10.04.2014, 13:58
phantom:
Man könnte durchaus durch eine andere Struktur, eine andere Ausbildung, eine andere Indoktrinierung usw die psychologische Kampfkraft erheblich erhöhen, und Aufgaben sind durchaus vorhanden, man nimmt sie nur nicht an. Man hätte in Süd-Afghanistan unsere Truppe durchaus in ernsthafte Gefechte verwickeln können, man hätte mit in Mali einmarschieren können usw
In der Zivilgesellschaft ja, aber die Armee könnte eine Wertschätzung dafür auch unabhängig von der Zivilgesellschaft schaffen.
Die Marines sind eine komplett eigene Armee, das USMC hat mehr Kampftruppen für sich alleine als heute die Bundeswehr noch hat. Die (sehr weitgehende) Grundausbildung ist zudem für alle Marines gleich, und erst im Laufe der weiteren Dienstzeit entstehen hier Unterschiede, die aber viel weniger gravierend sind als bei anderen Armeen. De facto alle Marines könnten auf der Stelle als Infanterie eingesetzt werden - ein Ziel, dass die Bundeswehr auch anstreben sollte. Es gibt keine reinen Logistik-, reinen Schreibtisch-, Küchen- oder sonstigen Soldaten die nicht primär auch Infanterie wären.
Und warum sollte die BW bei ihrer geringen Größe nicht zumindest das Niveau des USMC haben?
Primär kämpft man für die Kameraden, aus Konformitätsdruck, aufgrund von Gruppendynamik und Gruppenzwang. Dazu gehört auch, dass man ausgebildet wird und dann einfach entlang seiner Ausbildung agiert, weil es halt so befohlen wird und aufgrund des Stress das eigenständige Denken ausfällt. Sekundär weil man nun mal da hinein gerät (und dann nicht einfach nach Hause gehen kann) und versucht zu überleben und dafür kämpfen muss. Viele haben einfach keine Ahnung und werden halt Soldaten ohne dies wirklich zu verstehen und geraten dann in Kämpfe hinein - und dann haben sie keine Wahl mehr. Tertiär weil man in Wahrheit "Spaß" am Kämpfen hat, also aufgrund der Aufregung und des Adrenalinkick und weil man Menschen töten will oder Freude am Stakato der eigenen Waffen und großen Explosionen hat.
Absolut jeder handelt nur aufgrund von Vorteilserwägung, also Triebbefriedigung. Normalerweise aus Lustgewinn und Unlustvermeidung. Und Krieg ist für manche eben Lustgewinn, machen wir uns nichts vor - dass ist die Wahrheit, so unangenehm oder verwerflich man diese auch finden mag.
Kein Mensch kämpft für die Freiheit, oder die Demokratie, oder Menschenrechte.
Menschen kämpfen für ihre Gruppe (also ihren Zug, ihre Kompanie oder Gruppe), sie kämpfen für die Kameraden, sie kämpfen weil sie überleben wollen, sie kämpfen weil sie einfach da hinein geraten sind, oder sie kämpfen weil sie es in Wahrheit befriedigt (das ist gar nicht mal so selten).
Menschen kämpfen nicht für abstrakte Konzepte oder irgend etwas was irgendwann mal dafür erlangt werden wird. In einer Stresssituation die derart lebensgefährlich ist wie ein Krieg, dominieren primitive, einfache Motivatoren, keine komplexen abstrakten Ideen.
Was heißt das praktisch für die Bundeswehr? Man müsste entsprechend die Gruppenprozesse stärken, welche die Kampfkraft erhöhen, einfach gesagt den Korpsgeist und das Selbstverständnis. Vorbilder könnten hier sowohl die Legion (Legio Patria Nostra (sic)) wie auch insbesondere das USMC sein. Detaillierte Maßnahmen wie man das erreichen könnte werde ich in Kürze mal vorstellen: keine Zeit mehr und muss los. Ein erster wichtiger Schritt wäre, dass es keine Ex-Soldaten mehr gibt und dass man das Zeitsoldaten-Unwesen mit Berufsförderung usw aufgibt und ein echtes Berufssoldatentum bis zum Tod schafft.
Zitat:Ich frag mich einfach wie du das erzwingen möchtest, ohne eine sinnvolle Aufgabe.
Man könnte durchaus durch eine andere Struktur, eine andere Ausbildung, eine andere Indoktrinierung usw die psychologische Kampfkraft erheblich erhöhen, und Aufgaben sind durchaus vorhanden, man nimmt sie nur nicht an. Man hätte in Süd-Afghanistan unsere Truppe durchaus in ernsthafte Gefechte verwickeln können, man hätte mit in Mali einmarschieren können usw
Zitat:Du forderst etwas, für das es im Moment wenig Wertschätzung gibt.
