Aufstands- und Partisanenbekämpfung (COIN)
@Quintus Fabius
Zitat:Meiner Meinung nach kann man dies nicht gleichsetzen, weil dieser Druck der Straße in fast allen Fällen nicht von alleine, direkt aus dem Volk heraus entsteht, sondern von außen künstlich produziert wird, finanziert wird, gestützt wird.
Nein, nein ganz bestimmt nicht. Wenn schon geschieht die Manipulation der Elite über die Medien, weil sie dort meist bessere Bedingungen (Berlusconi) haben.

Zitat:Die allermeisten Fälle wo es zu einem solchen Druck der Straße kam, waren alles andere als demokratisch, sondern massiv von außen gesteuert.
Wenns kein Bedürfnis gibt, bringst du auch nicht viele Menschen auf die Strasse.

Zitat:Fortschritt wohin? Fortschritt ist nicht zwingend sinnvoll, gerade im Partisanenkrieg nicht.
Fortschritt ist es sicher nicht, wenn sich 2+ Parteien in einem Partisanenkrieg um ein Land streiten. Das ist tiefstes Mittelalter.

Zitat:Ich will noch mal auf den entscheidenden Fehler in der Informationsverarbeitung im Gehirn: den Bestätigungsfehler hinweisen. Menschen ordnen und interpretieren Informationen nicht logisch, nicht objektiv, sondern sie ordnen sie so sein, dass sie passen, bis dahin, dass die Wahrheit in ihr Gegenteil verkehrt wird und die Wahrnehmung massiv gestört wird.
Was ist die Lösung, ... ein Parteiorgan dass dir die Meinung aufschwatzt ... du argumentierst dich um Kopf und Kragen.

Zitat:Je mehr Informationen, je widersprüchlicher und kaleidoskopartiger diese werden, desto wahrscheinlicher kommt es zu diesem Fehler in der Informationsaufnahme und -verarbeitung. Es ist daher heute sehr schwer, sich frei eine Meinung zu bilden, nur eben aus ganz anderen Gründen als früher.
Wenn du zu faul bist, dir eine Meinung aus den vielen Medien zu bilden, dann nimmst du an der Politik in der Regel nicht teil ... ist aber nicht tragisch, dann wählt halt die "faule" / resp. wenig interessierte Masse halt nicht. Aber die die sich für interessieren, können sich eine wesentlich objektivere Meinung bilden, als wenn Medien nur aus einer Quelle stammen.

Zitat:Das ist eine sehr allgemeine Aussage. Das müsste man viel mehr detaillieren: jeder Partisanenkrieg ist anders. Es kann absolut kontraproduktiv sein, den militärischen Bereich zu schwächen. Ich kann dir nur insoweit zustimmen, dass es bestimmte Fälle gibt, wo du damit recht hast. Mit der Betonung auf bestimmten Fällen.
Ich wüsste nicht welchen ... weil es ja noch nie probiert wurde. Ich weiss es selber nicht, man sollte es einfach mal probieren. Man muss doch mal aus den ewig gleichen Militärschemen ausbrechen und neue Wege probieren. Es braucht einen Ansatz der stärker ökonomisch geprägt ist ... das ist Hilfe zur Selbsthilfe. Wenn du abziehst und nach wie vor keine ökonomische Basis besteht, wie soll das Stabilität entstehen?!

Zitat:Henne und Ei. Damit die Wirtschaft boomt, braucht man zuerst einmal hochfähige Vertreter.
Nein, jeder 2te im Volk ist ganz bestimmt zu sehr logischem Verhalten fähig. Da braucht es keine Elite, auf keinen Fall. Du kannst dich selber führen, für das braucht es keine Witzfigur die dir ständig die Richtung vorgibt.

Zitat:Erst danach kann man auch weniger befähigte an die Macht lassen.
Westliche Demokratien sind doch nicht wegen irgendwelchen Führern so stark. Im Gegenteil sie setzen auf die grösstmögliche Eigenverantwortung. Jeder soll sich selber verwirklichen können. Auch im Angestelltenverhältnis wird meist viel Eigenverantwortung angestrebt, dass man nicht jeden Handgriff befehlen/vorzeigen muss.

Zitat:Und die meisten Länder in denen Partisanenkriege geführt werden, werden aus strukturellen und systeminhärenten Gründen nie eine boomende Wirtschaft haben, weil dies einfach gar nicht möglich ist.
Beispiele? Und ist das ein Grund ständig Partisanenkriege zu führen, das macht doch die Situation nur schlimmer. Man muss doch mal aufhören mit dem Quatsch, ausser dass das Militär Legitimation und Besoldung erhält, leiden 95% unter dem Quatsch.

Zitat:Wie sollte beispielsweise in Afghanistan eine boomende Wirtschaft entstehen? Wie sollte überhaupt in einer endlichen Welt mit einer begrenzten Menge an Ressourcen ein unendliches Wachstum allenorten möglich sein?
Nicht alle Regionen haben die gleich guten Bedingungen, aber das Dümmste was du machen kannst, ist ständig Kriege zu führen, da profitieren einzig und allein die kriegenden Einheiten (Söldner) von.

