03.01.2014, 18:06
phantom:
Also so viel habe ich noch nie verdient :lol:
Um das mal aufzugreifen: ein ganzer LRR Trupp kostet in Wahrheit weniger von den Vollkosten her als eine Reaper Drohne. Beide Systeme sind aber trotzdem vom Ansatz her durchaus vergleichbar, was ihre bloße Bereitstellung angeht (also den Betrieb). Die Drohne hat eine weiter reichende, größere Räume umfassende Aufklärung, die Qualität der Aufklärung bei den Fernspähern ist höher. Der Waffeneinsatz aber ist bei einem Präzisionsschützen immer gigantisch niedriger als bei einer Drohne. Die Bodeneinheit ist wesentlich flexibler und kann auch noch andere Aufgaben übernehmen.
Insgesamt ist ein Fernspähtrupp einer Reaper-Drohne deutlich überlegen. Bei geringeren Kosten. Wenn ich mal Zeit habe, werde ich mal die korrekten Vollkosten hier detailliert zusammen stellen (in Kürze).
Die Manpower ist deshalb allein so teuer, weil wir das Humanmaterial falsch einsetzen. Wie ich schon geschrieben habe, würde ich nicht mal eigene Stützpunkte im Einsatzland errichten.Warum ist die Manpower so teuer? Weil wir ein defensives Konzept haben und uns auf die Security überkonzentrieren.
Damit brauchen wir folglich viel mehr Logistik-Truppen um die Kampftruppen zu unterhalten. Wenn ich mich von der Security löse und rein auf Counter-Force setze, aus dem Land und zusammen mit den Einheimischen lebe, sinken die Kosten immens.
Wozu Köche im Einsatzgebiet, wozu Lagertruppen, wenn man statt in einem Lager mitten zwischen den Einheimischen lebt, mit denen zusammen in deren Häusern und deren Essen mit ihnen teilt ! Dann sinken die Kosten für den Einsatz eigener Bodentruppen gigantisch. Insbesondere werden dann extrem viel weniger Versorungsgüter benötigt und man muß diese dann auch nicht mehr transportieren.
Selbst wenn ich Kampfpanzer einsetze, würde ich keine Stützpunkte und keine dauerhaften Lager errichten. Dass sind Offensiv-Waffen, sie für Security einzusetzen ist genau der Fehler, den schon die Sowjets gemacht haben.
Das CAP Programm des USMC in Vietnam beantwortet bspw bereits alle deine Fragen diesbezüglich.
Du sprichst da einen wesentlichen Fehler in unserer derzeitigen Doktrin an: wir kämpfen an den Einheimischen vorbei, statt mit ihnen zu kämpfen.
Wie kämpfen den die Ausländischen Kämpfer die es massenweise in jedem Gueriallkrieg zur Zeit gibt gegen uns? Die haben so wenig oder so viel Ortskenntnis wie wir, kennen die Sprache auch nicht, und wissen auch nicht, wie sie sich aus dem Land ernähren sollen. Sie können all dies, weil sie mit den Einheimischen zusammen kämpfen.
Gerade die beiden letztgenannten Punkte sollte man aber ohnehin erlernen. Wie kann es sein, dass Soldaten in Afghanistan waren, und dann nochmal dorthin gehen und noch mal und immer noch nicht mal mehr als Hallo auf Farsi sprechen können?! Wie kann es sein, dass sie selbst in Gegenden wo massenweise natürliche Nahrung vorhanden wäre nach zweimaligem Einsatz dort immer noch keine einzige essbare Pflanze im Einsatzgebiet kennen ? Nicht mal eine einheimische Ziege schlachten und zerlegen können die man ihnen schenkt ?!
Die Freiheitskämpfer in Afghanistan sind in großen Teilen gar nicht so opferbereit wie du glaubst. Die kämpfen zu großen Teilen primär für Geld und selbst die Überzeugungstäter wollen im Schnitt eher leben um den Kampf gegen uns länger führen zu können. Gerade die besten Einheiten der Taliban, als einer der Fraktionen der Freiheitskämpfer sind mehr Söldner als Glaubenskrieger.
Krieg ist in Afghanistan dass einzige wirklich gut gehende Geschäft. Solagen wir nicht mal das verstehen, können wir dort nur verlieren.
Partisanenkrieg ist primär eine Paramilitärische Angelegenheit.
