10.02.2014, 21:53
phantom:
Du verkennst meiner Meinung nach das, was ich in Anlehnung an 1984 (Roman) Zwiedenk nenne und was gerade im islamischen Raum bzw bei unseren derzeitigen Gegnern dort immens verbreitet ist. Wenn du das gemeine Volk stärkst, ökonomisch aufrüstet, werden sie in einer Mehrheit der Fälle diese erlangte ökonomische Stärke aktiv gegen dich verwenden, in vielen Fällen auch militärisch. Du glaubst, dass Reflexe wie Dankbarkeit etc deiner Doktrin den Weg ebnen würden. Tatsächlich aber werden dich ausreichend viele dort trotzdem hassen, selbst wenn du ihr Leben immens verbesserst.
Du denkst zu logisch für viele Teile der Welt, zu Europäisch, kurz und einfach: zu wenig mittelalterlich. Dein ganzes Denken verrät die Aufklärung, welche aber in großen Teilen der Welt nie statt gefunden hat.
Da hast du anscheinend meinen Satz mißverstanden: ich hatte damit explizit ausdrücken wollen, dass die Schweiz eine absolute Ausnahme darstellt. Du kannst nicht von Jahrhunderten sozialkultureller Prägung einfach Übertragungen auf andere Gebiete der Welt machen, in denen es nie diese Kultur gab.
Die Phillipinen waren von 1898 bis 1946 (genau genommen aber bis 1954) eine US-Amerikanische Kolonie. Befreit von der US-Herrschaft wurden sie durch die Japaner und ihre Freiheit nach der Niederlage Japans haben sie durch den fortwährenden Kampf gegen die Japaner während deren Herrschaft bezahlt.
Partisanenkriege gegen die USA gab es auf den Phillipinen zwei bedeutende: den Phillipinisch-Amerikanischen Krieg von 1899 bis 1902 der mit einem Austausch der Eliten begann (sic), und mit ca 1 Millionen Toten Phillipinos (ca 20% der damaligen Bevölkerung) und einem absoluten Sieg der USA endete. Und schließlich den Partisanenkrieg von 1946 bis 1954, welcher mit der Niederlage der Partisanen, aber auch mit der Unabhängigkeit der Phillipinen endete. Zwar wurden die Phillipinen schon 1946 in die "Freiheit" entlassen, dies geschah aber nur dem Namen nach: in der Realität hatten die USA bis 1954 weiter alle Zügel in der Hand und selbst danach noch weitreichenden Einfluss.
Was dazu führt, dass sie Unmündig und Ignorant sind. Weil ihre ganze Lebenszeit für die Landarbeit drauf geht und sie keine Zeit haben, sich um irgend etwas anderes zu kümmern.
Gegenüber dem jeweiligen lokalen Machthaber: ein klares Nein. Du hast keine Ahnung, wie weitreichend Stammesführer, Dorfälteste, Mullahs usw dort das Leben der Menschen bestimmen.
In einigen Fällen ja, sicher. In anderen Fällen hätte dein Modell ein Massenmorden zur Folge (siehe Phillipinen). Und das ist der primäre Vorwurf gegen dein Modell: du willst alles mit dem gleichen Ansatz angehen. Dabei ist jeder Partisanenkrieg einzigartig und bedarf daher einer einzigartigen Lösung.
So wie Nigeria? Ich wusste das dies kommen würde. Du könntest auch noch auf die riesigen Kupferlager etc in Afghanistan verweisen. Gerade deshalb hatte ich schon mal vorsorglich Nigeria angeführt.
Tatsächlich verhält es sich in der absoluten Mehrheit der Fälle genau anders herum: das vorhanden sein von teuren Rohstoffen befördert das Scheitern. Man spricht sogar schon vom Fluch der Rohstoffe. Viele Länder sind durch den Fund teurer Rohstoffe kaputt gemacht worden.
Es ist in manchen Fällen vielleicht gar nicht mein Ziel, dass es zu einem wirtschaftlichen Wiederaufbau kommt. Das Ziel hängt von den Umständen ab. In manchen Fällen kann es vielleicht auch sinnvoll, so viel Geschirr zu zerschlagen wie möglich. Es kommt eben darauf an.
