14.02.2014, 10:32
phantom:
Meiner Ansicht nach ist es eben falsch, nur den Erfolg zu unterstützen. Diese Einstellung ist aber auch in der Gesellschaft und insbesondere in der Wirtschaft vorherrschend, von daher verstehe ich deine Einstellung durchaus. Selbst in Wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen lernt man primär wie man ein Unternehmen erfolgreich führt, und so gut wie nicht, wie man ein Unternehmen während des Scheiterns führt.
Im Endeffekt aber sind Partisanenkriege sehr oft so etwas wie Insolvenzverwaltung. Den Vergleich finde ich persönlich sogar besonders gut, weil oft ja gescheiterte Staaten die Grundlage für den Partisanenkrieg liefern. Analog zu einem gescheiterten Unternehmen ist nun die Frage, wie man den Untergang gestaltet, wie man das Ende optimiert.
In sehr vielen Fällen wird man einen Partisanenkrieg realistischerweise nicht gewinnen können, selbst dort wo dies theoretisch möglich wäre, einfach weil es praktisch nicht möglich ist (wirtschaftliche, politische, sozialkulturelle Gründe etc). Meiner Überzeugung nach aber ist es eben trotzdem in etlichen Fällen sinnvoll einzugreifen und im Partisanenkrieg zu kämpfen, schlicht und einfach um die Folgen so weit wie möglich zu optimieren. Scheitern ist nicht gleich Scheitern. Es gibt da jede Menge Unterschiede wie so etwas ausgehen kann.
Ich vermute, dass du wenig Erfahrung mit der Bevölkerung in Dritte Welt Ländern hast. Dort gibt es sehr oft keine echte Dankbarkeit und keine echte Logik die über die allerkurzfristigsten Ziele hinaus geht. Die beißen viel öfter die Hand die sie füttert, als du es dir vorstellen kannst. Du gibst ihnen Arbeit, und sie stehlen die Arbeitsmittel und machen die Maschinen kaputt. Obwohl dies unfassbar dumm ist und jedem einleuchtet dass der Mehrgewinn viel niedriger ist, selbst als dass, was sie mit der Arbeit in kurzer Zeit mehr gewinnen würden. Trotzdem machen die das, weil sie nicht über heute Abend hinaus denken (wollen/können).
Es muß eben nicht zwingend die Zielsetzung sein, denen wirklich zu helfen.
Ich will dir mit einem Beispiel aus der Realität antworten:
Du willst eine Brücke bauen. Und diese Brücke wäre wirklich eine immens gute Sache. Sie würde den Warenverkehr erheblich beschleunigen, zwei Gegenden die immens voneinander profitieren direkt miteinander verbinden und sie wäre auch noch militärisch ein erheblicher Vorteil. Und weil die Planer so denken wie du, wollen sie, dass die Einheimischen die Brücke selber bauen und die Soldaten sichern den Bau lediglich ab.
Die ersten Einheimischen die beauftragt werden, stehlen Baumaterial und verlangen ständig mehr Geld, sie werden rausgeschmissen. Die zweiten die beauftragt werden, stehlen Baumaterial und bauen nur Murks, kiffen den ganzen Tag, es geht nichts vorwärts, sie werden rausgeschmissen. Die Dritten fangen an, und stellen dann die Arbeiten ein, weil sie und ihre Familien von anderen Einheimischen bedroht werden. Bevor sie gehen, stehlen sie Baumaterial. Der Chef dieser Dritten Firma hat zudem Geld unterschlagen und dann stellt sich auch noch heraus, dass er und etliche seiner Arbeiter für die Taliban arbeiten. Inzwischen sind bei einem Angriff einige der sichernden Soldaten verletzt worden. Die nächste Firma übernimmt den Auftrag. Die arbeiten zunächst nicht wegen Drohungen und nachdem sie neue Arbeiter gefunden haben, weigern sich diese zu arbeiten, weil sie den Lohn im Voraus wollen (den man ihnen aufgrund der bisherigen Erfahrungen natürlich nicht im Voraus gibt). Dann wollen sie mehr Lohn .....
Und so geht das hin und her, und die Jahre gehen ins Land. Die Bevölkerung beginnt zu murren, warum die Brücke nicht fertig wird und du darfst dir Beschimpfungen anhören, warum du so scheiße bist und die Brücke nicht fertig ist.
