13.01.2014, 10:21
Nightwatch:
Quatsch ist lediglich so ungefähr die Hälfte von dem, was in diesen Büchern steht, und auch der Film Lone Survivor basiert 1 zu 1 auf einem Buch, dass ebenso schon vor Jahren kurz nach dem Einsatz von dem überlebenen Navy Seal selbst geschrieben wurde.
Die erfolgreichen Kämpfe gegen die Taliban 2001 wurden gerade eben im Bereich der SE verzerrt dargestellt, und insbesondere die eigenen Taten gerade zu frech überhöht. Nur mal ein Beispiel: der Autor schreibt davon, dass er mit seinem SE Team gegen mehr als 200 Taliban gekämpft hätte. Tatsächlich hat er eine Medal of Honour für dieses Gefecht erhalten. Bei der Verleihung war die Sprache von 20 bis 30 Gegnern, was rein militärisch übrigens immer noch eine hervorragende Leistung ist. Im Buch wurde das ganze dann einfach mal verzehnfacht.
Die extreme Überhöhung der eigenen Leistungen, und die verzerrte Darstellung des Geschehens sind phänotypisch gerade für diese Bücher. Bleiben wir mal nur bei der Behauptung: die Nordallianz hätte primär zu Pferde agiert: dass ist einfach Blödsinn. Es gab zwar Verbände die auch beritten vorrückten - aber der Gros der Kämpfer wurde mit Pkw und Lkw transportiert oder agierte zur Fuß wo die Fahrzeuge nicht vorwärts kamen.
Nicht mal die geographischen Angaben in diesen Büchern stimmen: da wird behauptet, die Buddha-Statuen welche die Taliban sprengten hätten Jahrhundertelang über die Stadt Masar-i-Sharif gewacht, bis die Taliban sie gesprengt hätten. Die Buddha-Statuen von Bamiyan die der Autor vermutlich meint, befinden sich gelinde gesagt ein gutes Stück weg von Masar-i-Sharif, der geneigte Leser kann sich dazu ja mal die folgende Karte ansehen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt-atlas.de/datenbank/karten/karte-5-734.gif">http://www.welt-atlas.de/datenbank/kart ... -5-734.gif</a><!-- m -->
Sind ja bloß ca 200 km ....
Dass gerade die von SE Angehörigen verfassten Bücher so derart von Fehlern strotzen, ist allerdings ein Umstand, der mich schon seit Jahren wundert. Da wird dann sogar behauptet, Saddam hätte die Taliban ausgebildet, oder Stanton behauptet, die Muslime hätten sich in Afghanistan zum Beten nach Osten verneigt (in Afghanistan!) oder er bezeichnet die NATO Munition als .556 (eine Mischung aus .223 und 5,56?!, usw usw ..... angesichts derartiger Fehler stellt sich einfach wirklich die Frage, inwieweit der Autor überhaupt glaubwürdig ist.
Wo Pferde mobiler sind als Infanterie, kann man auch mit Fahrzeugen agieren und ist damit noch mal deutlich mobiler und schneller. Wo Pferde durchkommen, aber keine Fahrzeuge, ist man hingegen im Schnitt zur Fuß schneller. Pferde machen hier nur Sinn als Lasttiere und Maultiere sind Pferden dann wieder überlegen.
Und weitläufig ist ein Begriff, der einen zahlenmäßig größeren Einsatz impliziert. Wenn von tausenden Kämpfern nun 100 bis 200 beritten agierten, ist dass nicht weitläufig.
Anbei: wenig bekannt ist, dass man in schlechtem Gelände mit einem Maultier im Schnitt schneller reiten kann als mit einem Pferd, gerade bei länger andauernden Einsätzen. Je länger der Einsatz, desto überlegener das Maultier als Reittier gegenüber dem Pferd.
Aber Quats hatten sie ebenso wie andere ultraleichte Geländefahrzeuge und einheimische Pick-Ups.
Aber versteh mich nicht falsch: dass die teilweise beritten agiert haben war sehr gut. Pferde und das Reiten an sich spielen in der afghanischen Kultur eine besondere Rolle. Beritten zu agieren war daher hier für die Kriegsführung definitiv ein Vorteil - und hat die Afghanen sehr positiv beeinflusst.
Anbei:
Abgesehen von SE werden auch die Hochgebirgszüge und der Hochgebirgsspähzug bei der BW im Reiten ausgebildet.
Zitat:Das ist doch Quatsch.
Quatsch ist lediglich so ungefähr die Hälfte von dem, was in diesen Büchern steht, und auch der Film Lone Survivor basiert 1 zu 1 auf einem Buch, dass ebenso schon vor Jahren kurz nach dem Einsatz von dem überlebenen Navy Seal selbst geschrieben wurde.
