10.02.2014, 11:33
phantom:
In Ägypten hat beispielsweise explizit die Muslimbrüderschaft ihre Anhänger auf die Straße geschickt. Von einem demokratischen Volksbegehren aus eigenem Willen ist so was weit entfernt. In Libyen ging der Aufstand erst dann richtig los, als Stammesführer ihre Stammesmilizen und Stammesangehörigen in den Aufstand schickten. In Syrien erfolgte die Initialzündung auch erst durch ausländische Agenten, Gelder aus dem Ausland, ausländische Kämpfer und Agent Provocateur.
Eine der wenigen rühmlichen Ausnahmen in diesem Reigen ist Tunesien. Aber dort gab es folgerichtig dann auch keinen Partisanenkrieg.
So ist es. Sehr wahrscheinlich denke ich hier atavistischer als du, kann mich daher etwas besser in diese Situation hinein versetzen. Es geht bei vielen Partisanenkriegen aber gar nicht mehr um ein Land, sondern gerade an der Grenze zwischen Partisanekrieg und reinem Terrorismus um den Kampf gegen die andere Partei. Die internationalen Dschihadisten die sich zur Zeit in Syrien herum treiben, sind ein Musterbeispiel dafür. Und ja, dass ist absolut mittelalterlich vom Konzept, und wurde schon damals umgesetzt: nannte sich beispielsweise in Bezug auf die Muslime Ghazw.
Durchaus nicht, es sei den, dieses Parteiorgan würde die aus der kulturellen Grundströmung bedingenden Bestätigungsfehler bedienen. Es gibt keine Lösung für die fehlerhafte menschliche Datenverarbeitung. Das Gehirn arbeitet so wie es arbeitet. Fehlerhaft.
Du verwendest schon das richtige Wort: Masse. Also Mehrheit. Die Mehrheit wählt nicht, es sei denn, sie würde aus kulturellen Gründen glauben dies tun zu müssen (Schweiz). Solche Kulturen sind aber die Ausnahme. Das heißt im Umkehrschluss: Elitenherrschaft. Weil die Minderheit welche dann wählt eine Elite bildet. Gerade deshalb ist Deutschland beispielsweise eher eine Oligarchie als eine Demokratie.
Du überschätzt meiner Meinung nach aufgrund deines eigenen hohen intellektuellen Niveaus dass Denkvermögen und dass Interesse der breiten Mehrheit der Menschen. Die sind schon heillos damit überfordert, die Informationen auch nur zu finden. Und liefert man sie ihnen, glaube sie einfach, was ihnen vorgekaut wird, und zwar egal was. Eine objektive Meinung kann die Mehrheit der Menschen eines Volkes gar nicht heraus bilden, weil sie dazu geistig gar nicht in der Lage ist.
Selbst in der Schweiz wo es ja in den Medien immer massive Diskussionen, Kampagnen und Leserbriefschlachten mit dem Ziel der Einflussnahme auf den politischen Prozess gibt, schließen sich viele Schweizer aufgrund der sich gegenseitig ausschließenden Informationen über kurz oder lang einer bestimmten Seite an und "wählen" dann im weiteren immer entsprechend wobei der Bestätigungsfehler für die notwendigen Informationen sorgt.
Deine Doktrin ist eben keineswegs neu. Nichts von dem was du vorschlägst wurde nicht schon gemacht: Die USA haben auf den Phillipinen beispielsweise einen Partisanenkrieg damit sogar schon gewonnen. Ebenso wurden die Aufstände in den Südstaaten nach Kriegsende von den USA auf diese Weise erfolgreich niedergeschlagen. Aber merkst du etwas in Bezug auf die Folgen?! Beide Male endete dass ganze mit einer dauerhaften Herrschaft über das betroffene Gebiet.
Rein moralisch/ethisch wäre es sogar gar nicht so schlecht, wenn wir in bestimmten Gebieten der Welt, insbesondere in Afrika die Herrschaft wieder ausüben würden. Aber rein praktisch würde das erhebliche Probleme und Kosten verursachen.
Zwischen dem was theoretisch möglich wäre, und dem was praktisch real existiert ist eben ein himmelweiter Unterschied. Die meisten Menschen (eine Frage der Kultur) wollen jemanden, der ihnen die Richtung vorgibt. Aufgrund deiner sozialkulturellen Prägung als Schweizer vermute ich, dass du die Unmündigkeit, Ignoranz und Unfähigkeit der meisten Menschen weltweit sich selbst zu organisieren heillos unterschätzt.
