22.02.2014, 10:01
Shahab3:
So ist es. Und das ist in Bezug auf Panzerabwehr ein Fehler. Die Hisbollah hat versucht, die hohe Reichweite der PALR zu explorieren. Dass PALR eine so hohe Reichweite haben ändert aber nichts daran, dass erfolgreiche Panzerabwehr der Infanterie Sturmabwehr ist, also nur auf kurze Distanzen sinnvoll und erfolgreich sein kann. Man hätte die PALR also auf viel kürzere Distanzen einsetzen müssen.
Desweiteren muss man die jeweils stärksten Systeme auf die jeweils schwächsten Panzer des Feindes konzentrieren, nicht umgekehrt wie es die Hisbollah machte. Mit einer Konzentration der wenigen modernen Systeme auf israelische Transportpanzer und ältere Merkava hätte man wesentlich höhere Verluste erzeugen können.
Wenig erreicht wäre richtiger. Dies aber ist nicht dem System geschuldet, sondern dem falschen Einsatz des Systems. Die Panzer wurden insbesondere zu Kriegsanfang völlig falsch eingesetzt und planlos verkleckert. Eine einmalige Chance für die Hisbollah welche diese aber dann auch nicht richtig genutzt hat.
Die Eignung einer Waffe per se sollte man nicht aus einem Einzelereigniss heraus ableiten indem man nur das Ergebnis für sich alleine betrachtet: dass lässt alle Faktoren die zu diesem Ergebnis geführt haben aus.
Hast du überhaupt richtig gelesen was ich geschrieben habe? Ich vertrete hier eigentlich die Position Pro PALR. Desweiteren habe ich explizit geschrieben, dass die Hisbollah nur wenige AT-14 hatte.
Die AT-14 ist von der Leistung her gegen einen Merkava IV trotzdem unzureichend. Was weder überraschend ist noch irgendwie weitergehende Aussagen zulässt. Die von der Hisbollah eingesetzten wenigen AT-14 waren Baujahr 1994 bis 1998. Die Merkava IV waren ein System aktuell aus dem Jahr 2006, da liefen die gerade erst der Truppe zu. Man hätte daher die AT-14 auf die älteren Merkava, insbesondere aber auf die Transportpanzer konzentrieren sollen. Stattdessen hat man eben deren Leistung überschätzt und sie auf die Merkava IV verschwendet.
Was hätten sie denn erreichen sollen? Die israelische Führung hatte keine echte Strategie und hat einfach so vor sich hingewurschtelt. Die geringe Leistung der Panzer lag also primär an einem falschen Einsatz derselben und nicht am System selbst.
Das Problem von zu wenig Infanterie haben inzwischen viele Armeen. Und um damit den Bogen zum HAPC mal zurück zu biegen: gerade das spricht für HAPC, dass damit mehr Infanterie nach vorne gebracht werden kann, auch und gerade in einem Hochrisikogebiet. Die SPz sind dafür inzwischen eben nicht mehr ausreichend.
Für die "Schützen"panzer bräuchte man hingegen ein neues Verständnis ihres Wesens, also ihres Auftrags und ihrer Einsatzweise, kurz und einfach eine neue Doktrin.
Im Endeffekt ist das nur eine logische Weiterentwicklung, um es mal in einem kleinen Comic zum Ausdruck zu bringen:
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Die AT-14 ist nicht so leistungsfähig. Die rein theoretischen Durchschlagswerte sind gar nicht so ausschlaggebend für eine erfolgreiche Panzerabwehr weil KPz dafür konstruiert sind, nach einem Durchschlag noch weiter gefechtsfähig zu sein. Die Frage ist eher, welche Wirkung nach dem Durchschlag noch im Innenraum erzielt wird. Zudem hat die AT-14 ein Problem mit Gegenmaßnahmen (im Vergleich zu westlichen Systemen wie den modernsten TOW Typen) und sie ist nicht so treffsicher wie westliche Systeme auf größere Distanzen.
Schlußfolgerung: die Hisbollah hätte die AT-14 gerade eben auf kürzere Distanzen und gegen die schwächeren Panzertypen einsetzen müssen. Stattdessen hat man oft auf Maximaldistanzen und konzentriert auf die Merkava IV gefeuert. Eine falsche Doktrin.
Ebenso wie die Israelis ihre Panzer nicht so einsetzten, wie KPz eigentlich eingesetzt werden sollten.
Gegenseitige Planlosigkeit bedeutet für die rein technische Leistungsfähigkeit eines Systems nur wenig.
Zitat:Hisbollah scheint darauf aus gewesen gewesen zu sein, die größtmögliche Entfernung vom Feind zu haben.
So ist es. Und das ist in Bezug auf Panzerabwehr ein Fehler. Die Hisbollah hat versucht, die hohe Reichweite der PALR zu explorieren. Dass PALR eine so hohe Reichweite haben ändert aber nichts daran, dass erfolgreiche Panzerabwehr der Infanterie Sturmabwehr ist, also nur auf kurze Distanzen sinnvoll und erfolgreich sein kann. Man hätte die PALR also auf viel kürzere Distanzen einsetzen müssen.
Desweiteren muss man die jeweils stärksten Systeme auf die jeweils schwächsten Panzer des Feindes konzentrieren, nicht umgekehrt wie es die Hisbollah machte. Mit einer Konzentration der wenigen modernen Systeme auf israelische Transportpanzer und ältere Merkava hätte man wesentlich höhere Verluste erzeugen können.