Da kann ich dir zustimmen. Aber um mal bei Afghanistan zu bleiben: dass Kernproblem ist in Wahrheit: Überbevölkerung. Und wie willst du dieses nun beseitigen?!
Indem ich anerkenne, dass man bestimmte Kernprobleme nicht lösen kann, mache ich mich frei von dem Zwang nur den Erfolg zu unterstützen und ich mache mich frei von Don Quichotterien, also dem Kampf gegen Sachen die man nicht besiegen kann. In manchen Ländern ist das Kernproblem so erheblich, dass der Kampf gegen dieses Kernproblem der Kampf gegen die Schwerkraft wäre. Sinnfrei weil unmöglich.
Nun propagierst du an dieser Stelle immer Abzug bzw gar nicht erst rein gehen. Dann überlässt du aber viele Abläufe sich selbst - als Selbstläufer und dass kann fatale Folgen auf Dauer haben. Besser ist es oft (manchmal), sich als Insolvenzverwalter zu verstehen und im Rahmen des Möglichen das Scheitern zu verwalten.
"Mich" braucht es da, weil es auf Dauer entscheidend sein kann, welches Geschirr bzw welcher Anteil vom Geschirr da zerschlagen wird. Es kommt also darauf an, dass zerschlagen des Geschirrs zu steuern, damit am Schluß dass übrig bleibt was für mich besser ist.
Das kommt auf den Gegner an und die Situation. In Südafghanistan waren und sind die Kämpfe deutlich über dem militärischen Horizont gewesen. Mit polizeiähnlichen Einsätzen kommst du dort nicht weiter bzw produzierst nur eigene Verluste.
Richtig ist allerdings, dass wir gerade für die Dritte Welt Länder beweglichere Fahrzeuge brauchen, leichtere Fahrzeuge die auch strategisch beweglicher sind und die trotzdem eine hohe Feuerkraft haben.
Item brauchen wir dazu Leichte "Kampf"panzer. Die man leicht strategisch verlegen kann. Im Idealfall sollten diese Fahrzeuge auch noch Generalisten sein, also auch noch in bestimmten Umfang Truppen oder Nachschubgüter transportieren können. Alles spricht hier für Schützenpanzer, die man aber eben endlich von ihrer Natur her neu verstehen müsste. Deshalb bezeichne ich ja Schützenpanzer beharrlich als sogenannte Leichte bzw Mittlere Panzer und verstehe sie als etwas eigenes, von der transportieren Infanterie getrenntes.
Es käme ja auch keiner auf die Idee, den Merkava als Schützenpanzer untrennbar mit einer Infanteriegruppe verbunden zu sehen, nur weil er in seinem Transportraum auch Infanterie transportieren kann. Jeder nennt den Merkava einen Kampfpanzer bzw schweren Kampfpanzer.
So muß auch der bisherige Schützenpanzer für den Partisanenkrieg eine neue Rolle einnehmen, die eines Leichten Kampfpanzers der eben auch Infanterie transportieren kann.
Radschützenpanzer auf Basis des Boxer und Kettenschützenpanzer auf Basis des PUMA - kampfwertgesteigert mit Hardkillsystemen (um die Technologiekiller zu kontern) wären in den meisten Partisanenkriegen dringend notwendig.
Du unterschätzt heillos die notwendige Feuerkraft, weil das Bild das du hast eines von Polizeieinsätzen gegen Terroristen ist. Weil du reinen Terrorismus und Partisanenkrieg in dem Terrorismus nur eine der angewendeten Methoden ist verwechselst bzw nicht klar genug voneinander trennst.
Wenn man wirtschaftlich wächst, nimmt die Bevölkerung erstmal drastisch zu. Sieh dir Europa ab der industriellen Revolution an, insbesondere zwischen 1850 und 1900. Erst ganz langfristig, wenn ein großer Teil der Bevölkerung einen hohen Lebensstandard hat, nimmt die Bevölkerung ab.
Die Ressourcen der gesamten Welt reichen aber dazu nicht aus.