Volle Zustimmung. Das kann nie funktionieren. Aber es gibt eben viele Länder, für die es gar keine Lösung gibt. Unter gar keinen Umständen, nie und niemals kannst du dort eine ökonomische Basis aufbauen die ausreichend wäre. Ein Musterbeispiel dafür ist Afghanistan. Das Land ist zum Scheitern verurteilt und nichts was wir tun könnten, könnte dort eine funktionierende Wirtschaft aufbauen.
Selbst eine dauerhafte und direkte eigene Herrschaft würde hier nicht mehr funktionieren.
Ich will noch ein Beispiel für die nähere Zukunft nennen, wo sich Afghanistan wiederholen wird: Nigeria. Nigeria hat beispielsweise auch keinerlei Zukunft und wird in Kürze in einem Partisanenkrieg versinken, Bürgerkrieg, Massenschlachten....
Es gibt daher Länder, für die es keine Lösung gibt. Nun ist deine Schlußfolgerung, erst gar nicht in solche Länder rein zu gehen. Und das ist kurzfristig gesehen durchaus sinnvoll. Es verkennt aber die Möglichkeiten die man trotzdem hat, den Untergang, den Niedergang, dass Scheitern besser zu verwalten. Und da sind wir beim absolut wesentlichen Unterschied zwischen dir und mir:
Dir geht es primär um Erfolg. Meiner Meinung nach aber ist es genau so wichtig, dass Scheitern zu verwalten und ein möglichst wenig negatives Endergebnis zu erzielen. Meine Zielsetzung ist daher nicht zwingend der Erfolg (wie Shahab3 ja schon gemerkt hat), sondern den Niedergang durch militärische Gewalt und andere Maßnahmen so zu beeinflussen, dass die Folgen für uns etwas weniger negativ sind.
Der völlige Zusammenbruch von Nigeria in einigen Jahren wird beispielsweise negative Konsequenzen für uns haben. Ein Eingreifen könnte diese nun in unserem Sinne etwas weniger negativ gestalten.
Das ist mir ehrlich gesagt egal, solange wir dann am Ende weniger leiden.
Es ist völlig egal, ob es in Afghanistan noch irgendwo versteckte Wasserreservoirs gibt oder nicht, die Böden (die simple einfache Erde also) können bereits jetzt nicht mehr die Bevölkerung ernähren, die Wälder werden immer schneller und immer dauerhafter zerstört, immer größere Teile des Landes werden Wüste. Und dass wesentlichste überhaupt: die Bevölkerung explodiert weiter und es gibt dort bereits Partisanen. Natürlich zerstören die damit die Grundlagen für jeden Aufbau und natürlich sind das Idioten, aber sie sind nun mal da. Und sie gehen auch nicht weg.
Wie willst du sie wegbringen? Der Krieg ist in Afghanistan der einzige verbliebene funktionierende Wirtschaftszweig. Ohne Krieg bricht Afghanistan sogar wirtschaftlich zusammen, weil es nicht im Ansatz lebensfähig ist.
So ist es. Aber die Stämme und die Stammeskultur sind nun einmal vorhanden: und du bringst sie nicht weg. Also musst du irgendwie damit arbeiten. Du hast natürlich völlig recht, aber die Dinge sind wie sie sind und du kannst sie nicht ändern.
Du wirst die Stammeskultur in Afghanistan nicht beenden können, mit keiner denkbaren Maßnahme.
Sehr viele Länder haben sich auf diese Weise (Paramilitärisch) stabilisieren können, selbst unter widrigsten Umständen, ich verweise da mal auf Algerien als letztes Musterbeispiel. Das der hergebrachte Militärapparat der sich in seiner Kultur des Krieges ja immer noch auf die Kabinettskriege stützt dazu nur wenig beitragen kann, keine Frage. Gerade deshalb schreibe ich ja aber immer darüber, dass dieser überwunden werden muss. Das wir also eine neue Kultur des Krieges brauchen und das uns primär unsere Kultur im Wege steht.
Nehmen wir mal theoretisch an, dem wäre so: dann bedeutet dies automatisch den Konflikt mit den real bestehenden Eliten. Und Konflikt bedeutet in diesen Gesellschaften Krieg und Gewalt. Wenn du aus der einfachen Bevölkerung rekrutierst, ist die Folge eine Auseinandersetzung, ein Konflikt zwischen diesen Aufsteigern und den real praktisch bereits vorhandenen Eliten.