Und wo ist der Operator räumlich? und was kann er real vor Ort tun, wenn er nicht vor Ort ist? Die Möglichkeiten des Operators sind immens eingeschränkt im Vergleich zu einer Sondereinheit die vor Ort ist.
Eine Schwebedrohne in 3000 m Höhe braucht keine Enteisung. Wenn Enteisung ein so großes Problem darstellt, spricht dies erneut für Schwebedrohnen (die also ohne Antrieb von selbst schweben/fliegen. Item für kleine kompakte Luftschiffe.
So ist es! Die Mehrheit der Bevölkerung ist opportunistisch. Schlußfolgerung: Die Bevölkerung unterstützt die Partei, von der sie annimmt, dass sie auf Dauer als Sieger hervor geht.
Das heißt, die Bevölkerung unterstützt uns eben nicht, weil wir lieb sind, sondern nur dann, wenn sie den Eindruck hat, dass wir auf Dauer siegen werden. Der Opportunismus und die Konzentration auf den Clan/Familie in Dritte Welt Ländern ist auch etwas, was die Hearts- and Minds-Theoretiker noch nie verstanden haben.
Eigentlich eine in einem Partisanenkrieg ganz normale Szene. Ich kann da nichts surreales erkennen. Es kann sogar sinnvoll, sich mit seinen Feinden direkt zu besprechen über bestimmte aktionen in der nächsten Zeit.
Bestechung kann übrigens nicht nur mit Geld erfolgen, sondern auch mit Sachwerten. Die man dann mit winzigen Sendern versieht. Auf die gleiche Weise könnte man auch selbst markierte Waffe in Umlauf bringen, Sabtoagemunition (die bei Verwendung explodiert, die Waffe zerstört und den Schützen verstümmelt usw usw usw
Das ist kein Anwesenheitsdetektor, sondern es handelt sich um Detektoren die sofort und vor Ort auch geringste Spuren von Sprengstoffen und Treibladungen, Schmauch usw aufspüren können. Diese Systeme dienen also dem Aufspüren von Waffen, Sprengstoffen und von Personen die mit solchen hantiert haben.
Womit sie sinnlos ist und wir zur höheren Wahrscheinlichkeit nicht gewinnen können. Dass die afghanische Polizei extrem korrupt ist bedeutet aber eben nicht, dass man nicht trotzdem eine für die Verhältnisse gute Polizei aufbauen könnte (mit einem geringen Anteil korrupter Beamter).
Primär übrigens ein deutsches Versagen, denn Deutschland war für den Aufbau der afghanischen Polizei verantwortlich. Da haben wir extremst versagt !
So wie in Vietnam? So wie die Russen in Tschetschnien?
Erneut die Frage: was richtet mit höherer Wahrscheinlichkeit Kollateralschäden an? Eine Hellfire Rakete oder eine Kugel aus einem Präzisionsgewehr ?!
Wenn ich mit den Drohnen viele Feinde töten kann, keine Frage, immer her damit. Das Problem aber ist, dass Drohnen zu ausrechenbar sind. Der Feind kann sich gegen Drohnen immer besser tarnen. Der kampf verlagert sich aus den Wildnisgebieten in die Städte (wegen der Tarnung gegen die Drohnen). Die zivilen Verluste steigen.
Ich bin nicht gegen bewaffnete Drohnen per se, um den Feind aus menschenleeren wildnisgebieten zu vertreiben sind sie durchaus gut geeignet. Für die Kriegsführung in den Städten die sich zwingend daraus ergibt aber hoch ungeeignet.
Und dazu stehe ich immer noch und zwar um die Schäden zu vermindern und ich will dir erklären warum: Um dich selbst zu zitieren:
Der Feind weicht einem so starkem eigenen Verband fast immer ohne Kampf aus. Ein Kampfpanzer verdrängt ihn also viel effektiver als leichte eigene Kräfte. Und sollte es wieder erwarten doch zum Kampf kommen, kürzt der Kampfpanzer ihn immens ab.
Wenn es gelänge, tatsächlich so viele Taliban in vergleichsweise kurzer Zeit zu töten, wäre die Talibanbewegung am Ende. Die würden sich nicht mehr erheben, ihre Gesinnung wäre zerstört. Ob sich dann aufgrund der politischen Umstände andere neue feindliche Bewegungen mit einer anderen Gesinnung bilden würden, kann ich nicht sagen. Aber die Taliban wären als Freiheitskämpfer damit Geschichte.