In vielen Fällen kann man die Bevölkerung so oder so nicht mehr beschränken. Das Ergebnis ist ein noch in diesem Jahrhundert stattfindendes Massensterben und Massenmorden ohnegleichen. Wenn man die Bevölkerung mausarm belässt, spart dies insgesamt immerhin Ressourcen - welche wir dringend brauchen. Es ist eben für unser eigenes physisches Überleben nicht sinnvoll, überall auf der Welt den Lebensstandard zu erhöhen, so ungerecht dies moralisch/ethisch auch sein mag. Ich betone hier das Wort Physisch.
Da hast du natürlich rein theoretisch recht. Ich hatte mich nicht richtig ausgedrückt: mir geht es um die praktische Unmöglichkeit, einfach die Eliten die ein Problem darstellen töten zu lassen. Das meinte ich mit Rechtsgrundlage. Nehmen wir mal Karzai: dieser ist ein typisches Beispiel für einen Angehörigen einer Elite der ein Problem darstellt. Nun erklär mir mal, wie irgendein westlicher Staat Karzai einfach töten lassen will?! Dies erlaubt unsere Gesellschafts- und Rechtsordnung nicht.
Desweiteren agieren unsere Gegner immer netzwerkartiger, immer dezentralisierter. Partisanenkrieg ist ein dezentralisierter Krieg. Das heißt: es gibt keine oberste Führung die im Kern das Problem wäre. Wenn ich die Führer oben abschieße, kommen sofort neue nach. Und die sind dann oft noch radikaler und noch weniger zu Kompromissen und Verhandlungen bereit. Ich verbaue mir so politische Handlungsmöglichkeiten. Ein Partisanenkrieg wird aber eben nicht rein militärisch, sondern primär auch politisch gewonnen.
Die Drohnenangriffe in Pakistan sind ein Musterbeispiel dafür, wie man versucht einer Hydra den Kopf abzuschlagen in der Wahnidee, dass es auf diesen Kopf ankäme. Und das ist der entscheidende Punkt: es bringt rein gar nichts, die Führung einer völlig heterogenen Partisanenbewegung zu töten.
Das haben schon die Sowjets nicht kapiert. Das sind viele verschiedene, höchst heterogene, höchst dezentralisierte Gruppen.
Die willst den Kern des Problems eliminieren?! Die Führung der Gegner ist aber eben nicht der Kern des Problems. Manche Teile dieser Führung wären sogar ein Teil der Lösung. Indem du sie eliminierst, kannst du dir sogar die Lösung damit verbauen.
Nur in ganz bestimmten Fällen kann es sinnvoll sein, den Anführer gezielt zu erledigen. Ein Beispiel dafür wäre die LRA und Joseph Kony. In diesem Fall beispielsweise wäre es sinnvoll, Kony als Anführer des Gegners gezielt zu töten.
In vielen Fällen ist es aber nicht sinnvoll, die feindliche Elite unterschiedslos zu töten. Stattdessen sollte man versuchen, sie zu spalten und Teile von ihr auf die eigene Seite zu ziehen.
Meiner Ansicht nach ist es eben falsch, nur den Erfolg zu unterstützen. Diese Einstellung ist aber auch in der Gesellschaft und insbesondere in der Wirtschaft vorherrschend, von daher verstehe ich deine Einstellung durchaus. Selbst in Wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen lernt man primär wie man ein Unternehmen erfolgreich führt, und so gut wie nicht, wie man ein Unternehmen während des Scheiterns führt.
Im Endeffekt aber sind Partisanenkriege sehr oft so etwas wie Insolvenzverwaltung. Den Vergleich finde ich persönlich sogar besonders gut, weil oft ja gescheiterte Staaten die Grundlage für den Partisanenkrieg liefern. Analog zu einem gescheiterten Unternehmen ist nun die Frage, wie man den Untergang gestaltet, wie man das Ende optimiert.
In sehr vielen Fällen wird man einen Partisanenkrieg realistischerweise nicht gewinnen können, selbst dort wo dies theoretisch möglich wäre, einfach weil es praktisch nicht möglich ist (wirtschaftliche, politische, sozialkulturelle Gründe etc). Meiner Überzeugung nach aber ist es eben trotzdem in etlichen Fällen sinnvoll einzugreifen und im Partisanenkrieg zu kämpfen, schlicht und einfach um die Folgen so weit wie möglich zu optimieren. Scheitern ist nicht gleich Scheitern. Es gibt da jede Menge Unterschiede wie so etwas ausgehen kann.