Ich vertrete eben explizit kein bestimmtes Modell. Allgemein bin ich nur der Ansicht, dass du umgekehrt den militärischen Anteil bei den völlig verschiedenen Konzepten unterschätzt, dass du also unterschätzt, wieviel militärische Macht bzw Gewalt notwendig ist. Und zwar auch bei ganz verschiedenen Konzepten.
Nehmen wir mal nur deines: Zentren sichern. Drohnen ins Umland. Wirtschaftlicher Aufschwung der Zentren/Zentralgebiete etc
Auch für dieses Konzept unterschätzt du meiner Meinung nach, was hierfür an militärischer Macht, an Feuerkraft und militärischer Gewalt notwendig ist.
Ganz langfristig ist das folgende Aussage: dass nämlich in einer endlichen Welt unendliches Wachstum möglich sein soll. Das ist eine religiöse Aussage, die ein Paradies verspricht auf Erden. Ich glaube aber nur an die Hölle - auf Erden.
Würde auch nur die Hälfte der Menschen in den Entwicklungsländern unseren Lebensstandard erreichen, würden keine 3 Erden mehr ausreichen, um diesen Lebensstandard refinanzieren zu können. Ich bin ein überzeugter Neo-Malthusianer. Es spielt überhaupt keine Rolle, ob wir nun wenig Kinder kriegen oder nicht. Bestimmte Regionen in der Welt vermehren sich dafür zum Ausgleich noch schneller als ich es selbst vor Jahren schon befürchtet habe.
Und gerade diese Länder sind es, in denen die Partisanenkriege stattfinden. Länder ohne Zukunft, weil ihr endlicher Raum, ihre endlichen Ressourcen, ihre Endlichkeit kein unendliches Wachstum, ja nicht einmal ein Wachstum auf unseren Lebensstandard zulassen.
:twisted: :twisted: :twisted:
Das zwingende Ergebnis: Widerstand. Partisanenkrieg. Massenmord. Das kann ad extremum Millionen von Toten zur Folge haben. Allein schon deine Nonchalance mit der du hier das Erschießen der Eliten propagierst (auf welcher Rechtsgrundlage? Wie erkennst du welche in Wahrheit auf deiner Seite stehen und welche nicht? Wie willst du so eine Eskalation des Partisanenkrieges vermeiden? Denk mal über die Fern- und Nebenwirkungen nach !!
Ich will auch keine flächendeckende Kontrolle. Weil diese nicht mit vertretbarem Mittelansatz möglich ist. Ich will allein, dass die deutsche Nation aus den jeweiligen Situationen den maximal möglichen Nutzen zieht.
Und wie erkennst du das? Und was machst du, wenn alle das machen? Alle erschießen? Obwohl die Bevölkerung sie trotz oder gerade wegen ihres destruktiven Verhaltens verehrt und ihnen folgt?
Wie willst du Menschen die so weit weg sind von dem was du denken kannst, die so weit weg sind von Logik wie du sie verstehst, die weder ökonomisch denken, noch dein Verständnis von ökonomischen Handeln nachvollziehen können von deiner Logik überzeugen?
Zitat:Würde das auf fruchtbaren Boden stossen, wenn man mit einer Strategie der ökonomischen Aufrüstung das gemeine Volk stärken würde.
Du verkennst meiner Meinung nach das, was ich in Anlehnung an 1984 (Roman) Zwiedenk nenne und was gerade im islamischen Raum bzw bei unseren derzeitigen Gegnern dort immens verbreitet ist. Wenn du das gemeine Volk stärkst, ökonomisch aufrüstet, werden sie in einer Mehrheit der Fälle diese erlangte ökonomische Stärke aktiv gegen dich verwenden, in vielen Fällen auch militärisch. Du glaubst, dass Reflexe wie Dankbarkeit etc deiner Doktrin den Weg ebnen würden. Tatsächlich aber werden dich ausreichend viele dort trotzdem hassen, selbst wenn du ihr Leben immens verbesserst.
Du denkst zu logisch für viele Teile der Welt, zu Europäisch, kurz und einfach: zu wenig mittelalterlich. Dein ganzes Denken verrät die Aufklärung, welche aber in großen Teilen der Welt nie statt gefunden hat.