Gesinnungen vertragen nicht beliebig viele Verluste ! gleich wie fanatisch sie sind. Sonst hätte man die Gesinnung der Nationalsozialisten ja auch nicht so weitgehend verdrängen können.
Dann lass sie doch. Die Taliban sind nur eine der Fraktionen in Afghanistan und unter den verschiedenen Fraktionen dort noch nicht mal im Ansatz die radikalsten.
So ist es. Und es musste scheitern. Ich habe schon 2001 geschrieben, dass es scheitern wird und muss. Schlußfolgerung: wir sollten "nie" mit Bodentruppen ein Land besetzen in dem ein Partisanenkrieg läuft. Du vertrittst ja eine gar nicht so abweichende Position. Der Unterschied ist nur: Ein Land nicht zu besetzen heißt nicht, keine Bodentruppen in diesem Land zu haben. Wir brauchen also Bodentruppen im Land, diese besetzen es aber nicht. Sie kämpfen es lediglich zusammen mit den Einheimischen frei.
Ein Konzept, dass jetzt vor kurzem in Mali beispielsweise sehr gut funktioniert hat. Die Franzosen haben in Mali mit den Einheimischen zusammen das Land frei gekämpft. Sie haben es aber wenn man genauer hinsieht nicht besetzt! Sie konzentrieren sich auch jetzt noch primär auf Counter-Force, mit dem Ergebniss, dass die Partisanen in Mali de facto besiegt sind !
Deine Überkonzentration auf die Security ist der Weg in die Niederlage, da der Feind ohne weitreichende Counter-Force nie besiegt werden kann. Die Counter-Force nur Drohnen überlassen zu wollen, verkennt deren Beschränkungen und ihre mangelnde Flexiblität. Die der Feind explorieren wird.
Ist dir bekannt, dass abgeschossene Piloten selbst im Kosovo-Krieg aus dem viel dichter besiedelten, viel besser kontrollierten serbischen Staatsgebiet ohne Verluste evakuiert wurden?
Es sind schon etliche Guerilla-Kriege gewonnen worden. Mit den von mir beschriebenen Methoden. Es ist noch nie ein Guerilla-Krieg durch Drohnen gewonnen werden. Auf was soll man also setzen? Auf eine Methode die funktioniert? oder auf eine Methode die vielleicht funktioniert?
Zitat:So kannst du doch nicht rechnen. Von deinem Scharfschützen kostet alleine der Lohn und Pension doppelt so viel im Jahr.
Also so viel habe ich noch nie verdient :lol:
Zitat:Dann hast du noch die externe Unterkunft, Verpflegung, der ganze Apparat der nötig ist, um den halbwegs ins Zielgebiet zu bringen ... kostet mindestens das was eine Drohne im Betrieb kostet.
Um das mal aufzugreifen: ein ganzer LRR Trupp kostet in Wahrheit weniger von den Vollkosten her als eine Reaper Drohne. Beide Systeme sind aber trotzdem vom Ansatz her durchaus vergleichbar, was ihre bloße Bereitstellung angeht (also den Betrieb). Die Drohne hat eine weiter reichende, größere Räume umfassende Aufklärung, die Qualität der Aufklärung bei den Fernspähern ist höher. Der Waffeneinsatz aber ist bei einem Präzisionsschützen immer gigantisch niedriger als bei einer Drohne. Die Bodeneinheit ist wesentlich flexibler und kann auch noch andere Aufgaben übernehmen.
Insgesamt ist ein Fernspähtrupp einer Reaper-Drohne deutlich überlegen. Bei geringeren Kosten. Wenn ich mal Zeit habe, werde ich mal die korrekten Vollkosten hier detailliert zusammen stellen (in Kürze).
Zitat:Im Westen ist Manpower derart teuer geworden, dass man vieles gescheiter mit technischen Apparaten erledigt, sofern das möglich ist
Die Manpower ist deshalb allein so teuer, weil wir das Humanmaterial falsch einsetzen. Wie ich schon geschrieben habe, würde ich nicht mal eigene Stützpunkte im Einsatzland errichten.Warum ist die Manpower so teuer? Weil wir ein defensives Konzept haben und uns auf die Security überkonzentrieren.