Die erfolgreichen Kämpfe gegen die Taliban 2001 wurden gerade eben im Bereich der SE verzerrt dargestellt, und insbesondere die eigenen Taten gerade zu frech überhöht. Nur mal ein Beispiel: der Autor schreibt davon, dass er mit seinem SE Team gegen mehr als 200 Taliban gekämpft hätte. Tatsächlich hat er eine Medal of Honour für dieses Gefecht erhalten. Bei der Verleihung war die Sprache von 20 bis 30 Gegnern, was rein militärisch übrigens immer noch eine hervorragende Leistung ist. Im Buch wurde das ganze dann einfach mal verzehnfacht.
Die extreme Überhöhung der eigenen Leistungen, und die verzerrte Darstellung des Geschehens sind phänotypisch gerade für diese Bücher. Bleiben wir mal nur bei der Behauptung: die Nordallianz hätte primär zu Pferde agiert: dass ist einfach Blödsinn. Es gab zwar Verbände die auch beritten vorrückten - aber der Gros der Kämpfer wurde mit Pkw und Lkw transportiert oder agierte zur Fuß wo die Fahrzeuge nicht vorwärts kamen.
Nicht mal die geographischen Angaben in diesen Büchern stimmen: da wird behauptet, die Buddha-Statuen welche die Taliban sprengten hätten Jahrhundertelang über die Stadt Masar-i-Sharif gewacht, bis die Taliban sie gesprengt hätten. Die Buddha-Statuen von Bamiyan die der Autor vermutlich meint, befinden sich gelinde gesagt ein gutes Stück weg von Masar-i-Sharif, der geneigte Leser kann sich dazu ja mal die folgende Karte ansehen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt-atlas.de/datenbank/karten/karte-5-734.gif">http://www.welt-atlas.de/datenbank/kart ... -5-734.gif</a><!-- m -->
Sind ja bloß ca 200 km ....
Dass gerade die von SE Angehörigen verfassten Bücher so derart von Fehlern strotzen, ist allerdings ein Umstand, der mich schon seit Jahren wundert. Da wird dann sogar behauptet, Saddam hätte die Taliban ausgebildet, oder Stanton behauptet, die Muslime hätten sich in Afghanistan zum Beten nach Osten verneigt (in Afghanistan!) oder er bezeichnet die NATO Munition als .556 (eine Mischung aus .223 und 5,56?!, usw usw ..... angesichts derartiger Fehler stellt sich einfach wirklich die Frage, inwieweit der Autor überhaupt glaubwürdig ist.
Zitat:Gleichwohl setzt man weitläufig eben auch auf Pferde. Schließlich agierte man in den ersten Kriegsmonaten oft abseits der Hauptverkehrswege im recht unwegsamen Gelände und war da mit Pferden einfach mobiler.
Wo Pferde mobiler sind als Infanterie, kann man auch mit Fahrzeugen agieren und ist damit noch mal deutlich mobiler und schneller. Wo Pferde durchkommen, aber keine Fahrzeuge, ist man hingegen im Schnitt zur Fuß schneller. Pferde machen hier nur Sinn als Lasttiere und Maultiere sind Pferden dann wieder überlegen.
Und weitläufig ist ein Begriff, der einen zahlenmäßig größeren Einsatz impliziert. Wenn von tausenden Kämpfern nun 100 bis 200 beritten agierten, ist dass nicht weitläufig.
Anbei: wenig bekannt ist, dass man in schlechtem Gelände mit einem Maultier im Schnitt schneller reiten kann als mit einem Pferd, gerade bei länger andauernden Einsätzen. Je länger der Einsatz, desto überlegener das Maultier als Reittier gegenüber dem Pferd.
Zitat:Mit Coolness hatte das zu jener Zeit wenig zu tun, man nahm das was da war nachdem die ersten Einheiten tatsächlich sehr schnell / überhastet, ohne größere Vorbereitungen und Vorgaben reingingen.
Aber Quats hatten sie ebenso wie andere ultraleichte Geländefahrzeuge und einheimische Pick-Ups.
Aber versteh mich nicht falsch: dass die teilweise beritten agiert haben war sehr gut. Pferde und das Reiten an sich spielen in der afghanischen Kultur eine besondere Rolle. Beritten zu agieren war daher hier für die Kriegsführung definitiv ein Vorteil - und hat die Afghanen sehr positiv beeinflusst.
Anbei:
Abgesehen von SE werden auch die Hochgebirgszüge und der Hochgebirgsspähzug bei der BW im Reiten ausgebildet.