Deine Doktrin erzeugt also einen Konflikt selbst da, wo vorher keiner war. Und nun verrat mir mal ganz praktisch und real: wie du "die" entfernen willst, ohne militärische Gewalt und Rechtlosigkeit?!
Wie - ganz praktisch und real (mit welchen Maßnahmen also) willst du die ganzen Großgrundbesitzer, Stammesführer, Adeligen (Geburtsrecht), geistigen Führer (Mullahs) entfernen und ersetzen ??
Die einzigen die das bisher real erfolgreich so praktiziert haben waren die Kommunisten. Mit Strömen von Blut und Massenmord. Dein Ansatz, so gut gemeint er ist, könnte daher leicht in mehr Gewalt münden als ich sie maximal für notwendig halte.
Zitat:Nein, nein ganz bestimmt nicht. Wenn schon geschieht die Manipulation der Elite über die Medien
In Ägypten hat beispielsweise explizit die Muslimbrüderschaft ihre Anhänger auf die Straße geschickt. Von einem demokratischen Volksbegehren aus eigenem Willen ist so was weit entfernt. In Libyen ging der Aufstand erst dann richtig los, als Stammesführer ihre Stammesmilizen und Stammesangehörigen in den Aufstand schickten. In Syrien erfolgte die Initialzündung auch erst durch ausländische Agenten, Gelder aus dem Ausland, ausländische Kämpfer und Agent Provocateur.
Eine der wenigen rühmlichen Ausnahmen in diesem Reigen ist Tunesien. Aber dort gab es folgerichtig dann auch keinen Partisanenkrieg.
Zitat:Fortschritt ist es sicher nicht, wenn sich 2+ Parteien in einem Partisanenkrieg um ein Land streiten. Das ist tiefstes Mittelalter.
So ist es. Sehr wahrscheinlich denke ich hier atavistischer als du, kann mich daher etwas besser in diese Situation hinein versetzen. Es geht bei vielen Partisanenkriegen aber gar nicht mehr um ein Land, sondern gerade an der Grenze zwischen Partisanekrieg und reinem Terrorismus um den Kampf gegen die andere Partei. Die internationalen Dschihadisten die sich zur Zeit in Syrien herum treiben, sind ein Musterbeispiel dafür. Und ja, dass ist absolut mittelalterlich vom Konzept, und wurde schon damals umgesetzt: nannte sich beispielsweise in Bezug auf die Muslime Ghazw.
Zitat:Was ist die Lösung, ... ein Parteiorgan dass dir die Meinung aufschwatzt .
Durchaus nicht, es sei den, dieses Parteiorgan würde die aus der kulturellen Grundströmung bedingenden Bestätigungsfehler bedienen. Es gibt keine Lösung für die fehlerhafte menschliche Datenverarbeitung. Das Gehirn arbeitet so wie es arbeitet. Fehlerhaft.
Zitat:Wenn du zu faul bist, dir eine Meinung aus den vielen Medien zu bilden, dann nimmst du an der Politik in der Regel nicht teil ... ist aber nicht tragisch, dann wählt halt die "faule" / resp. wenig interessierte Masse halt nicht.
Du verwendest schon das richtige Wort: Masse. Also Mehrheit. Die Mehrheit wählt nicht, es sei denn, sie würde aus kulturellen Gründen glauben dies tun zu müssen (Schweiz). Solche Kulturen sind aber die Ausnahme. Das heißt im Umkehrschluss: Elitenherrschaft. Weil die Minderheit welche dann wählt eine Elite bildet. Gerade deshalb ist Deutschland beispielsweise eher eine Oligarchie als eine Demokratie.
Zitat:Aber die die sich für interessieren, können sich eine wesentlich objektivere Meinung bilden, als wenn Medien nur aus einer Quelle stammen.
Du überschätzt meiner Meinung nach aufgrund deines eigenen hohen intellektuellen Niveaus dass Denkvermögen und dass Interesse der breiten Mehrheit der Menschen. Die sind schon heillos damit überfordert, die Informationen auch nur zu finden. Und liefert man sie ihnen, glaube sie einfach, was ihnen vorgekaut wird, und zwar egal was. Eine objektive Meinung kann die Mehrheit der Menschen eines Volkes gar nicht heraus bilden, weil sie dazu geistig gar nicht in der Lage ist.
Selbst in der Schweiz wo es ja in den Medien immer massive Diskussionen, Kampagnen und Leserbriefschlachten mit dem Ziel der Einflussnahme auf den politischen Prozess gibt, schließen sich viele Schweizer aufgrund der sich gegenseitig ausschließenden Informationen über kurz oder lang einer bestimmten Seite an und "wählen" dann im weiteren immer entsprechend wobei der Bestätigungsfehler für die notwendigen Informationen sorgt.