Zitat:Um mal konkret bei Afghanistan zu bleiben: das primäre Problem dieser Nation, nämlich heillose Überbevölkerung ist weder durch die Kriege, noch die Flüchtlinge, noch durch irgend was wir dort getan oder nicht getan haben auch nur angekratzt worden. Afghanistan ist damit allein aufgrund seiner Demographie nicht überlebensfähig, von einer boomenden Wirtschaft noch ganz zu schweigen.
Das kannst du doch nicht sagen. Lass mal Firmen nach Bodenschätzen oder Wasserreservoirs suchen, oder vielleicht in Zukunft Solarfarmen/Energieerzeugung aufbauen ... es haben so viele Länder auch ohne speziell gute Bedingungen eine boomende Wirtschaft aufbauen können. Stabil müssen die Staaten sein, sonst investiert niemand! Das Letzte was du brauchst, sind Partisanen egal auf welcher Seite. Die Idioten zerstören leider die Grundlage von jedem Aufbau.

Zitat:Erstens haben die Eliten in den Ländern, in denen allermeistn Partisanenkriege der nächsten Zeit statt finden (werden) eine andere Struktur als die Schweiz, eine andere Kultur und Geschichte und dort spielen die führenden Eliten eine wesentlich größere Rolle als hier in Europa.
Ja leider, weil sie der Entwicklung ihrer Länder meistens auf grobfahrlässige Art und Weise im Wege stehen. All die Stammesfehden behindern doch den Aufbau nur. Je mehr du in Kriege und Unruhen verzettelt bist, desto schlechter sind deine Aufstiegschancen.

Zitat:Und gerade deshalb ist es eben nicht egal, wer dich regiert. Gerade weil die Rahmenbedingungen katastrophal schlecht sind.
Deine Eliten schaffen alle keine Arbeitsplätze. Die sind in der Regel damit beschäftigt, ihre Macht zu erhalten. Damit sind sie meistens ausgefüllt / den Leuten das Gefühl zu geben, dass sie unglaublich wichtig sind. Es braucht bescheidene Leute die gute Bedingungen erschaffen möchten, nicht diese selbstverliebten Führungsclowns die in der Regel an der Spitze sind.

Zitat:Und wie sollen wir diese Aufgabe schaffen, ohne fähige Einheimische?
Wie oben schon erwähnt, gibt es in der Bevölkerung genügend gute Leute die die Wirtschaft beflügeln können. Es ist so dass die völlig überbewertete Spitze das Ganze zum Scheitern bringt.

Zitat:Es braucht sie nicht, keine Frage. Aber sie ist vorhanden! Und ob du willst oder nicht, sie hat Land, Macht, Mittel, weil diese gerade in den Ländern in denen Partisanenkriege wahrscheinlich sind höchst ungleich verteilt sind. Es ist daher völlig müssig darüber zu sinieren, ob man eine Elite braucht oder nicht: Fakt ist: sie ist da. Und muß daher als Faktor berücksichtigt werden.
Ja, deshalb mein Vorschlag ... man muss die entfernen und durch Leute ersetzen die das ökonomische Wachstum des Landes im Auge haben. Nicht ihr eigenes Interesse, wir kennen ja die Selbstdarsteller von denen es auch bei uns viele in der Politik gibt. Aber wir haben das Glück, dass wir die wieder abwählen können, bei den meisten Entwicklungsländern ist das aber nicht so. Wir brauchen Leute an der Spitze die fürs Volk da sind / keine Leute die aus dem elitären Kreis kommen oder sich elitär aufführen. Gute Bildung kann nicht schaden, muss aber nicht sein, wenn man einfache ökonomische Grundsätze bei jeder Entscheidung berücksichtigt. Und da nehm ich jetzt die Privatwirtschaft nicht aus, auch dort bedient sich die vermeintliche Elite (CEOs) schamlos. Aus unternehmerischer Sicht muss man schauen, dass man nicht zu hohe Löhne zahlt (ansonsten ist das Unternehmen nicht konkurrenzfähig), aber wenn man dann bei sich selber (CEO) die Megaausnahme macht, dann ist das für mich einfach wieder der typische Fall von läppischer Elite die es auch gesellschaftlich zu ächten gilt.

Zitat:Das kann in dem einen Fall richtig sein, in dem anderen falsch. Vielleicht ist es in einem Fall sogar richtig, 70% der Ressourcen in die Bevölkerung zu stecken und nur 30% ins Militär! Deine ganzen Vorschläge sind mir zu doktrinär, zu steif, zu wenig auf den individuellen Einzelfall hin ausgerichtet.
Der Militärapparat und seine Lösungsansätze sind steif ... du siehst doch selber dass es nicht funktioniert. Klar, du suchst jetzt noch in einer Art paramilitärischen Grauzone einen Ausweg ... aber ich glaub dass das unter dem Strich in kaum einem Fall dem Land wirklich was bringen könnte. Im Gegenteil, im Ringen um Stabilität ist das nicht das richtige Instrument.
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