Damit brauchen wir folglich viel mehr Logistik-Truppen um die Kampftruppen zu unterhalten. Wenn ich mich von der Security löse und rein auf Counter-Force setze, aus dem Land und zusammen mit den Einheimischen lebe, sinken die Kosten immens.
Wozu Köche im Einsatzgebiet, wozu Lagertruppen, wenn man statt in einem Lager mitten zwischen den Einheimischen lebt, mit denen zusammen in deren Häusern und deren Essen mit ihnen teilt ! Dann sinken die Kosten für den Einsatz eigener Bodentruppen gigantisch. Insbesondere werden dann extrem viel weniger Versorungsgüter benötigt und man muß diese dann auch nicht mehr transportieren.
Selbst wenn ich Kampfpanzer einsetze, würde ich keine Stützpunkte und keine dauerhaften Lager errichten. Dass sind Offensiv-Waffen, sie für Security einzusetzen ist genau der Fehler, den schon die Sowjets gemacht haben.
Zitat:Du hast null Ortskenntnis, du kannst die Sprache nicht, du weisst nicht wie du dich da draussen abgeschnitten von der Welt ernähren kannst, wie willst du da funktionieren?
Das CAP Programm des USMC in Vietnam beantwortet bspw bereits alle deine Fragen diesbezüglich.
Du sprichst da einen wesentlichen Fehler in unserer derzeitigen Doktrin an: wir kämpfen an den Einheimischen vorbei, statt mit ihnen zu kämpfen.
Wie kämpfen den die Ausländischen Kämpfer die es massenweise in jedem Gueriallkrieg zur Zeit gibt gegen uns? Die haben so wenig oder so viel Ortskenntnis wie wir, kennen die Sprache auch nicht, und wissen auch nicht, wie sie sich aus dem Land ernähren sollen. Sie können all dies, weil sie mit den Einheimischen zusammen kämpfen.
Gerade die beiden letztgenannten Punkte sollte man aber ohnehin erlernen. Wie kann es sein, dass Soldaten in Afghanistan waren, und dann nochmal dorthin gehen und noch mal und immer noch nicht mal mehr als Hallo auf Farsi sprechen können?! Wie kann es sein, dass sie selbst in Gegenden wo massenweise natürliche Nahrung vorhanden wäre nach zweimaligem Einsatz dort immer noch keine einzige essbare Pflanze im Einsatzgebiet kennen ? Nicht mal eine einheimische Ziege schlachten und zerlegen können die man ihnen schenkt ?!
Zitat:Die glauben in der Mehrzahl nicht daran, dass sie in den Himmel kommen, wenn sie heroisch gekämpft haben. Deine Soldaten verteidigen auch nicht ihr Land, für die ist das eine Hochlandwüste mit vielen Steinen und einer Kultur die sie nicht verstehen ... was erwartest du eigentlich, die gleiche Opferbereitschaft wie bei den Taliban.
Die Freiheitskämpfer in Afghanistan sind in großen Teilen gar nicht so opferbereit wie du glaubst. Die kämpfen zu großen Teilen primär für Geld und selbst die Überzeugungstäter wollen im Schnitt eher leben um den Kampf gegen uns länger führen zu können. Gerade die besten Einheiten der Taliban, als einer der Fraktionen der Freiheitskämpfer sind mehr Söldner als Glaubenskrieger.
Krieg ist in Afghanistan dass einzige wirklich gut gehende Geschäft. Solagen wir nicht mal das verstehen, können wir dort nur verlieren.
Zitat:Paramilitärisches Auftreten wie im Irak, das kam besonders gut an.
Partisanenkrieg ist primär eine Paramilitärische Angelegenheit.
Zitat:Und was ist der Operator der Drohne? ....Kein wirklich guter Vergleich, in beiden Fällen hat der Mensch einen grossen Einfluss aufs Resultat.
Und wo ist der Operator räumlich? und was kann er real vor Ort tun, wenn er nicht vor Ort ist? Die Möglichkeiten des Operators sind immens eingeschränkt im Vergleich zu einer Sondereinheit die vor Ort ist.
Zitat:n erster Linie ist das die Enteisung. Je kleiner der Flugkörper, desto einfacher müsste er aufgebaut sein. Nun hat aber grad die fehlende Enteisung zu vielen Abstürzen geführt
Eine Schwebedrohne in 3000 m Höhe braucht keine Enteisung. Wenn Enteisung ein so großes Problem darstellt, spricht dies erneut für Schwebedrohnen (die also ohne Antrieb von selbst schweben/fliegen. Item für kleine kompakte Luftschiffe.
