(Zweiter Weltkrieg) Musste Deutschland den zweiten Weltkrieg verlieren?
#74
Schneemann schrieb:1.) Die Zerstörung von Städten hat noch nie großartig zu einem Zusammenbruch des Wehrwillens geführt. Im Gegenteil, eher nahmen Trotz und Zorn auf den Aggressor zu.
Ich bin auch kein Befürworter dieses Systems, aber Gegner wie die Nazis kann man ja nicht mit guten Argumenten in die Knie zwingen. 20'000 Tonnen TNT Sprengkraft wiesen die Atombomben damals auf. Da müssten 100 Bomber ununterbrochen 40 Tage bombardieren, keine eigenen Flugzeuge verloren gehen, der Gegner nichts aufbauen, löschen oder fliehen können, dann hätte man die gleiche Wirkung im Ziel. Ich denke ihr seid euch das nicht wirklich bewusst / wollt es nicht es nicht realisieren, wegen eigener etwas idealisierter, betrachtender Historie-Betrachtung.

Zitat:2.) Und ich habe auch Zweifel, ob etwa Hitler und seine Paladine sich von der Auslöschung einiger Städte derart desillusionieren hätten lassen würden. Hitler hatte keine Probleme damit, 1945 seinen berüchtigten Nero-Befehl herauszugeben, quasi die Selbstzerstörung des Reichsgebietes und des eigenen Volkes.
Mit der Zerstörung wäre es völlig egal gewesen was der Hitler befohlen hätte. Das bedeutet nichts vor der totalen Zerstörung von Grossstädten. Das ist etwas ganz anderes als wenn das im Laufe eines Jahres oder ein paar Monaten geschieht.

Zitat:Eher stünde zu befürchten, dass angesichts eines solchen Atomschlages die Wehrmacht oder die SS ihre enormen Giftgas-Reserven, darunter auch Nervenkampf-Stoffe, die die Alliierten noch nicht kannten, zum Einsatz gebracht hätten. Ein Alptraum.
Ja, aber Deutschland wäre trotzdem vernichtet worden. Bezüglich "musste Deutschland den zweiten Weltkrieg verlieren", spielt das Giftgas-Arsenal von den Nazis überhaupt keine Rolle. Die USA hatten ja den geografisch/strategischen Vorteil so oder so auf ihrer Seite.

Zitat: Nicht nur 100.000nde oder Millionen Deutsche wären betroffen gewesen, sondern auch genauso viele alliierte Soldaten und Zivilisten. Dieses Risiko war selbst Churchill zu groß...
Wenn man es anders lösen kann, versucht man es sicher so. Heisst aber nicht, wenn sich die Situation einem Patt genähert hätte, oder eine Eroberung der Sowjetunion/England tatsächlich hätte erfolgreich abgeschlossen werden können, man nicht zum ultimativen Mittel gegriffen hätte.

Zitat:Nicht unbedingt, ultimativ ist eine Waffe, die es dir ermöglicht, einen Gegner zu besiegen, ohne dass er an einen herankommt.
Das war ja so. Oder waren die USA in Reichweite von deutschen Massenvernichtungswaffen?

Zitat:Sobald man aber auf einen technisch gleich oder ähnlich versierten Gegner trifft, der auch über Träger oder ähnliche Waffen verfügt, versinkt man in einer Pattsituation.
Ich kann da kein Patt erkennen. Bei den wichtigen Waffen (Luftwaffe, Atomwaffen) hatten die USA eine eklatante Überlegenheit. Am Boden nützt dir der beste Kampfpanzer nichts, wenn du keine Luftüberlegenheit hast. Der Panzer ist dann nichts mehr wert, Erbsen zählen ist diesbezüglich nicht sinnvoll, du musst die besseren Geräte in der Nahrungskette oben haben.

Zitat:Man kann eine Atomwaffe insofern als ultimative Waffen gegen hoffnungslos unterlegene Gegner einsetzen, mehr aber nicht. Und damit ist sie nicht mehr ultimativ...
Wenn das stimmen würde, hätte man die Investitionen im kalten Krieg alle aus einer fehlenden Strategie getätigt. Das ist natürlich Quatsch, die Strategie funktioniert, sie ist fürchterlich und würde in die totale Vernichtung führen. Es ist absurd die Atomwaffenwirkung nur auf unterlegene Gegner zu beziehen ... das Gegenteil ist der Fall, du kannst als eigentlich unterlegener Gegner mit Atomwaffen vergleichsweise einfach in die Champions-League aufsteigen und dich mehr oder weniger unangreifbar machen.
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