Zitat:Man muss doch mal aus den ewig gleichen Militärschemen ausbrechen und neue Wege probieren.Es braucht einen Ansatz der stärker ökonomisch geprägt ist ... das ist Hilfe zur Selbsthilfe. Wenn du abziehst und nach wie vor keine ökonomische Basis besteht, wie soll das Stabilität entstehen?!
Deine Doktrin ist eben keineswegs neu. Nichts von dem was du vorschlägst wurde nicht schon gemacht: Die USA haben auf den Phillipinen beispielsweise einen Partisanenkrieg damit sogar schon gewonnen. Ebenso wurden die Aufstände in den Südstaaten nach Kriegsende von den USA auf diese Weise erfolgreich niedergeschlagen. Aber merkst du etwas in Bezug auf die Folgen?! Beide Male endete dass ganze mit einer dauerhaften Herrschaft über das betroffene Gebiet.
Rein moralisch/ethisch wäre es sogar gar nicht so schlecht, wenn wir in bestimmten Gebieten der Welt, insbesondere in Afrika die Herrschaft wieder ausüben würden. Aber rein praktisch würde das erhebliche Probleme und Kosten verursachen.
Zitat:Nein, jeder 2te im Volk ist ganz bestimmt zu sehr logischem Verhalten fähig. Da braucht es keine Elite, auf keinen Fall. Du kannst dich selber führen, für das braucht es keine Witzfigur die dir ständig die Richtung vorgibt.
Zwischen dem was theoretisch möglich wäre, und dem was praktisch real existiert ist eben ein himmelweiter Unterschied. Die meisten Menschen (eine Frage der Kultur) wollen jemanden, der ihnen die Richtung vorgibt. Aufgrund deiner sozialkulturellen Prägung als Schweizer vermute ich, dass du die Unmündigkeit, Ignoranz und Unfähigkeit der meisten Menschen weltweit sich selbst zu organisieren heillos unterschätzt.
Zitat:Wenn du abziehst und nach wie vor keine ökonomische Basis besteht, wie soll das Stabilität entstehen?!
Volle Zustimmung. Das kann nie funktionieren. Aber es gibt eben viele Länder, für die es gar keine Lösung gibt. Unter gar keinen Umständen, nie und niemals kannst du dort eine ökonomische Basis aufbauen die ausreichend wäre. Ein Musterbeispiel dafür ist Afghanistan. Das Land ist zum Scheitern verurteilt und nichts was wir tun könnten, könnte dort eine funktionierende Wirtschaft aufbauen.
Selbst eine dauerhafte und direkte eigene Herrschaft würde hier nicht mehr funktionieren.
Ich will noch ein Beispiel für die nähere Zukunft nennen, wo sich Afghanistan wiederholen wird: Nigeria. Nigeria hat beispielsweise auch keinerlei Zukunft und wird in Kürze in einem Partisanenkrieg versinken, Bürgerkrieg, Massenschlachten....
Es gibt daher Länder, für die es keine Lösung gibt. Nun ist deine Schlußfolgerung, erst gar nicht in solche Länder rein zu gehen. Und das ist kurzfristig gesehen durchaus sinnvoll. Es verkennt aber die Möglichkeiten die man trotzdem hat, den Untergang, den Niedergang, dass Scheitern besser zu verwalten. Und da sind wir beim absolut wesentlichen Unterschied zwischen dir und mir:
Dir geht es primär um Erfolg. Meiner Meinung nach aber ist es genau so wichtig, dass Scheitern zu verwalten und ein möglichst wenig negatives Endergebnis zu erzielen. Meine Zielsetzung ist daher nicht zwingend der Erfolg (wie Shahab3 ja schon gemerkt hat), sondern den Niedergang durch militärische Gewalt und andere Maßnahmen so zu beeinflussen, dass die Folgen für uns etwas weniger negativ sind.
Der völlige Zusammenbruch von Nigeria in einigen Jahren wird beispielsweise negative Konsequenzen für uns haben. Ein Eingreifen könnte diese nun in unserem Sinne etwas weniger negativ gestalten.
Zitat:ausser dass das Militär Legitimation und Besoldung erhält, leiden 95% unter dem Quatsch.
Das ist mir ehrlich gesagt egal, solange wir dann am Ende weniger leiden.