In der Zivilgesellschaft ja, aber die Armee könnte eine Wertschätzung dafür auch unabhängig von der Zivilgesellschaft schaffen.
Zitat:Es geht doch nicht drum den Soldaten eine Pseudoehre einzuimpfen, ich denke eher dass man den sportlichen Aspekt verstärken müsste / Teile der Bundeswehr wieder zu einer geachteten Kampfelite / Ersteingreiftruppe zu machen ... aber nicht den ganzen Bundeswehrapparat.
Zitat:Bei den US-Truppen sind auch nicht alle Marines, da gibt es im Ausbildungsgrad auch riesige Unterschiede.
Die Marines sind eine komplett eigene Armee, das USMC hat mehr Kampftruppen für sich alleine als heute die Bundeswehr noch hat. Die (sehr weitgehende) Grundausbildung ist zudem für alle Marines gleich, und erst im Laufe der weiteren Dienstzeit entstehen hier Unterschiede, die aber viel weniger gravierend sind als bei anderen Armeen. De facto alle Marines könnten auf der Stelle als Infanterie eingesetzt werden - ein Ziel, dass die Bundeswehr auch anstreben sollte. Es gibt keine reinen Logistik-, reinen Schreibtisch-, Küchen- oder sonstigen Soldaten die nicht primär auch Infanterie wären.
Und warum sollte die BW bei ihrer geringen Größe nicht zumindest das Niveau des USMC haben?
Zitat:Die da wären ...? Das interessiert mich aber jetzt.
Primär kämpft man für die Kameraden, aus Konformitätsdruck, aufgrund von Gruppendynamik und Gruppenzwang. Dazu gehört auch, dass man ausgebildet wird und dann einfach entlang seiner Ausbildung agiert, weil es halt so befohlen wird und aufgrund des Stress das eigenständige Denken ausfällt. Sekundär weil man nun mal da hinein gerät (und dann nicht einfach nach Hause gehen kann) und versucht zu überleben und dafür kämpfen muss. Viele haben einfach keine Ahnung und werden halt Soldaten ohne dies wirklich zu verstehen und geraten dann in Kämpfe hinein - und dann haben sie keine Wahl mehr. Tertiär weil man in Wahrheit "Spaß" am Kämpfen hat, also aufgrund der Aufregung und des Adrenalinkick und weil man Menschen töten will oder Freude am Stakato der eigenen Waffen und großen Explosionen hat.
Zitat: Ich mach es weil es mich befriedigt. Der Nutzen oder wie viel darunter leiden, interessiert mich vorerst mal gar nicht.
Absolut jeder handelt nur aufgrund von Vorteilserwägung, also Triebbefriedigung. Normalerweise aus Lustgewinn und Unlustvermeidung. Und Krieg ist für manche eben Lustgewinn, machen wir uns nichts vor - dass ist die Wahrheit, so unangenehm oder verwerflich man diese auch finden mag.
Kein Mensch kämpft für die Freiheit, oder die Demokratie, oder Menschenrechte.
Menschen kämpfen für ihre Gruppe (also ihren Zug, ihre Kompanie oder Gruppe), sie kämpfen für die Kameraden, sie kämpfen weil sie überleben wollen, sie kämpfen weil sie einfach da hinein geraten sind, oder sie kämpfen weil sie es in Wahrheit befriedigt (das ist gar nicht mal so selten).
Menschen kämpfen nicht für abstrakte Konzepte oder irgend etwas was irgendwann mal dafür erlangt werden wird. In einer Stresssituation die derart lebensgefährlich ist wie ein Krieg, dominieren primitive, einfache Motivatoren, keine komplexen abstrakten Ideen.
Was heißt das praktisch für die Bundeswehr? Man müsste entsprechend die Gruppenprozesse stärken, welche die Kampfkraft erhöhen, einfach gesagt den Korpsgeist und das Selbstverständnis. Vorbilder könnten hier sowohl die Legion (Legio Patria Nostra (sic)) wie auch insbesondere das USMC sein. Detaillierte Maßnahmen wie man das erreichen könnte werde ich in Kürze mal vorstellen: keine Zeit mehr und muss los. Ein erster wichtiger Schritt wäre, dass es keine Ex-Soldaten mehr gibt und dass man das Zeitsoldaten-Unwesen mit Berufsförderung usw aufgibt und ein echtes Berufssoldatentum bis zum Tod schafft.