Zitat:Du beisst doch nicht die Hand die dich füttert. Klar gibt es Fälle wo das passieren wird, aber es darf nicht zum Regelfall werden, wo die Bevölkerung zur Hälfte wieder zum Gegner wechselt.
Ich vermute, dass du wenig Erfahrung mit der Bevölkerung in Dritte Welt Ländern hast. Dort gibt es sehr oft keine echte Dankbarkeit und keine echte Logik die über die allerkurzfristigsten Ziele hinaus geht. Die beißen viel öfter die Hand die sie füttert, als du es dir vorstellen kannst. Du gibst ihnen Arbeit, und sie stehlen die Arbeitsmittel und machen die Maschinen kaputt. Obwohl dies unfassbar dumm ist und jedem einleuchtet dass der Mehrgewinn viel niedriger ist, selbst als dass, was sie mit der Arbeit in kurzer Zeit mehr gewinnen würden. Trotzdem machen die das, weil sie nicht über heute Abend hinaus denken (wollen/können).
Zitat:Gescheiter ist dann abziehen, wenn sie sich nicht helfen lassen wollen.
Es muß eben nicht zwingend die Zielsetzung sein, denen wirklich zu helfen.
Zitat:Wenn ich etwas aus meinem Beruf gelernt hab, dann das, dass der Kern (das Atom) stimmen muss, das musst du richtig erkennen. Kernelemente sind hier, der Wille der Bevölkerung zur Kooperation. Der Wille zur Selbsthilfe, wir geben die Tools, das Volk muss mitarbeiten. Was nützt es wenn wir selber Strassen erstellen, nein viel besser ist es Leute in Arbeit zu bringen und sei es nur als nur als Hilfskraft beim Strassen- oder Brunnenbau.
.....
Am besten ist es, die Bundeswehr ist der Auftraggeber (z.B. Strassenbau) und der Afghane der sich sein gutes Geld verdienen möchte, kann bei dir arbeiten. Und du sicherst diese Arbeiten mit deiner Militärpräsenz ab.
Ich will dir mit einem Beispiel aus der Realität antworten:
Du willst eine Brücke bauen. Und diese Brücke wäre wirklich eine immens gute Sache. Sie würde den Warenverkehr erheblich beschleunigen, zwei Gegenden die immens voneinander profitieren direkt miteinander verbinden und sie wäre auch noch militärisch ein erheblicher Vorteil. Und weil die Planer so denken wie du, wollen sie, dass die Einheimischen die Brücke selber bauen und die Soldaten sichern den Bau lediglich ab.
Die ersten Einheimischen die beauftragt werden, stehlen Baumaterial und verlangen ständig mehr Geld, sie werden rausgeschmissen. Die zweiten die beauftragt werden, stehlen Baumaterial und bauen nur Murks, kiffen den ganzen Tag, es geht nichts vorwärts, sie werden rausgeschmissen. Die Dritten fangen an, und stellen dann die Arbeiten ein, weil sie und ihre Familien von anderen Einheimischen bedroht werden. Bevor sie gehen, stehlen sie Baumaterial. Der Chef dieser Dritten Firma hat zudem Geld unterschlagen und dann stellt sich auch noch heraus, dass er und etliche seiner Arbeiter für die Taliban arbeiten. Inzwischen sind bei einem Angriff einige der sichernden Soldaten verletzt worden. Die nächste Firma übernimmt den Auftrag. Die arbeiten zunächst nicht wegen Drohungen und nachdem sie neue Arbeiter gefunden haben, weigern sich diese zu arbeiten, weil sie den Lohn im Voraus wollen (den man ihnen aufgrund der bisherigen Erfahrungen natürlich nicht im Voraus gibt). Dann wollen sie mehr Lohn .....
Und so geht das hin und her, und die Jahre gehen ins Land. Die Bevölkerung beginnt zu murren, warum die Brücke nicht fertig wird und du darfst dir Beschimpfungen anhören, warum du so scheiße bist und die Brücke nicht fertig ist.
