25.02.2014, 16:22
Zitat:Wieso sollte das so sein? Was ich nicht verstehe, dass die Hisbollah nicht vermehrt auf Sprengfallen setzt. Da versagt der modernste Kampfpanzer mit HKS.Das Vergraben dürfte noch nicht einmal das Hauptproblem sein. Die Chance, erwischt zu werden, ist zwar recht hoch, wenn man es mit einem dementsprechend technisch versierten Gegner zu tun hat (die Bilder aus US-Hubschraubern im Irak, die IED-Bastler mit Nachtsicht und Infrarot jagen, sind mir noch im Kopf; von Drohnenüberwachung rede ich mal noch nicht), aber selbst wenn man es schafft, die IED unerkannt zu vergraben, so dürfte das Problem eher darin liegen, wie man denn zündet, ohne das die Bombe nicht am Ende nicht auslöst oder aber vorzeitig entdeckt wird. Handyzündung bringt kaum etwas (wird sehr oft gestört), Kabel werden sehr leicht entdeckt und reine Kontaktzünder sind eher selten. Zudem: Bei einer Handgranate ist es kein Problem, die irgendwo zu verstecken als Sprengfalle, aber wenn ich eine 150 bis 300 Kilogramm schwere Minenladung zum Zerstören eines MBT unerkannt vergraben will, so ist dies ein ziemlicher zeitlicher und logistischer Aufwand.
- Gibt es ein Problem mit dem Verbuddeln des Sprengstoffs?
Zitat:- Auf Asphalt müsste man sich was einfallen lassen, damit der Vorgang der Installation möglichst schnell abgeschlossen werden kannDas ist quasi kaum machbar. Im Irak etwa haben Insurgenten Autoreifen auf den Straßen verbrannt, um den Asphalt aufzuweichen und dann die Bombe darunter zu legen bzw. den Asphalt anzuheben. Das Ergebnis war aber mau: Einerseits waren die Rauchwolken des brennenden Gummis sehr gut erkennbar und zogen Truppen geradezu an, andererseits machten US-Hubschrauber gezielt sich auf die Suche nach runden Brandstellen auf dem Asphalt. Und fand man eine, so wurde jeder, der da noch rumwerkelte, unter Feuer genommen. Flog der Helikopter Sicherung für einen Fahrzeugkonvoi, so wurde die Stelle umfahren und/oder ein Sicherungstrupp mit Störsendern, Minenräumern und Helisicherung vorgeschickt. Die Maßnahme zeitigte übrigens nach und nach Erfolge.
Zitat:- Als Hisbollah-Kämpfer würd ich die wichtigen Einfahrtswege alle mit Sprengfallen versehen.
Ja, aber dies würde sofort auffallen - zumindest wenn es dementsprechend große Ladungen wären - und man würde mit Gegenmaßnahmen rechnen müssen. Die massiven Ladungen, die moderne MBT zerstören können, werden nicht einfach mal im Berufsverkehr nebenher vergraben. Man könnte einzig und alleine Vorschachtungen ausführen (ähnlich wie man es bei manchen Brücken in Europa noch findet) und die vorbereiteten Sprengsätze dann bei einem Konflikt versuchen dort anzubringen. Allerdings würden einem informierten Gegner solche Ausschachtungen auch nicht entgehen.
Zitat:- Notfalls könnte ich mir auch ganz einfache Spielzeugautos vorstellen (m2 gross zum reinsitzen), dort den Sprengstoff raufschnallen und wenn der Tank kommt, vom Strassenrand unterhalb eines geparkten Fahrzeugs raus und unter den Tank fahren und dann detonieren lassen. Das müsste doch klappen und kostet fast nichts.Das hört sich ein bisschen nach MacGyver an ( :wink: ) und würde in der Realität nicht funktionieren, da die Ladung nicht groß genug sein könnte. Welches ferngesteuerte Spielzeugauto trägt denn eine 150- oder 200-Kilogramm-Ladung? Bzw. fährt dann noch? Deine Idee könnte man allenfalls in Form von Ladungsträgern umsetzen (etwa nach Art des deutschen Sprengpanzers "Goliath"), allerdings wäre dies dann wieder ein dementsprechender Aufwand für eine Rebellengruppe bezüglich Fernsteuerung, Produktion, Bedienmannschaften etc. und der Gegner könnte dies wiederum sehr leicht kontern.
Schneemann.