China vs. Japan
@Erich
Zitat:die ADIZ - also eine Identifikationszone - war die logische Konsequenz der japanischen Drohung, chinesische Drohnen abzuschießen.
Was wiederum eine Reaktion auf die ständigen chinesischen Provokationen war.

Zitat:Und die japanische ADIZ geht ziemlich nah an die chinesischen Küsten ran, ohne dass China sich bisher groß darüber aufgeregt hätte.
Die japanische ADIZ gibt es schon länger, und man hat mit ihr nicht die gleichen scharfen Töne angeschlagen wie China.
Zudem sieht man in China nach wie vor Japan als aggressive Macht, was dort auch an den Schulen gelehrt wird und sucht dafür immer nach Bestätigungen wie dafür, das die eigenen Ansprüche auf die Senkaku-Inseln berechtigt seien. Wozu sich natürlich die Frage stellt, ob nicht in Wirklichkeit China expansionistisch und aggressiv agiert und erst ab 1970 Anspruch auf die Senkaku-Inseln erhoben hat.
Insgesamt wirft man Japan in China vor, das es noch immer die gleiche Politik gegenüber China verfolge wie 1945, und das dient dann als Deckmantel um im Inland eine anti-japanische, nationalistische Stimmung zu erhalten und sich außenpolitisch aggressiv gegen Japan zu verhalten. Das wirkliche Ziel ist, das man sich Japan - wie übrigens auch z.B. Vietnam - zu unterwerfen wünscht, wenn nicht militärisch so doch zumindest politisch. Der Grund dafür ist das sinozentrische Weltbild: Hiernach ist China der Mittelpunkt der Welt und Inbegriff der Zivilisation, dessen Nachbarn sich ihm als Vasallen zu unterwerfen hätten, schon weil sie mit China nicht auf Augenhöhe stehen können.
Natürlich ist es von Japan, Vietnam und anderen Staaten in der Region etwas zu viel verlangt...

Zitat:Ich bin sogar der Meinung, sich überlappende Identifikationszonen - die eine lange Vorwarnzeit vor gegnerischen Angriffen geben - könnten sich als erste Schritte zu mehr Stabilität entwickeln.
Im Gegenteil!
Sie erhöhen das Risiko, und zwar schon deshalb weil man auf sich häufende empfundene Provokationen reagiert. So besteht dann das Risiko, das sich irgendwann tatsächlich der berühmte Schuss löst.
Hinzu kommt, das die chinesische und japanische Luftwaffe ziemlich unerfahren sind. In China ist die Luftwaffe dem Heer untergeordnet, sie ist ja auch die PLAAF, und befindet sich daher in einem ständigen Machtkampf mit dem Heer und der diesem ebenfalls untergeordneten Marine. So etwas wie einen Generalstab haben die chinesischen Streitkräfte nicht.
Die japanische Luftwaffe aka Luftselbstverteidigungsstreitkräfte sind dagegen recht neu, vor 1954 hatte man lediglich einen Luftwaffenzweig des Heeres bzw. der Marine, wenn überhaupt. Dadurch könnte das Selbstvertrauen fehlen, als eigenständige Teilstreitkraft zu agieren, zumal Japan nach 1945 in keinen kriegerischen Konflikt verwickelt war.
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