Bundeswehr 2020: Wunschkonzert
parabellum:

Zitat:Würde man zukünftig eine oder mehrere Brigaden in den Auslandseinsatz schicken, die selbstständig zum Gefecht der verbundenn Waffen fähig sein sollten, würde man nach dem selben Prinzip verfahren.

Da kriegt man aber dann höchstens noch 1 oder 2 Brigaden einsatzbereit. Wir unterhalten uns also für viele Milliarden und Abermilliarden Euro pro Jahr eine Armee, die am Ende 1 Brigade in einen echten Krieg schicken kann....

Noch mal ganz abgesehen davon, dass die Russen schon in Tschetschenien die praktische Erfahrung gemacht haben, dass diese ad hoc Verbände deutlich schlechter sind im Einsatz als organische Verbände und sogar die Amis darauf achten, möglichst organische Verbände zum Einsatz zu bringen.

Wir stopseln unsere Kampfgruppe aber im Endeffekt schon aus einzelnen Zügen zusammen.

Zitat:Das Prinzip ist im übrigen alt, im Kalten Krieg (schaut euch mal die Heeresstruktur 4 an) z.B. waren die Brigaden auf Divisionstruppen angewiesen (z.B. Flugabwehr, Sanität, Brückenpioniere, ...)

Damals war aber ja auch noch die Division die primäre Einheit. Das Kampfgruppenkonzept der Wehrmacht wurde in der BW zwar angedacht, aber ja nie tatsächlich umgesetzt. Man schwenkte wieder weg von der organischen Kampfgruppe (also der organischen gemischten Brigade) hin zur konventionellen Division nach US Vorbild. Das Problem war hier meiner Meinung nach der weitgehende Einfluss der USA auf die Struktur der Bundeswehr.

Zitat:Macht für rein auf Stabilisierungseinsätze ausgelegte Expeditionsstreitkräfte auch Sinn.

Selbst da macht es meiner Meinung nach keinen Sinn, weil organische Verbände immer besser sind. Das wir die für Expeditionsstreitkräfte und Stabilisierungseinsätze notwendige Verbandsgröße nicht mehr haben, liegt primär daran, dass wir die Ebene des Regimentes nicht mehr haben. Würde man organische gemischte Regimenter (Regimental Combat Teams) in den Brigaden bilden und vorhalten, könnte man auch für Stabilisierungseinsätze die gleichen organischen Einheiten zum Einsatz bringen.

Was hier fehlt ist einfach eine entsprechende Zwischenebene. Dann könnte man auch die Brigaden wiederum als echte organische Kampfgruppen aufstellen und direkt aus Regimentern zusammen stellen, die durch Bataillone und selbsständige Kompanien der "Brigadetruppen" entsprechend ergänzt werden.

Zitat:Die Frage ist halt nur, ob das alles ist was die Bundeswehr können soll.

Die Frage stellt sich meiner Meinung nach gar nicht, weil die Antwort darauf immer nur Nein sein kann. Das Wesen einer Armee, ihre Natur ist einfach eine andere bzw sollte eine andere sein. Ansonsten ist das eben keine Armee. Zu allererst muß der Krieg kommen, und dann kommt erst mal ganz lange gar nichts.

Das System Bundeswehr ist einfach kaputt

Meiner Ansicht nach ist das auch ein Problem der militärischen Kultur. Also der Streitkräftekultur der Bundeswehr, die vor allem in den höheren Offiziersrängen mit einer echten Armee so gut wie nichts mehr zu tun hat.

Die höheren Stäbe und Offiziere stören mehr die Arbeit der Armee, als dass sie diese unterstützen, was eigentlich ihre originäre Aufgabe wäre. Gleichzeitig haben diese Vollversager auch noch das sagen, bestimmen also was gemacht wird, und mischen sich dabei immer tiefer und immer weitgehender in die Abläufe immer weiter unten ein: in ihrem Kontrollwahn und mit der Idee, dass die Unten unfähig sind und daher von ganz oben detailliert gesteuert werden müssen.

Entgegen aller Rethorik ist die Bundeswehr seit Jahren schon auf diese Weise zu einer reinrassigen Befehlstaktik herunter gekommen.

Das System Bundeswehr ist kaputt, keine Frage. Aber vor allem deswegen, weil primär Kaffeekocher nach oben kommen und die Angehörigen von Kampftruppen die in realen Kampfeinsätzen waren beim Aufstieg nach oben unterrepräsentiert sind. Die scheiden dann aus und nehmen ihre Erfahrungen mit so dass diese verloren gehen.


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