Zitat:du musst die Sache immer auf den Kern reduzieren. Wenn du das Kernproblem nicht beseitigst, wirst du nie eine Besserung erreichen. Für mich behebst du mit deiner Logik nur Folgeprobleme.
Da kann ich dir zustimmen. Aber um mal bei Afghanistan zu bleiben: dass Kernproblem ist in Wahrheit: Überbevölkerung. Und wie willst du dieses nun beseitigen?!
Indem ich anerkenne, dass man bestimmte Kernprobleme nicht lösen kann, mache ich mich frei von dem Zwang nur den Erfolg zu unterstützen und ich mache mich frei von Don Quichotterien, also dem Kampf gegen Sachen die man nicht besiegen kann. In manchen Ländern ist das Kernproblem so erheblich, dass der Kampf gegen dieses Kernproblem der Kampf gegen die Schwerkraft wäre. Sinnfrei weil unmöglich.
Nun propagierst du an dieser Stelle immer Abzug bzw gar nicht erst rein gehen. Dann überlässt du aber viele Abläufe sich selbst - als Selbstläufer und dass kann fatale Folgen auf Dauer haben. Besser ist es oft (manchmal), sich als Insolvenzverwalter zu verstehen und im Rahmen des Möglichen das Scheitern zu verwalten.
Zitat:Wozu braucht es dich dazu? Das kriegen die problemlos selber hin. :lol: Tschuldigung, der musste jetzt sein.
"Mich" braucht es da, weil es auf Dauer entscheidend sein kann, welches Geschirr bzw welcher Anteil vom Geschirr da zerschlagen wird. Es kommt also darauf an, dass zerschlagen des Geschirrs zu steuern, damit am Schluß dass übrig bleibt was für mich besser ist.
Zitat:Ich sag ja dass es dafür viel Militär benötigt. Aber sicher keine Kampfpanzer. Wir brauchen vor allem viel Überwachung und polizeiähnliche Einsätze (Kontrollen).
Das kommt auf den Gegner an und die Situation. In Südafghanistan waren und sind die Kämpfe deutlich über dem militärischen Horizont gewesen. Mit polizeiähnlichen Einsätzen kommst du dort nicht weiter bzw produzierst nur eigene Verluste.
Richtig ist allerdings, dass wir gerade für die Dritte Welt Länder beweglichere Fahrzeuge brauchen, leichtere Fahrzeuge die auch strategisch beweglicher sind und die trotzdem eine hohe Feuerkraft haben.
Item brauchen wir dazu Leichte "Kampf"panzer. Die man leicht strategisch verlegen kann. Im Idealfall sollten diese Fahrzeuge auch noch Generalisten sein, also auch noch in bestimmten Umfang Truppen oder Nachschubgüter transportieren können. Alles spricht hier für Schützenpanzer, die man aber eben endlich von ihrer Natur her neu verstehen müsste. Deshalb bezeichne ich ja Schützenpanzer beharrlich als sogenannte Leichte bzw Mittlere Panzer und verstehe sie als etwas eigenes, von der transportieren Infanterie getrenntes.
Es käme ja auch keiner auf die Idee, den Merkava als Schützenpanzer untrennbar mit einer Infanteriegruppe verbunden zu sehen, nur weil er in seinem Transportraum auch Infanterie transportieren kann. Jeder nennt den Merkava einen Kampfpanzer bzw schweren Kampfpanzer.
So muß auch der bisherige Schützenpanzer für den Partisanenkrieg eine neue Rolle einnehmen, die eines Leichten Kampfpanzers der eben auch Infanterie transportieren kann.
Radschützenpanzer auf Basis des Boxer und Kettenschützenpanzer auf Basis des PUMA - kampfwertgesteigert mit Hardkillsystemen (um die Technologiekiller zu kontern) wären in den meisten Partisanenkriegen dringend notwendig.
Du unterschätzt heillos die notwendige Feuerkraft, weil das Bild das du hast eines von Polizeieinsätzen gegen Terroristen ist. Weil du reinen Terrorismus und Partisanenkrieg in dem Terrorismus nur eine der angewendeten Methoden ist verwechselst bzw nicht klar genug voneinander trennst.