Zitat:Die personellen Verluste beider Kriegsparteien lagen bei einem Faktor von ca 1 Israeli zu 2,5 Hisbollah. Ein nicht geringer Anteil der Opfer auf Seiten der Hisbolla dürften auf Luftangriffe oder Artillerie zurück zu führen sein. ..........Die Frage nach der Eignung einer Waffe muss man daher nicht zuletzt auch im Kontext von höher angesiedelten Kriegszielen und Strategien sehen. Die israelischen Panzer haben zwar viel überstanden, aber nichts erreicht
Wenig erreicht wäre richtiger. Dies aber ist nicht dem System geschuldet, sondern dem falschen Einsatz des Systems. Die Panzer wurden insbesondere zu Kriegsanfang völlig falsch eingesetzt und planlos verkleckert. Eine einmalige Chance für die Hisbollah welche diese aber dann auch nicht richtig genutzt hat.
Die Eignung einer Waffe per se sollte man nicht aus einem Einzelereigniss heraus ableiten indem man nur das Ergebnis für sich alleine betrachtet: dass lässt alle Faktoren die zu diesem Ergebnis geführt haben aus.
Zitat:Bezüglich der PALR hatte die Hisbollah im Verhältnis zu viele veraltete und schwierig zu bedienende Modelle, für zu wenig qualifiziertes Personal. Von den von Quintus zu Unrecht gescholtenen "Kornet" PALR hatten sie wenige.
Hast du überhaupt richtig gelesen was ich geschrieben habe? Ich vertrete hier eigentlich die Position Pro PALR. Desweiteren habe ich explizit geschrieben, dass die Hisbollah nur wenige AT-14 hatte.
Die AT-14 ist von der Leistung her gegen einen Merkava IV trotzdem unzureichend. Was weder überraschend ist noch irgendwie weitergehende Aussagen zulässt. Die von der Hisbollah eingesetzten wenigen AT-14 waren Baujahr 1994 bis 1998. Die Merkava IV waren ein System aktuell aus dem Jahr 2006, da liefen die gerade erst der Truppe zu. Man hätte daher die AT-14 auf die älteren Merkava, insbesondere aber auf die Transportpanzer konzentrieren sollen. Stattdessen hat man eben deren Leistung überschätzt und sie auf die Merkava IV verschwendet.
Zitat:Die israelischen Panzer haben zwar viel überstanden, aber nichts erreicht
Was hätten sie denn erreichen sollen? Die israelische Führung hatte keine echte Strategie und hat einfach so vor sich hingewurschtelt. Die geringe Leistung der Panzer lag also primär an einem falschen Einsatz derselben und nicht am System selbst.
Zitat:ie Israelis hatten auch so schon kein Materialproblem, sie hatten zu wenig Infanterie im Einsatz. Nur damit hätten sie die bewaffeneten Einheiten, vor allem die Raketenartillerie, aus dem Reichweitengebiet vertreiben können.
Das Problem von zu wenig Infanterie haben inzwischen viele Armeen. Und um damit den Bogen zum HAPC mal zurück zu biegen: gerade das spricht für HAPC, dass damit mehr Infanterie nach vorne gebracht werden kann, auch und gerade in einem Hochrisikogebiet. Die SPz sind dafür inzwischen eben nicht mehr ausreichend.
Für die "Schützen"panzer bräuchte man hingegen ein neues Verständnis ihres Wesens, also ihres Auftrags und ihrer Einsatzweise, kurz und einfach eine neue Doktrin.
Im Endeffekt ist das nur eine logische Weiterentwicklung, um es mal in einem kleinen Comic zum Ausdruck zu bringen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://1.bp.blogspot.com/-aOLgiGmu0UI/UuPuZ8qkUMI/AAAAAAAADWA/GQzjMAV4VzE/s1600/1390575650946.png">http://1.bp.blogspot.com/-aOLgiGmu0UI/U ... 650946.png</a><!-- m -->
Zitat:Von den von Quintus zu Unrecht gescholtenen "Kornet" PALR
Die AT-14 ist nicht so leistungsfähig. Die rein theoretischen Durchschlagswerte sind gar nicht so ausschlaggebend für eine erfolgreiche Panzerabwehr weil KPz dafür konstruiert sind, nach einem Durchschlag noch weiter gefechtsfähig zu sein. Die Frage ist eher, welche Wirkung nach dem Durchschlag noch im Innenraum erzielt wird. Zudem hat die AT-14 ein Problem mit Gegenmaßnahmen (im Vergleich zu westlichen Systemen wie den modernsten TOW Typen) und sie ist nicht so treffsicher wie westliche Systeme auf größere Distanzen.
Schlußfolgerung: die Hisbollah hätte die AT-14 gerade eben auf kürzere Distanzen und gegen die schwächeren Panzertypen einsetzen müssen. Stattdessen hat man oft auf Maximaldistanzen und konzentriert auf die Merkava IV gefeuert. Eine falsche Doktrin.
Ebenso wie die Israelis ihre Panzer nicht so einsetzten, wie KPz eigentlich eingesetzt werden sollten.
Gegenseitige Planlosigkeit bedeutet für die rein technische Leistungsfähigkeit eines Systems nur wenig.