China vs. Japan
die Süddeutsche Zeitung (print) bringt heute auf der Seite 9 einige interessante Aussagen:
Zitat:Spiel der Mächte

Die Wurzeln des gefährlichen Inselstreits reichen tief. Noch immer gelten im Pazifik Grenzen, die 1951 die USA zogen - das will China ändern.

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Auch Japans Lufthoheitszone ist brisant - sie reicht bis an Chinas Festland heran


Im März hatten die Chinesen erstmals einen Abgesanadten nach Tokio geschickt, der den Japanern ein Gipfeltreffen von Premier Abe und Chinas Staatspräsident Xi Jinping vorschlug. Beide Seiten sollten sich einigen, dass sie sich in der Inselfrage nicht einigen würden. Die Japaner lehnten ab - weil die Chinesen ihre Schiffe nicht aus der Nähe er Senkaku-Inseln abziehen wollten, die seit Herbst 2012 immer wieder in die Hoheitsgewässer um die Inseln eingedrungen waren

Die Reaktion aus Peking kam prompt. Die Zahl der Zwischenfälle nahm im April drastisch zu - und sie folgte demselben Ritual: Chinesische Schiffe fuhren provozierend in die Zwölf-Meilen-Hoheitszone um die Inseln hinein, kreuzten ein wenige umher, machten sich dann aber nach ein, zwei Stunden wieder in die sogenannte Anschlusszone davon. Das ist das Seegebiet, das sich außerhalb der eigentlichen Hoheitsgewässer weitere zwölf Meilen erstreckt. Dort dürfen sie sich dem Seerecht zufolge aufhalten.

Ende August reduzierten sich auf einmal auch diese Provokationen wieder. Und wieder kamen die Chinesen auf ihre japanischen Kollegen zu. Am Rande des Ostasiengipfels in Brunei schlugen sie eine Deal vor: Beide Seiten würden den Streit vertagen, dafür erkennt Japan an, dass die Hoheitsfrage offen ist und schiedlich geklärt werden müsste. Auch das war für Japans Regierung inakzeptabel, weil sie damit implizit China die Berechtigung zugebilligt hätten, Ansprüche zu erheben.

Und wieder reagierten die Chinesen mit Druck. Allerdings nicht wie erwartet. Denn Anfang Oktober zogen die chinesischen Küstenschutzschiffe, die ununterbrochen vor den Senkaku-Inseln gekreuzt hatten, überraschend ab. "Nach einem Jahr brauchen die einfach Ruhe", mutmaßt Yasuhiro Mastuda, Politik-Professor an der Universität von Tokio, der Vorzeige-Uni des Landes. "Die Chinesen konnten den Druck einfach nicht länger aufrechterhalten." Stattdessen erhöhten sie ihn an anderer Stelle: Sie riefen kurzerhand die Luftverteidigungszone aus, ...
(Anm.: es handelt sich um eine Luftkontrollzone, das ist etwas anderes)
Zitat:... die in den vergangenen Tagen die Spannungen in der Region so gewaltig erhöht hat. Zwar haben auch andere Staaten eine solche Zone, in der sich Flugzeuge identifizieren müssen, Japan zum Beispiel. Brisant ist Chinas Zone aber, weil sie sich nicht nur über die umstrittenen Inseln, sondern weit hinein in die Überwachungszone Japans dehnt.

Dabei war den sicherheitspolitischen Experten in der Region bereits seit längerem klar, dass die Chinesen irgendwann eine solche Zone über dem ostchinesischen Meer einrichten würden. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass die Überwachungszone Japans nicht nur großzügig die japanischen Inseln umfasst, sondern zwischen Südkorea und Taiwan bis weit an die Küste Chinas reicht. "Wenn ich Chines wäre, würde ich die Zone Japans auch als unfair empfinden", sagt Matsuda. Tatsächlich waren es die USA, die 1951 die Grenzen von Japans Überwachungszone festgelegt hatten.
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und die WELT schreibt <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/ausland/article122695854/China-testet-die-Nervenstaerke-seiner-Nachbarn.html">http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... hbarn.html</a><!-- m -->
Zitat:17:09
Ostchinesisches Meer

China testet die Nervenstärke seiner Nachbarn


Es ist ein Konflikt zwischen China, seinen Nachbarn und den USA. Bisher übten diese Mächte sich nur in drohenden Gebärden. Doch es werden Erinnerungen wach: an 1914, als Europa enflammte.
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Mittlerweile erklärte Südkorea, das wie ein unsinkbarer Flugzeugträger vor den Küsten Chinas liegt, seinerseits eine erweiterte Flugkontrollzone – zu unterscheiden von einer Flugverbotszone – deren Geltungsbereich sich mit dem der chinesischen Kontrollzone überschneidet. Es trifft sich, dass amerikanisch-südkoreanische Flottenmanöver vor der Küste Südkoreas, seit langem geplant, in diesen Tagen und Wochen stattfinden. Die Botschaft an China ist klar: Bis hierher und nicht weiter.
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dazu, dass Südkorea seine Luftüberwachungszone ausweitet - auf ein Gebiet, das schon als Kontrollzone von Japan und China beansprucht wird ....
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