Zitat:Wenn man wirtschaftlich wächst, nimmt die Bevölkerung ab, welches du ja richtigerweise als eines der Probleme erkannt hast.
Wenn man wirtschaftlich wächst, nimmt die Bevölkerung erstmal drastisch zu. Sieh dir Europa ab der industriellen Revolution an, insbesondere zwischen 1850 und 1900. Erst ganz langfristig, wenn ein großer Teil der Bevölkerung einen hohen Lebensstandard hat, nimmt die Bevölkerung ab.
Die Ressourcen der gesamten Welt reichen aber dazu nicht aus.
Zitat:Du beschränkst die Bevölkerung aber nicht, indem du sie mausarm belässt!
In vielen Fällen kann man die Bevölkerung so oder so nicht mehr beschränken. Das Ergebnis ist ein noch in diesem Jahrhundert stattfindendes Massensterben und Massenmorden ohnegleichen. Wenn man die Bevölkerung mausarm belässt, spart dies insgesamt immerhin Ressourcen - welche wir dringend brauchen. Es ist eben für unser eigenes physisches Überleben nicht sinnvoll, überall auf der Welt den Lebensstandard zu erhöhen, so ungerecht dies moralisch/ethisch auch sein mag. Ich betone hier das Wort Physisch.
Zitat:Auf welcher Rechtsgrundlage erschiesst du Personen im Krieg? Darf man den Hitler erschiessen, wenn er ein anderes Land überfallen lässt? ... selber sich am Krieg beteiligen tut er ja nicht. Die Elite macht sich nie die Hände schmutzig ... aber sie ist das Übel an der ganzen Sache. Es macht kein Sinn dauernd das ausführende Fussvolk "anständig" wie du das möchtest, im Krieg zu töten. Du musst auch hier den Kern des Problems eliminieren.
Da hast du natürlich rein theoretisch recht. Ich hatte mich nicht richtig ausgedrückt: mir geht es um die praktische Unmöglichkeit, einfach die Eliten die ein Problem darstellen töten zu lassen. Das meinte ich mit Rechtsgrundlage. Nehmen wir mal Karzai: dieser ist ein typisches Beispiel für einen Angehörigen einer Elite der ein Problem darstellt. Nun erklär mir mal, wie irgendein westlicher Staat Karzai einfach töten lassen will?! Dies erlaubt unsere Gesellschafts- und Rechtsordnung nicht.
Desweiteren agieren unsere Gegner immer netzwerkartiger, immer dezentralisierter. Partisanenkrieg ist ein dezentralisierter Krieg. Das heißt: es gibt keine oberste Führung die im Kern das Problem wäre. Wenn ich die Führer oben abschieße, kommen sofort neue nach. Und die sind dann oft noch radikaler und noch weniger zu Kompromissen und Verhandlungen bereit. Ich verbaue mir so politische Handlungsmöglichkeiten. Ein Partisanenkrieg wird aber eben nicht rein militärisch, sondern primär auch politisch gewonnen.
Die Drohnenangriffe in Pakistan sind ein Musterbeispiel dafür, wie man versucht einer Hydra den Kopf abzuschlagen in der Wahnidee, dass es auf diesen Kopf ankäme. Und das ist der entscheidende Punkt: es bringt rein gar nichts, die Führung einer völlig heterogenen Partisanenbewegung zu töten.
Das haben schon die Sowjets nicht kapiert. Das sind viele verschiedene, höchst heterogene, höchst dezentralisierte Gruppen.
Die willst den Kern des Problems eliminieren?! Die Führung der Gegner ist aber eben nicht der Kern des Problems. Manche Teile dieser Führung wären sogar ein Teil der Lösung. Indem du sie eliminierst, kannst du dir sogar die Lösung damit verbauen.
Nur in ganz bestimmten Fällen kann es sinnvoll sein, den Anführer gezielt zu erledigen. Ein Beispiel dafür wäre die LRA und Joseph Kony. In diesem Fall beispielsweise wäre es sinnvoll, Kony als Anführer des Gegners gezielt zu töten.
In vielen Fällen ist es aber nicht sinnvoll, die feindliche Elite unterschiedslos zu töten. Stattdessen sollte man versuchen, sie zu spalten und Teile von ihr auf die eigene Seite zu ziehen.