Zitat:Würde das auf fruchtbaren Boden stossen, wenn man mit einer Strategie der ökonomischen Aufrüstung das gemeine Volk stärken würde.
Da hast du anscheinend meinen Satz mißverstanden: ich hatte damit explizit ausdrücken wollen, dass die Schweiz eine absolute Ausnahme darstellt. Du kannst nicht von Jahrhunderten sozialkultureller Prägung einfach Übertragungen auf andere Gebiete der Welt machen, in denen es nie diese Kultur gab.
Zitat:Sind die Philippinen nicht souverän?
Die Phillipinen waren von 1898 bis 1946 (genau genommen aber bis 1954) eine US-Amerikanische Kolonie. Befreit von der US-Herrschaft wurden sie durch die Japaner und ihre Freiheit nach der Niederlage Japans haben sie durch den fortwährenden Kampf gegen die Japaner während deren Herrschaft bezahlt.
Partisanenkriege gegen die USA gab es auf den Phillipinen zwei bedeutende: den Phillipinisch-Amerikanischen Krieg von 1899 bis 1902 der mit einem Austausch der Eliten begann (sic), und mit ca 1 Millionen Toten Phillipinos (ca 20% der damaligen Bevölkerung) und einem absoluten Sieg der USA endete. Und schließlich den Partisanenkrieg von 1946 bis 1954, welcher mit der Niederlage der Partisanen, aber auch mit der Unabhängigkeit der Phillipinen endete. Zwar wurden die Phillipinen schon 1946 in die "Freiheit" entlassen, dies geschah aber nur dem Namen nach: in der Realität hatten die USA bis 1954 weiter alle Zügel in der Hand und selbst danach noch weitreichenden Einfluss.
Zitat: Auf der ganzen Welt müssen sich einfache Bauern ohne den Staat durchschlagen.
Was dazu führt, dass sie Unmündig und Ignorant sind. Weil ihre ganze Lebenszeit für die Landarbeit drauf geht und sie keine Zeit haben, sich um irgend etwas anderes zu kümmern.
Zitat:Das Volk der Afghanen ist vermutlich autonomer als die Deutschen und Schweizer.
Gegenüber dem jeweiligen lokalen Machthaber: ein klares Nein. Du hast keine Ahnung, wie weitreichend Stammesführer, Dorfälteste, Mullahs usw dort das Leben der Menschen bestimmen.
Zitat: Aber bei meinem Modell bin ich sicher dass es einige sehr gute Resultate geben würde.
In einigen Fällen ja, sicher. In anderen Fällen hätte dein Modell ein Massenmorden zur Folge (siehe Phillipinen). Und das ist der primäre Vorwurf gegen dein Modell: du willst alles mit dem gleichen Ansatz angehen. Dabei ist jeder Partisanenkrieg einzigartig und bedarf daher einer einzigartigen Lösung.
Zitat: Aber selbst in den kärgsten Ländern kann man z.B. teure Rohstoffe finden. Es ist wirklich erstaunlich dass zum Teil völlig verarmte Länder, mit dem Fund von Rohstoffen eine wirtschaftlichen Boom in ungeahntem Mass erleben.
So wie Nigeria? Ich wusste das dies kommen würde. Du könntest auch noch auf die riesigen Kupferlager etc in Afghanistan verweisen. Gerade deshalb hatte ich schon mal vorsorglich Nigeria angeführt.
Tatsächlich verhält es sich in der absoluten Mehrheit der Fälle genau anders herum: das vorhanden sein von teuren Rohstoffen befördert das Scheitern. Man spricht sogar schon vom Fluch der Rohstoffe. Viele Länder sind durch den Fund teurer Rohstoffe kaputt gemacht worden.
Zitat:Du glaubst, wenn du nach 10 Jahren den Partisanenkrieg gewonnen hast, dann den wirtschaftlichen (Wieder)Aufbau schaffen kannst. Ich glaub dann hast du so viel Geschirr zerschlagen, dass dir das nicht mehr gelingen kann.
Es ist in manchen Fällen vielleicht gar nicht mein Ziel, dass es zu einem wirtschaftlichen Wiederaufbau kommt. Das Ziel hängt von den Umständen ab. In manchen Fällen kann es vielleicht auch sinnvoll, so viel Geschirr zu zerschlagen wie möglich. Es kommt eben darauf an.