Zitat: und dass die Zivilbevölkerung isoliert einfach zu überleben versucht und das annimmt was kommt. Eigentlich gar keine Partei bevorzugt, was wir ja immer meinen,
So ist es! Die Mehrheit der Bevölkerung ist opportunistisch. Schlußfolgerung: Die Bevölkerung unterstützt die Partei, von der sie annimmt, dass sie auf Dauer als Sieger hervor geht.
Das heißt, die Bevölkerung unterstützt uns eben nicht, weil wir lieb sind, sondern nur dann, wenn sie den Eindruck hat, dass wir auf Dauer siegen werden. Der Opportunismus und die Konzentration auf den Clan/Familie in Dritte Welt Ländern ist auch etwas, was die Hearts- and Minds-Theoretiker noch nie verstanden haben.
Zitat:Genützt hat es schlussendlich den Deutschen gar nichts, das war wirklich eine surreale Szene
Eigentlich eine in einem Partisanenkrieg ganz normale Szene. Ich kann da nichts surreales erkennen. Es kann sogar sinnvoll, sich mit seinen Feinden direkt zu besprechen über bestimmte aktionen in der nächsten Zeit.
Bestechung kann übrigens nicht nur mit Geld erfolgen, sondern auch mit Sachwerten. Die man dann mit winzigen Sendern versieht. Auf die gleiche Weise könnte man auch selbst markierte Waffe in Umlauf bringen, Sabtoagemunition (die bei Verwendung explodiert, die Waffe zerstört und den Schützen verstümmelt usw usw usw
Zitat:Und was du mit chemischen Detektoren bezwecken willst, ist mir völlig schleierhaft, du musst doch die Absicht einer Person erkennen (IFF-Erkennung). Da nützt ein Anwesenheitsdetektor gar nichts.
Das ist kein Anwesenheitsdetektor, sondern es handelt sich um Detektoren die sofort und vor Ort auch geringste Spuren von Sprengstoffen und Treibladungen, Schmauch usw aufspüren können. Diese Systeme dienen also dem Aufspüren von Waffen, Sprengstoffen und von Personen die mit solchen hantiert haben.
Zitat:Die einheimische Polizei ist korrupt und nimmt von beiden Seiten Geld.
Womit sie sinnlos ist und wir zur höheren Wahrscheinlichkeit nicht gewinnen können. Dass die afghanische Polizei extrem korrupt ist bedeutet aber eben nicht, dass man nicht trotzdem eine für die Verhältnisse gute Polizei aufbauen könnte (mit einem geringen Anteil korrupter Beamter).
Primär übrigens ein deutsches Versagen, denn Deutschland war für den Aufbau der afghanischen Polizei verantwortlich. Da haben wir extremst versagt !
Zitat:Man muss sich auf ein paar wenige grosse Zentren konzentrieren und die mit der Infanterie sichern / schützen. So kann man die humanitäre Katastrophe verhindern.
So wie in Vietnam? So wie die Russen in Tschetschnien?
Zitat:Und wenn ich mit Drohnen die Partisanen bekämpfen will, entstehen dadurch nur noch mehr Feinde.Wenn zwei dasselbe tun, ist es nie das Gleiche.
Erneut die Frage: was richtet mit höherer Wahrscheinlichkeit Kollateralschäden an? Eine Hellfire Rakete oder eine Kugel aus einem Präzisionsgewehr ?!
Wenn ich mit den Drohnen viele Feinde töten kann, keine Frage, immer her damit. Das Problem aber ist, dass Drohnen zu ausrechenbar sind. Der Feind kann sich gegen Drohnen immer besser tarnen. Der kampf verlagert sich aus den Wildnisgebieten in die Städte (wegen der Tarnung gegen die Drohnen). Die zivilen Verluste steigen.
Ich bin nicht gegen bewaffnete Drohnen per se, um den Feind aus menschenleeren wildnisgebieten zu vertreiben sind sie durchaus gut geeignet. Für die Kriegsführung in den Städten die sich zwingend daraus ergibt aber hoch ungeeignet.
Zitat:In den ersten Diskussionen hast du noch diese These vertreten, dass man in die Dörfer mit dem Kampfpanzer einfährt. Du hast den Leopard für Afghanistan gefordert.