Zitat:Das kannst du doch nicht sagen. Lass mal Firmen nach Bodenschätzen oder Wasserreservoirs suchen, oder vielleicht in Zukunft Solarfarmen/Energieerzeugung aufbauen ... es haben so viele Länder auch ohne speziell gute Bedingungen eine boomende Wirtschaft aufbauen können. Stabil müssen die Staaten sein, sonst investiert niemand! Das Letzte was du brauchst, sind Partisanen egal auf welcher Seite. Die Idioten zerstören leider die Grundlage von jedem Aufbau.
Es ist völlig egal, ob es in Afghanistan noch irgendwo versteckte Wasserreservoirs gibt oder nicht, die Böden (die simple einfache Erde also) können bereits jetzt nicht mehr die Bevölkerung ernähren, die Wälder werden immer schneller und immer dauerhafter zerstört, immer größere Teile des Landes werden Wüste. Und dass wesentlichste überhaupt: die Bevölkerung explodiert weiter und es gibt dort bereits Partisanen. Natürlich zerstören die damit die Grundlagen für jeden Aufbau und natürlich sind das Idioten, aber sie sind nun mal da. Und sie gehen auch nicht weg.
Wie willst du sie wegbringen? Der Krieg ist in Afghanistan der einzige verbliebene funktionierende Wirtschaftszweig. Ohne Krieg bricht Afghanistan sogar wirtschaftlich zusammen, weil es nicht im Ansatz lebensfähig ist.
Zitat:Ja leider, weil sie der Entwicklung ihrer Länder meistens auf grobfahrlässige Art und Weise im Wege stehen. All die Stammesfehden behindern doch den Aufbau nur.
So ist es. Aber die Stämme und die Stammeskultur sind nun einmal vorhanden: und du bringst sie nicht weg. Also musst du irgendwie damit arbeiten. Du hast natürlich völlig recht, aber die Dinge sind wie sie sind und du kannst sie nicht ändern.
Du wirst die Stammeskultur in Afghanistan nicht beenden können, mit keiner denkbaren Maßnahme.
Zitat:Der Militärapparat und seine Lösungsansätze sind steif ... du siehst doch selber dass es nicht funktioniert. Klar, du suchst jetzt noch in einer Art paramilitärischen Grauzone einen Ausweg ... aber ich glaub dass das unter dem Strich in kaum einem Fall dem Land wirklich was bringen könnte. Im Gegenteil, im Ringen um Stabilität ist das nicht das richtige Instrument.
Sehr viele Länder haben sich auf diese Weise (Paramilitärisch) stabilisieren können, selbst unter widrigsten Umständen, ich verweise da mal auf Algerien als letztes Musterbeispiel. Das der hergebrachte Militärapparat der sich in seiner Kultur des Krieges ja immer noch auf die Kabinettskriege stützt dazu nur wenig beitragen kann, keine Frage. Gerade deshalb schreibe ich ja aber immer darüber, dass dieser überwunden werden muss. Das wir also eine neue Kultur des Krieges brauchen und das uns primär unsere Kultur im Wege steht.
Zitat:Wie oben schon erwähnt, gibt es in der Bevölkerung genügend gute Leute die die Wirtschaft beflügeln können......man muss die entfernen und durch Leute ersetzen die das ökonomische Wachstum des Landes im Auge haben.
Nehmen wir mal theoretisch an, dem wäre so: dann bedeutet dies automatisch den Konflikt mit den real bestehenden Eliten. Und Konflikt bedeutet in diesen Gesellschaften Krieg und Gewalt. Wenn du aus der einfachen Bevölkerung rekrutierst, ist die Folge eine Auseinandersetzung, ein Konflikt zwischen diesen Aufsteigern und den real praktisch bereits vorhandenen Eliten.
Deine Doktrin erzeugt also einen Konflikt selbst da, wo vorher keiner war. Und nun verrat mir mal ganz praktisch und real: wie du "die" entfernen willst, ohne militärische Gewalt und Rechtlosigkeit?!
Wie - ganz praktisch und real (mit welchen Maßnahmen also) willst du die ganzen Großgrundbesitzer, Stammesführer, Adeligen (Geburtsrecht), geistigen Führer (Mullahs) entfernen und ersetzen ??
Die einzigen die das bisher real erfolgreich so praktiziert haben waren die Kommunisten. Mit Strömen von Blut und Massenmord. Dein Ansatz, so gut gemeint er ist, könnte daher leicht in mehr Gewalt münden als ich sie maximal für notwendig halte.