Ich vertrete eben explizit kein bestimmtes Modell. Allgemein bin ich nur der Ansicht, dass du umgekehrt den militärischen Anteil bei den völlig verschiedenen Konzepten unterschätzt, dass du also unterschätzt, wieviel militärische Macht bzw Gewalt notwendig ist. Und zwar auch bei ganz verschiedenen Konzepten.
Nehmen wir mal nur deines: Zentren sichern. Drohnen ins Umland. Wirtschaftlicher Aufschwung der Zentren/Zentralgebiete etc
Auch für dieses Konzept unterschätzt du meiner Meinung nach, was hierfür an militärischer Macht, an Feuerkraft und militärischer Gewalt notwendig ist.
Zitat:Es geht eben nicht ums Regieren, es geht drum dass man etwas erschafft, was für andere einen Wert hat / was andere kaufen möchten. Dann kann jeder etwas verkaufen und mit dem Geld sich neue Sachen kaufen. Dann belebt sich die Wirtschaft selbst und jedem geht es ständig im Schnitt etwas besser.
Ganz langfristig ist das folgende Aussage: dass nämlich in einer endlichen Welt unendliches Wachstum möglich sein soll. Das ist eine religiöse Aussage, die ein Paradies verspricht auf Erden. Ich glaube aber nur an die Hölle - auf Erden.
Würde auch nur die Hälfte der Menschen in den Entwicklungsländern unseren Lebensstandard erreichen, würden keine 3 Erden mehr ausreichen, um diesen Lebensstandard refinanzieren zu können. Ich bin ein überzeugter Neo-Malthusianer. Es spielt überhaupt keine Rolle, ob wir nun wenig Kinder kriegen oder nicht. Bestimmte Regionen in der Welt vermehren sich dafür zum Ausgleich noch schneller als ich es selbst vor Jahren schon befürchtet habe.
Und gerade diese Länder sind es, in denen die Partisanenkriege stattfinden. Länder ohne Zukunft, weil ihr endlicher Raum, ihre endlichen Ressourcen, ihre Endlichkeit kein unendliches Wachstum, ja nicht einmal ein Wachstum auf unseren Lebensstandard zulassen.
Zitat:Dafür braucht es dich! Wenn die nicht freiwillig Macht abgeben und sich am Aufbau einer besseren Ökonomie beteiligen wollen, müssen sie sich entweder vom Regieren zurückziehen oder du musst sie in deinem Einflussbereich erschiessen.
:twisted: :twisted: :twisted:
Das zwingende Ergebnis: Widerstand. Partisanenkrieg. Massenmord. Das kann ad extremum Millionen von Toten zur Folge haben. Allein schon deine Nonchalance mit der du hier das Erschießen der Eliten propagierst (auf welcher Rechtsgrundlage? Wie erkennst du welche in Wahrheit auf deiner Seite stehen und welche nicht? Wie willst du so eine Eskalation des Partisanenkrieges vermeiden? Denk mal über die Fern- und Nebenwirkungen nach !!
Zitat:Aber flächendeckend Kontrolle ausüben zu wollen, scheint mir ein sinnloses Unterfangen zu sein.
Ich will auch keine flächendeckende Kontrolle. Weil diese nicht mit vertretbarem Mittelansatz möglich ist. Ich will allein, dass die deutsche Nation aus den jeweiligen Situationen den maximal möglichen Nutzen zieht.
Zitat:Die muss du nicht entfernen solang sich nicht destruktiv gegenüber deinen Zielen verhalten.
Und wie erkennst du das? Und was machst du, wenn alle das machen? Alle erschießen? Obwohl die Bevölkerung sie trotz oder gerade wegen ihres destruktiven Verhaltens verehrt und ihnen folgt?
Zitat:Im Gegenteil, du musst schon versuchen, die von deiner Logik zu überzeugen.
Wie willst du Menschen die so weit weg sind von dem was du denken kannst, die so weit weg sind von Logik wie du sie verstehst, die weder ökonomisch denken, noch dein Verständnis von ökonomischen Handeln nachvollziehen können von deiner Logik überzeugen?