Bundeswehr 2020: Wunschkonzert
Zitat:Die Lösung dafür wäre eigentlich höchst einfach: die Konzentration großer Verbände in bestimmten Gegenden in nahe [...]
Trotzdem hat man im gemischten Bataillon einen größeren Aufwand für Ausbildung und Logistik zu betreiben.

Und wie bereits von mir öfters geschrieben, gibt es nicht DIE EINE Gefechtsgliederung. Warum also bereits zu Friedenszeiten mischen?

Da fällt mir eigentlich nur ein, dass die Führungskräfte mit beiden Truppengattungen Erfahrung sammeln sollen. Das kann man aber auch dadurch lösen, dass z.B. Offiziere und UmP der Panzertruppen sowohl in Panzereinheiten als auch Panzergrenadiereinheiten eine Zeit lang dienen.

Zitat:Wir sind ja nicht mehr im Kalten Krieg und müssen mit der Ausschaltung einer solchen Truppenkonzentration durch feindliche Nuklearwaffen rechnen.
Auch damals gab es Brigaden, die an wenigen Standorten zusammengezogen waren. Dieser Flickenteppich ist erst in den 90ern und frühen 2000ern entstanden.

Zitat:Wozu die Brigade aber bei einem höheren Anteil mittlerer Kräfte bzw mehr Infanterie immer noch in der Lage wäre. Nehmen wir mal meine Struktur die ich mal aus Spaß einfach frei zusammen gestellt habe:
Aber sie wär nicht mehr in gänze dazu geeignet, da sie neben Panzertruppen (ich folge da der deutschen Sichtweise, dass Panzergrenadiere nicht zur Infanterie gehören bzw. keine reine Infanterie sind) jetzt auch noch über Infanterie verfügt. Infanterie, die ganz anders kämpft. Da würde ich eher neben einer Panzergrenadierbrigade noch eine Infanteriebrigade aufstellen.

Zitat:Wo Panzergrenadiere agieren können, können meiner Meinung nach auch Kampfpanzer agieren. Und deshalb halte ich gemischte Bataillone für besser, weil diese sich gegenüber reinen Panzergrenadier-Bataillonen durchsetzen würden, und auch noch gegen reine Panzer-Bataillone gegenhalten können, vorausgesetzt man verstärkt die Panzerkompanien etwas.
Durchschnittes, bebautes Gelände. Kommt gerade in Mitteleuropa oft vor, da ist es auch manchmal notwendig, dass ein Panzergrenadierbataillon überwiegend abgesessen kämpft.

Eine Panzergrenadierbrigade sollte meiner Meinung nach von der Absitzstärke schon dazu in der Lage sein, einen von einer Kompanie verteidigten kleineren Ort oder ein Wäldchen zu nehmen

Zitat:Meiner Meinung nach wird der Kampf in Städten erheblich an Bedeutung zunehmen und zusätzliche Infanterie bringt daher nicht einfach nur Vorteile, sie wird meiner Ansicht nach zwingend notwendig. [...]
Warum dann nicht einfach neben Panzergrenadierbrigaden noch Infanteriebrigaden aufstellen?

Zitat:Warum sollte man nicht Panzergrenadiere mit Schützenpanzern (Ketten- und Rad-SPz) und weitere Infanterie mit Transportpanzern auf der Ebene der Brigade mischen?! Wo soll da das praktische Problem sein?
Die beiden kämpfen unterschiedlich. Bei Panzergrenadieren hast du meist einen schnellen Wechsel zwischen aufgesessenem und abgesessenen Kampf. Schützenpanzer sind zudem Gefechtsfahrzeuge und nehmen daher aktiv am Kampf teil. Bei der Infanterie ist der Transportpanzer nur Verbringungsmittel. Die Infanteristen sitzen frühzeitig ab und gehen dann per pedes ins Gefecht.

Das heißt nicht, dass es nicht Lagen/Aufträge gibt, wo es sinnvoll ist, Panzer, Panzergrenadiere und Infanterie zu mischen.

Zitat:Die Einsetzbarkeit würde sich meiner Ansicht nach im Gegenteil sogar verbessern. Da die Brigade so flexibler würde. Durch was würde die Führbarkeit erschwert?
Eben weil Infanterie und Panzertruppen unterschiedlich sind.

Zitat:Solche Rad(schützen)panzer haben aber (noch) nicht die Fähigkeit, wirkliche Nahbereichs-Luftabwehr zu leisten bzw in diesem Bereich nicht die notwendige Durchhaltefähigkeit (aus Mangel an mitgeführter Munition). [...]
Wir haben von einem asymmetrischen Konflikt gesprochen, in dem die schwächere Seite über keine Luftstreitkräfte verfügt.

Zitat:Und noch darüber hinaus sollten wir uns fragen, ob wir uns ernsthaft mit unserer Armee auf so einen Gegner spezialisieren sollten?!
Darum ging es ja nicht, sondern darum, dass man für asymmetrische Konflikte einen unterschiedlichen Fähigkeiten-Mix braucht, als für symmetrische Konflikte.

Zitat:Anti Personen Minen könnten gegen solche Gegner sehr wirksam sein.
Nur werden die Straßen an denen die IEDs gelegt werden, nicht nur von eigenen Kräften genutzt, sondern auch von der Bevölkerung. Wenn man dann dort auch noch groß Minensperren legt, schneidet man sich nur ins eigene Fleisch.

Zitat:Aber noch mal abgesehen davon ist die Frage was du machst, wenn du einen Gegner hast der schlagartig zwischen solchen kleineren Aktionen und größeren Angriffen bis hin zu konventioneller Kriegsführung hin und her schwenken kann - wie es beispielsweise in Vietnam der Fall war.
Vietnam war ja am Anfang eher ein asymmetrischer Konflikt und wurde es später mit dem Zulauf nordvietnamesischer Truppen ein eher symmetrischer Konflikt. Dann macht es natürlich auch Sinn seinen Fähigkeiten-Mix dem anzupassen.

Zitat:Auch in Afghanistan gab es Gebiete und Zeiträume, in denen schlagartig mehr Feuerkraft notwendig gewesen wäre.
Deswegen wurde unter anderem auch MLRS in Afghanistan eingesetzt.

Zitat:Meiner Meinung nach wird das immer häufiger und immer systematischer der Fall sein. Und zugleich das Problem wie in Vietnam schaffen, dass der Feind deshalb ohne Verzögerung zwischen Kleinstaktionen und größerem bis hin zu konventioneller Kriegsführung hin und her schwenken kann. Dann sind die derzeitigen COIN Strategien wirkungslos.
Naja, ganz so schnell kann man nicht zwischen konventioneller und unkonventioneller Kriegführung wechseln. Selbst in deinem Beispiel Vietnam, hat man nach der auf dem Schlachtfeld gescheiterten Tet-Offensive damit begonnen konventionelle Streitkräfte aufzubauen, was einiges an Zeit gekostet hat.

Vielmehr wird es wie eh und je bei einem Konflikt zwischen Staaten (und Quasi-Staaten) beides gleichzeitig aber selten am selben Ort geben. Und bei Konflikten zwischen Staaten und Nicht-Staaten (also AQ et al) nur unkonventionelles.


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