09.03.2014, 10:50
Auch wenn seitens der Politik noch Entspannung gesucht wird, so erachte ich dieses Problem noch lange nicht als ausgestanden. Der Widerstand der Krimtataren und auch ihre Protestbereitschaft, gerade in der Türkei, nehmen gerade erst Form an. Wenn denn die Lage auf der Krim sich weiter zuspitzen sollte und evtl. irgendeine kaum kontrollierte prorussische Milizgruppe tatsächlich Übergriffe begehen sollte - soll ja schon Ansätze gegeben haben -, so weiß ich nicht, ob die Türkei weiterhin so zurückhaltend wie bislang sich verhalten wird. Zudem ist das Problem gegeben, dass die Türkei ja sich darauf berufen könnte, diese Volksgruppe nur gegen "Marodeure" zu schützen, weil jemand anderes könnte es ja auch nicht sein, da offiziell und nach Moskauer Lesart überhaupt keine russischen Truppen dort zugegen sind. Kurz: Russland könnte sich mit seiner eigenen Interventions-Maskirowka hier ein Eigentor schießen und der Türkei sogar eine Steilvorlage für eine Einmischung liefern...
Schneemann.
Zitat:Ukraine<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.dw.de/krim-tataren-suchen-den-schutz-der-t%C3%BCrkei/a-17480850">http://www.dw.de/krim-tataren-suchen-de ... a-17480850</a><!-- m -->
Krim-Tataren suchen den Schutz der Türkei
Die turkstämmige muslimische Minderheit auf der Krim möchte keine Abspaltung der Halbinsel von der Ukraine. Die Ängste vor einer russischen Intervention sind groß. Daher hofft man auf Hilfe aus der Türkei.
Der Konflikt um die Krim zwischen der Ukraine und Russland spitzt sich zu. Die Sorge vor einer Abspaltung der Halbinsel wächst - insbesondere unter den fast 300.000 Krim-Tataren. Es handelt sich dabei um Nachkommen der Menschen, die während der 300-jährigen Herrschaft des Osmanischen Reiches über der Krim den sunnitischen Islam als ihre Religion und Türkisch als Amtssprache übernommen haben. Sie zählen sie zu den Turkvölkern und machen laut Angaben des türkischen Außenministeriums 13 Prozent der Bevölkerung auf der Krim aus. Ankara fühlt sich ethnisch und kulturell mit den Krim-Türken, wie man sie in der Türkei nennt, verbunden und bemüht sich nun um eine friedliche Lösung des Konflikts. […] Teil der diplomatischen Bemühungen war auch ein Telefongespräch des türkischen Premierminister Recep Tayyip Erdogan mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin. Laut Medienberichten warnte Erdogan vor einer Destabilisierung der Region und forderte Putin dazu auf, sich für ein friedliches Zusammenleben von Ukrainern, Tataren und Russen einzusetzen. […]
In der Berichterstattung über die Ereignisse in der Ukraine fokussieren sich die türkischen Medien auf die Krim-Türken. Gleichzeitig versuchen Vertreter der Krim-Tataren in der Türkei zunehmend, sich Gehör in der türkischen Öffentlichkeit zu verschaffen. "In Ankara, Istanbul, Antalya und anderen türkischen Städten sind die Menschen bereits auf die Straße gegangen, um zu protestieren. Organisiert wurde das alles von der Krim-Vereinigung in der Türkei", so der Geschichtsprofessor Hakan Kirimli, ein ethnischer Krim-Tatar und Mitglied des türkischen Krim-Vereins, im DW-Gespräch.
Schneemann.