12.03.2014, 10:42
Das ist ein wesentlicher Aspekt der einfach nicht verstanden wird:
Putin würde seine eigene Herrschaft gefährden, würde er die Krim und Sewastopol aufgeben. Die russische Bevölkerung würde ihm dies unter keinen Umständen verzeihen. Die Russen können aus sozialkulturellen Gründen nicht auf die Krim verzichten, selbst der Status Quo bis dato war für die Mehrheit schwer verdaulich. Die derzeitige russische Identität lässt einen Verlust der Krim nicht zu.
Der Satz alleine erklärt schon einen Gros des russischen Handelns.
Shahab3:
Und dafür ist Russland eben militärisch im Moment noch viel zu stark, item ist die Frage eigentlich eine rein praktische: Was können wir tun?! Moralisch/Ethische oder sonstige Überlegungen spielen eigentlich gegenüber den rein praktischen hier gar keine Rolle mehr.
Und was wir tun können ist eigentlich ganz einfach: da es angesichts der gemachten Fehler nur zwei Optionen gibt:
1 Die Krim wird russisch und wir tun nichts dagegen und Russland wie Deutschland erleiden deshalb nur geringe oder keine Schäden.
2 Die Krim wird russisch und wir verhängen Sanktionen und fangen einen Wirtschaftskrieg an, wodurch Russland und Deutschland erheblich geschwächt und geschädigt werden (zur Freude der USA). Und längerfristig gesehen gefährdet dies das Überleben des Systems Putins und stellt damit eine erhebliche Gefährdung dar.
Das amüsanteste ist eigentlich, dass bei einer wirklich freien Wahl aller Ukrainer sich sofort wieder prorussische Kräfte durchsetzen würden, weil eine knappe Mehrheit in der Ukraine nun mal prorussisch ist und die pro-russischen Ukrainer und die Russen im Land nun mal die Mehrheit stellen.
Eine wirklich freie Wahl im ganzen Land (einschließlich Krim) würde ergeben, dass die Putschisten in Kiew (und nichts anderes sind sie) gar nicht die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich haben. Und was würden wir dann tun? Wenn der neuen Regierung jede demokratische Legitimation flöten ginge?!
Die russlandfeindlichen Anteile der Bevölkerung Kleinrusslands (sic) sind einfach numerisch geringer als die Bevölkerung Neurusslands (sic). Und selbst in der Westukraine ist die Kleinrussische Identität noch nicht ganz abgestorben, auch wenn sie dort heute leider eine Minderheit darstellt.
Putin würde seine eigene Herrschaft gefährden, würde er die Krim und Sewastopol aufgeben. Die russische Bevölkerung würde ihm dies unter keinen Umständen verzeihen. Die Russen können aus sozialkulturellen Gründen nicht auf die Krim verzichten, selbst der Status Quo bis dato war für die Mehrheit schwer verdaulich. Die derzeitige russische Identität lässt einen Verlust der Krim nicht zu.
Zitat:Vor der Besetzung der Krim waren 27 Prozent der russischen Bevölkerung mit ihrem Präsidenten zufrieden, jetzt sind es 67 Prozent.
Der Satz alleine erklärt schon einen Gros des russischen Handelns.
Shahab3:
Zitat: Insofern hielte ich es persönlich nur für konsequent, die Russen das selbse Schicksal ereilen zu lassen, wie sie es selbst den Krimtataren und anderen Völkern zugemutet haben:
Und dafür ist Russland eben militärisch im Moment noch viel zu stark, item ist die Frage eigentlich eine rein praktische: Was können wir tun?! Moralisch/Ethische oder sonstige Überlegungen spielen eigentlich gegenüber den rein praktischen hier gar keine Rolle mehr.
Und was wir tun können ist eigentlich ganz einfach: da es angesichts der gemachten Fehler nur zwei Optionen gibt:
1 Die Krim wird russisch und wir tun nichts dagegen und Russland wie Deutschland erleiden deshalb nur geringe oder keine Schäden.
2 Die Krim wird russisch und wir verhängen Sanktionen und fangen einen Wirtschaftskrieg an, wodurch Russland und Deutschland erheblich geschwächt und geschädigt werden (zur Freude der USA). Und längerfristig gesehen gefährdet dies das Überleben des Systems Putins und stellt damit eine erhebliche Gefährdung dar.
Das amüsanteste ist eigentlich, dass bei einer wirklich freien Wahl aller Ukrainer sich sofort wieder prorussische Kräfte durchsetzen würden, weil eine knappe Mehrheit in der Ukraine nun mal prorussisch ist und die pro-russischen Ukrainer und die Russen im Land nun mal die Mehrheit stellen.
Eine wirklich freie Wahl im ganzen Land (einschließlich Krim) würde ergeben, dass die Putschisten in Kiew (und nichts anderes sind sie) gar nicht die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich haben. Und was würden wir dann tun? Wenn der neuen Regierung jede demokratische Legitimation flöten ginge?!
Die russlandfeindlichen Anteile der Bevölkerung Kleinrusslands (sic) sind einfach numerisch geringer als die Bevölkerung Neurusslands (sic). Und selbst in der Westukraine ist die Kleinrussische Identität noch nicht ganz abgestorben, auch wenn sie dort heute leider eine Minderheit darstellt.