volkswirtschaftslehre(da hab ich das gehört) oder in der Psychologie (Maslowsche Bedürfnispyramide) schon längst bekannt. Humanistiische oder ideelle Wünsche kommen erst, wenn die zum Überleben nötigen Grundbedürfnisse befriedigt sind.

Darüber hinaus erstreben die meisten Menschen das nächste Ziel auf dem Weg, der am leichtesten zu erreichen ist.
Also - wenn das Überleben in A nicht möglich ist, flieht man nach B.
Wenn A und B die gleichen Voraussetzungen zum Überleben bieten, bleiben die meisten in A..
Das "riecht" nach dem Vorwurf "Luxusflüchtling". Und dieser [Vorwurf] jedoch ist dem jeweiligen Umstand völlig - m. Mn. n. - unangemessen. Ich denke insgesamt, dass der Flüchtlingsaspekt vielmehr den Rahmen unserer Verstehensgrenzen überschreitet, weil wir (zumindest die meisten von uns) dementsprechende Problemsituationen schlicht nicht mehr direkt kennen und verstehen oder selbst (als Person) als Gegenwart zwangshalber verstehen lernen mussten. Und daran krankt das Verstehen des Zusammenhanges. Als Folge greift dann infolgedessen auch nur alleine der Sachverhalt des krampfhaften "Verteidigens" des Euro-Zonen-Raumes gegen mutmaßlich sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge, nebenbei wird auch der Basisvorwurf (?) des Erhaltens des Konzeptes des eigenen Wirtschafts- und Wehrraumes kontextualisiert als moralisches Nonplusultra. Und das kann es eben nicht sein. Bzw.: Dies lehne ich als Erklärung ab...

Quintus schrieb:
Zitat:Je schlimmer die Lage in Afrika gesamt wird, desto weniger Flüchtlinge werden kommen.
Nicht unbedingt. Man darf die Flüchtlingslage nicht nur alleine am Zustand der politischen, religiösen oder wirtschaftlichen Eckdaten ausrichten. Vielmehr gilt es a) den enormen Bevölkerungswachtum dort in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten und die vergleichsweise sehr jungen Bevölkerungen, vor allem im Maghreb, mit einzubeziehen und b) die Konfliktlagen vor Ort und ihre die Bevölkerung desillusionierenden, inneren Friktionen explizit zu analysieren (von der reinen, unmittelbaren Bedrohungslage für Leib und Leben abgesehen). Und da zeigt sich eben: Je unruhiger die Lage, desto eher streben Menschen nach einer sicheren Zuflucht im Ausland. D. h.: Das Aufeinandertreffen von Bevölkerungswachstum, Jugend, politischer Irritation, Konflikten und wirtschaftlicher Stagnation führt zu ausufernden Spannungszuständen. Diese wiederum begünstigen Fluchtbewegungen von denjenigen, die noch am ehesten dazu finanziell in der Lage sind und die sich auch am ehesten in anderen Zivilisationen sprachlich und "funktionell" zurechtfinden können. Im Logikschluss heißt dies: Je schlimmer die Lage ist, desto mehr werden kommen, weil es eben immer mehr gibt...insofern teile ich diese These nicht.

Zudem: Wer sagt denn, dass alle ihre "Überfahrt" bar zahlen können? Viele fahren auf "Kredit", d. h. sie kommen in "good old Europe" an, wenn denn überhaupt, und müssen ihre "Schulden" erst einmal bei zweifelhaften "Kreditgebern" abarbeiten, als kleine Hausdiener, in Küchenjobs, als Hilfskräfte und Hiwis - arme "Schweine" eben - die in halbwegs bis gar nicht existierenden Schwarz-Jobs malochen und ausgebeutet werden (es gab da erst vorletztes Jahr einen Fall in Großbritannien, s. Sklaverei-Thread)...
Zitat:Der interessanteste Satz in dem Artikel kommt von einem der Folterer, welchen die Reporter interviewen konnten: Auf die Frage was die Beduinen tun werden, wenn die Afrikaner eines Tages ausgehen sagte er: dann holen wir uns die Opfer eben in Kairo. Und von einem Beduinenkind, dass auf die Frage nach seinem Berufswunsch angibt: Folterer zu werden und Neger zu Tode zu foltern....
Hmm, sagen wir besser allgemein "Schwarze" oder "Farbige"... :wink:

Aber wenn wir schon davon reden: Ich bemerkte selbst bei Urlauben mit meiner Freundin in Ligurien (Nordwestitalien), im Raum Genua bis Taggia und in Südfrankreich 2008 und 2010 eine sehr starke Gegenwart von "fliegenden" schwarzen Handeltreibenden (i. d. R. Bauchhändler), vor allem in Nizza, Santo Stefano, Cannes und Ventimiglia. Aber man muss da eben nur sich abgrenzen und - notfalls - etwas deutlicher werden. Das reicht dann auch. Kein Grund zur Panik also... :wink:

Schneemann.


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RE: Russland vs. Ukraine - von aramiso - 21.05.2022, 13:27
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