14.01.2014, 10:32
Der grausame Drogenkrieg in Mexiko ist teilweise ein wenig ins Hintertreffen bei den Medien gerückt. Indessen scheint es so, als wenn die Lage sich keineswegs, trotz manchem Verhaftungserfolg, beruhigt hätte. Auch um der wachsenden Hilflosigkeit der Regierung bzw. der Streitkräfte und der Polizei entgegen zu wirken, aus manchen Gebieten haben sich die oftmals auch korrumpierten oder eingeschüchterten Ordnungskräfte teils zur Gänze zurückgezogen, haben sich nun in manchen Landesteilen Zivilisten zu Milizen zum Selbstschutz zusammengeschlossen. Obgleich abzuwarten bleibt, inwieweit so die Drogenkartelle wirklich zurückgedrängt werden können, könnte dies ein weiterer Baustein in der Erosion der staatlichen Strukturen Mexikos (zumindest in manchen bzw. den offenkundig ärmeren Landesteilen) sein...
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Schneemann.
Zitat:Bürgerwehren jagen Drogenkartelle
Die Mexikaner greifen zu den Waffen
In der Provinz Michoacán haben bewaffnete Zivilisten die Kontrolle über mehrere Gemeinden übernommen. Es herrschen bürgerkriegsähnliche Zustände mit unklaren Fronten.
Auf Pick-ups patrouillieren sie durch die eroberten Dörfer und Städte in der Provinz Michoacán. Meist vermummt, ausgerüstet mit schusssicheren Westen und schweren Waffen, verrichten die unerschrockenen Mitglieder Bürgerwehren hier den Job, den sie den staatlichen Sicherheitsorganen nicht mehr zutrauen. […] Mehrere Gemeinden haben die sogenannten Autodefensas in den vergangenen Tagen aus dem Würgegriff der Caballeros Templarios (Tempelritter) befreit, dem wohl schrecklichsten Drogenkartell des Landes. Am Wochenende kesselten sie Apatzingán ein, die Hochburg des Kartells. Der Vormarsch wird von Auseinandersetzungen begleitet. […]
Die Provinz Michoacán, eine der ärmsten des Landes, ist bereits stark militarisiert. Im vergangenen Mai hatte Präsident Peña Nieto mehrere tausend Soldaten in die Provinz entsandt, um der Gewalt Einhalt zu gebieten. […] Die Vernetzung der Autodefensas ist gering. Die massive Offensive in Michoacán lässt jedoch ein gewisses Mass an Koordination vermuten. Als Kopf der Autodefensas in Michoacán wird immer wieder José Manuel Mireles genannt. Der Arzt, der das Stethoskop gegen eine Flinte eingetauscht hat, ist innert wenigen Monaten zu einer Art Nationalheld avanciert. Aus einer Mischung aus Angst vor den Kartelle und Misstrauen gegenüber der Polizei folgen viele Mexikaner auf dem Lande seinem Beispiel und greifen zur Waffe, um Selbstjustiz zu üben.
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Schneemann.