Aufstands- und Partisanenbekämpfung (COIN)
Guter Post Shahab3, gefällt mir!

@Quintus Fabius
Zitat:So wie in Afghanistan? So wie im Irak? So wie in Libyen, Ägypten oder Syrien? In keinem dieser Länder hat die Masse irgend etwas zu sagen gehabt, nicht mal in Libyen war der Aufstand eine Entscheidung der Masse.
Es geht doch nicht um irgendwelche Beschlüsse, es geht um den Druck der Strasse, das kann man durchaus einer demokratischen Abstimmung gleichsetzen. Ich find das unglaublich, wie dieser Prozess in Ländern ohne Demokratie, vermeintliche Eliten stürzen kann. Das ist ein echter Fortschritt.

Zitat:Alle Informationen werden daher so eingeordnet, dass sie zum schon bestehenden passen, ad extremum bis hin zur völligen Verkehrung einer objektiven Wahrheit ins Gegenteil. Beispielsweise wissen deshalb hundert Millionen Muslime aufwärts, dass die Juden dass World Trade Center angegriffen haben und diese Information haben sie aus dem Internet.
Viele falsche und richtige Informationen sind immer noch besser als eine einzige, stark ideologisch gefärbte einer Elite. Mit dem Internet kann sich jeder frei informieren, sich frei eine Meinung zu bilden war doch noch nie so einfach wie heute. Früher hatte man nur die Sicht vom Dorf, dann mit dem TV und Radio nur das Staatsfernsehen und heute kannst du aus einer Flut von Medien oder in Foren, Twitter ... sogar direkt Meinungen austauschen.

Zitat:Das Kaleidoskop des Internet erschwert zunehmend die Informationsbeschaffung und Verarbeitung und ermöglicht gigantische Möglichkeiten der Manipulation und Verdrehung die früher so gar nicht vorhanden waren.
Wie denn, wenn du so viele unabhängigen Quellen hast? Klar hat man ein gutes Propagandainstrument mit dem Internet ... jedes andere viel gelesene Angebot aber eben auch. Es ist viel schwieriger für Eliten geworden, ihre eigenen Ideologien zu platzieren, weil sie eben in Konkurrenz durch viele andere Meinungsmacher stehen, die auch alle ihre Weltanschauung präsentieren können. Der Vorteil der Eliten war früher eben primär der, dass nur sie als einzige über ein weitreichendes Sprachrohr verfügt haben und sich schnell organisieren / Macht demonstrieren konnten.

Zitat:Ich will mal bei Afghanistan als Musterbeispiel bleiben: in keinem einzigen Krieg bisher wurde so dermaßen versucht, den "Endkunden" für uns einzunehmen, und tatsächlich waren wir dahin gehend erfolgreich, dass sogar so ca. die Hälfte der Afghanen uns selbst heute noch gar nicht feindselig gegenüber steht. Und was hats gebracht?
Meiner Meinung nach geht zu viel Geld in den Militärapparat und viel zu wenig zum Endkunden den man eigentlich gewinnen müsste.

Zitat:Wer soll denn den "Endkunden" irgendwann regieren? Den Staat der Endkunden führen, die Fabriken leiten, die Landwirtschaft organisieren?
Gute Volksvertreter zu finden, ist doch eine vergleichsweise einfache Sache. Wenn die Wirtschaft boomt, kann jeder Trottel regieren. Wenns nicht läuft, ist aber die beste Elite machtlos und kann nur Fehler begehen. Du überschätzt die führenden Eliten masslos. Unter dem Strich spielt es gar keine Rolle wer dich regiert, Hauptsache du hast gute Rahmenbedingungen. Die zu schaffen wäre unsere Aufgabe (die hiesigen kriegen es ja erwiesenermassen nicht auf die Reihe) ... meine Absicht mit gesicherten Zentren oder Regionen ohne allzu grosse Fläche. Man muss ja noch mit den Bodentruppen effizient kontrollieren / Ordnung durchsetzen können.

Zitat:Du wirst allein aufgrund der Besitzverhältnisse immer in irgendeiner Form Eliten haben. Da kannst du dich dann um den Endkunden bemühen wie du willst, die Frage bleibt, wer denn die Führung von uns übernehmen soll?
Das Volk führt sich selbst, wenn jeder seiner Arbeit nachgeht und Dinge herstellt die andere gebrauchen können. Arbeit erzeugt Wohlstand und Zufriedenheit in der Bevölkerung. Es braucht keine Elite um die Logik in der Praxis durchzusetzen. Wir haben ja leider den Fall der zerstrittenen Eliten. Es bräuchte Agronomen die mit besser Technik / besserem Saatgut, das karge Land besser bewirtschaften können / die Logik vermitteln wie man Erträge steigern kann. Es bräuchte mehr Schulen / allgemein mehr Bildung für die Bevölkerung, Sachen die man zugegebenermassen nur in einem sicheren Umfeld platzieren kann.

Waffen braucht es, nicht dass ich hier falsch verstanden werde. Aber es gibt so viele Dinge die man für die Bevölkerung tun könnte, die nur ein kleiner Bruchteil von dem kosten, was der ganze Militärapparat an Ressourcen vernichtet. Mein Vorschlag wäre, dass man 50% vom ganzen Etat in die Bevölkerung steckt und nur 50% zur militärischen Befriedung des Landes aufwendet. So wie man es jetzt macht, funktioniert es einfach nicht gut. Die Endlösung die man zurück lässt, ist meist fragwürdig.
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[Kein Betreff] - von Holger - 23.01.2004, 11:13

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