Und dazu stehe ich immer noch und zwar um die Schäden zu vermindern und ich will dir erklären warum: Um dich selbst zu zitieren:
Zitat:Den Geräten denen sie nicht beikommen, weichen sie aus. Ein paar Infanteristen doch nicht.
Der Feind weicht einem so starkem eigenen Verband fast immer ohne Kampf aus. Ein Kampfpanzer verdrängt ihn also viel effektiver als leichte eigene Kräfte. Und sollte es wieder erwarten doch zum Kampf kommen, kürzt der Kampfpanzer ihn immens ab.
Zitat: Angenommen du tötest 50'000 Taliban und ziehst dann ab. Damit ist die Gesinnung der Taliban doch nicht ausgelöscht.
Wenn es gelänge, tatsächlich so viele Taliban in vergleichsweise kurzer Zeit zu töten, wäre die Talibanbewegung am Ende. Die würden sich nicht mehr erheben, ihre Gesinnung wäre zerstört. Ob sich dann aufgrund der politischen Umstände andere neue feindliche Bewegungen mit einer anderen Gesinnung bilden würden, kann ich nicht sagen. Aber die Taliban wären als Freiheitskämpfer damit Geschichte.
Gesinnungen vertragen nicht beliebig viele Verluste ! gleich wie fanatisch sie sind. Sonst hätte man die Gesinnung der Nationalsozialisten ja auch nicht so weitgehend verdrängen können.
Zitat:Die verteidigen sich doch nicht gegen die Taliban, die koexistieren mit ihnen.
Dann lass sie doch. Die Taliban sind nur eine der Fraktionen in Afghanistan und unter den verschiedenen Fraktionen dort noch nicht mal im Ansatz die radikalsten.
Zitat:Das Konzept mit Bodentruppen auch nur einen Teil von Afghanistan zu besetzen, ist völlig gescheitert.
So ist es. Und es musste scheitern. Ich habe schon 2001 geschrieben, dass es scheitern wird und muss. Schlußfolgerung: wir sollten "nie" mit Bodentruppen ein Land besetzen in dem ein Partisanenkrieg läuft. Du vertrittst ja eine gar nicht so abweichende Position. Der Unterschied ist nur: Ein Land nicht zu besetzen heißt nicht, keine Bodentruppen in diesem Land zu haben. Wir brauchen also Bodentruppen im Land, diese besetzen es aber nicht. Sie kämpfen es lediglich zusammen mit den Einheimischen frei.
Ein Konzept, dass jetzt vor kurzem in Mali beispielsweise sehr gut funktioniert hat. Die Franzosen haben in Mali mit den Einheimischen zusammen das Land frei gekämpft. Sie haben es aber wenn man genauer hinsieht nicht besetzt! Sie konzentrieren sich auch jetzt noch primär auf Counter-Force, mit dem Ergebniss, dass die Partisanen in Mali de facto besiegt sind !
Deine Überkonzentration auf die Security ist der Weg in die Niederlage, da der Feind ohne weitreichende Counter-Force nie besiegt werden kann. Die Counter-Force nur Drohnen überlassen zu wollen, verkennt deren Beschränkungen und ihre mangelnde Flexiblität. Die der Feind explorieren wird.
Zitat:st dir schon in den Actionfilmen schon mal aufgefallen, dass beim Rettungsversuch immer jede Menge eigene Soldaten draufgehen. Um einen Hauptdarsteller im Film zu retten, gehen in der Regel mindestens 50 Personen drauf. Im grandiosen Finale wird das natürlich als Erfolg/Happy End gefeiert.
Ist dir bekannt, dass abgeschossene Piloten selbst im Kosovo-Krieg aus dem viel dichter besiedelten, viel besser kontrollierten serbischen Staatsgebiet ohne Verluste evakuiert wurden?
Zitat:Ich hab nicht die Illusion, dass man einen Guerilla-Krieg gewinnen kann......Gewinnen kann man so nicht, ist auch nicht mein Anspruch,
Es sind schon etliche Guerilla-Kriege gewonnen worden. Mit den von mir beschriebenen Methoden. Es ist noch nie ein Guerilla-Krieg durch Drohnen gewonnen werden. Auf was soll man also setzen? Auf eine Methode die funktioniert? oder auf eine Methode die vielleicht funktioniert?