Bundeswehr 2020: Wunschkonzert
parabellum:

Zitat:Für Stabilisierungseinsätze brauchst du aber in der Regel bis manchmal zur Kompanieebene individuell zusammengesetzte Einheiten und Verbände

Meiner Meinung nach sind unsere Verbände im Einsatz insgesamt numerisch zu klein und daher entsteht diese falsche Zusammenstückelung. Man stellt aus lauter einzelnen Zügen irgendwelche kleinen Kampfgruppen zusammen. Diese sind aber meiner Meinung nach numerisch zu schwach, um den Feind wirklich vernichtend schlagen zu können. Diese individuelle Zusammensetzung kann ab dem Punkt entfallen, wo man größere Verbände für die gleichen Aufgaben nimmt.

Heute fahren verstärkte (zusammengesetzte) Kompanien in der Gegend herum und haben dann Mühe, mit ein paar Heckenschützen fertig zu werden, weil sie quantitativ dafür zu schwach sind. Die ganze Einheit also im Feuer weniger fest sitzen kann. Wo man im deutschen Einsatzgebiet mal mit größeren Zahlen dazu übergegangen ist, die Feindkräfte selbst mittels einer Reserve bzw einer anderen Einheit anzugreifen, war der Feind davon regelrecht überrascht, so sehr hatte er sich schon an unsere quantiative Schwäche gewöhnt.

Meiner Überzeugung nach brauchen gerade Stabilisierungseinsätze mehr Truppen, also mehr Bodentruppen vor Ort.

Zitat: Es geht aber mir mehr über die Frage, was die Bundeswehr können soll: nur Landesverteidigung, Bündnisverteidigung, langwierige COIN-Einsätze, Peace Keeping, Peace Enforcement, usw

Die Grundlage für einen Erfolg in allen dir genannten Szenarien ist immer die aktive, offensive, aggressive Kriegsführung. Was muß die Bundeswehr können? Sie muß Krieg führen können. Auch und gerade für Peace-Einsätze, COIN usw ist diese Befähigung die Grundlage jeder anderen Handlung.

Zitat:Der Part ist mir nicht ganz klar, willst du wirklich Brigaden (ich nehme hier an, dass du mit Kampfgruppen Brigaden meinst und nicht Kampfgruppen im Sinne von "Combat Commands") aus mehreren Regimentern aus mehreren Bataillonen und Kompanien aufstellen? Das kommt mir dann aber die Ebene Brigade oder Regiment (eigentlich ist ein Regiment ja ein truppengattungshomogener Verband) redundant vor. Anstatt eine Brigade aus mehreren Regimentern mit Bataillonen und selbstständigen Brigaden aufzustellen, kann ich ja auch gleich mehrere Brigaden mit Bataillonen und selbstständigen Brigaden aufstellen.

Da hätte ich mich genauer ausdrücken müssen. Ich schrieb ja ausdrücklich: Regimental Combat Teams. Damit meine ich also gemischte Regimenter, folglicherweise Regimenter die nicht Truppengattungsrein sind bzw über eigene Unterstützungstruppen verfügen. Diese liegen von der Größe her über Bataillonen, aber deutlich unterhalb von Brigaden. Jede Brigade besteht dann aus zwei dieser Regimenter zuzüglich der "Brigadetruppen".

Diese Regimenter sollten dann aber wiederum direkt aus Kompanien zusammen gesetzt werden, so dass die Ebene des Bataillons damit überflüssig wird. Das Bataillon ist meiner Meinung nach numerisch zu schwach. Die Brigade aber wiederum oft zu groß. Die Amis haben darauf so reagiert, dass sie ihre Brigaden sehr klein gemacht haben und aus nur noch 2 Kampftruppen-Bataillonen zusammen gesetzt haben. Die US Brigaden hatten teilweise im Einsatz nur noch Regimentsgröße, wären also im Endeffekt solche gemischten Regimenter gewesen, wie ich sie andenke. Damit werden die Brigaden selbst aber für den offenen konventionellen Krieg wieder zu klein.

Weshalb die Amis jetzt schon wieder umschwenken und ein drittes Bataillon einziehen wollen. Die Idee, nur zwei Kampftruppenuntereinheiten je Brigade zu haben, erachte ich jedoch aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre für richtig. Die Lösung: Eine Brigade mit 2 Regimentern anstelle von 2 Bataillonen zuzüglich "Brigadetruppen". Wobei letztgenannte numerisch geringer ausfallen können, weil Unterstützungseinheiten ja auch schon in den Regimentern vorhanden sind.

Will man noch Bataillone verwenden, kann man diese bei Verwendung von Regimentern als Ebene viel kleiner und kompakter machen und die Versorgungskompanien aus den Bataillonen raus nehmen, weil die Versorgung ja vom Regiment kommt.

Die Konfusion entsteht hier immer dadurch, weil das Regiment als Begriff immer nur traditionell als Truppengattungsrein verstanden wird.

Ich verwende den Begriff aber primär als eine quantitative Einordnung. Also geht es mir weniger um die Struktur, sondern nur um die Größe. Genau genommen könnte man diese Regimenter dann auch Brigaden nennen, oder Kampfgruppen oder was auch immer. Die Namen sind ja egal. Mir geht es nur um die ungefähre Größenordnung der Untereinheiten.

Züge - Kompanien - evtl je nach Truppengattung große Kompanien bzw sehr kleine Bataillone - gemischte Regimenter (Kampfgruppen) - Brigade

Brigade aus 2 Regimentern zuzüglich der Brigadetruppen zur Unterstützung

Man käme so auf Brigaden von ungefähr 5000 Mann, also an der Obergrenze dessen was numerisch als Brigade geführt wird. Eine solche Brigade hätte eine viel größere Kampfkraft als die heute eher typischen kleineren Brigaden. Die höhere Beweglichkeit würden stattdessen die Regimenter stellen, so dass die Brigade gar nicht mehr so klein sein muß um so beweglich zu sein. Die Brigaden würden damit konsequenterweise an die Stelle der Divisionen treten.

Noch einen Schritt weiter würde ich daher dann die Ebene der Division komplett auflösen, also die Korps direkt nur aus Brigaden zusammen stellen zuzüglich der Korpstruppen.

(nun könnte man auch die gemischten Regimenter als Brigaden bezeichnen und die 5000 Mann Brigaden als (Mini)Divisionen, aber mir geht es eben bei der Bezeichnung weniger um die Aufgabe, als vielmehr um eine Größenbezeichnung, zumal die Aufgaben einer Brigade weiter auf der Ebene der stärkeren Brigade liegen würden. Die Aufgaben des Regimentes werden heute ja von der Brigade mit übernommen (da es keine Regimenter mehr gibt). Und genau das halte ich für falsch: dadurch entstehen entweder zu kleine Brigaden (US-Army) oder die Aufgaben dieser Ebene können nicht richtig übernommen werden usw


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Ausrichtung Deutsche Marine - von 26er - 26.06.2020, 09:13
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