11.04.2014, 12:19
Quintus Fabius schrieb:Auch im Friedensbetrieb ist die Kameradschaft, der Korpsgeist, das Selbstverständnis, kurz und einfach die Militärkultur der primäre Motivator Leistung zu bringen. Du strengst dich auch im Friedensbetrieb nicht für Freiheit und Menschenrechte an, sondern primär für deine Gruppe, deinen Stamm wenn du so willst.Jetzt tu aber nicht kompliziert. Die Kameradschaft hast du überall, das ist einfach albern das als entscheidendes Kriterium für die Bundeswehr aufzuführen. Da könntest du auch sagen, weil ich in der Bundeswehr Luft atmen kann, werde ich Soldat. Es geht drum wieso man sich für die Bundeswehr/theoretisch möglichen Kriegsdienst entscheidet.
Zitat:Du verstehst anscheinend schon das Wesen von Kameradschaft nicht.Doch, aber du scheinst Kameradschaft explizit dem Militär zuzuschreiben und das ist nun mal ein Unsinn. Eine bessere Kameradschaft hat man dann, wenn man auf viel verzichten muss und gemeinsam in der Schei.sse sitzt ... aber das ist in Friedenszeiten im Militär eben auch nicht gegeben.
Zitat:Die Frage ist daher durchaus, wie man die Leute zur Armee bringt und dort hält. Wenn sie aber dann da sind, kann man sie auch formen und verändern. Und wenn sie erst mal da sind, dann spielen rationale Motive für die Frage der Kampfkraft keine Rolle.Das kannst du in jedem anderen Unternehmen auch sagen. Die Bundeswehr steht in Konkurrenz zu anderen Arbeitgebern, das scheinst du einfach nicht zu begreifen. Mit deinen Kampfparolen / übertriebene Kriegsehre kannst du keine Arbeitnehmer mehr anwerben.
Zitat:Menschen kämpfen nicht auf Leben und Tod aufgrund rationaler Motive.Zum 100ten Mal, es geht nicht um den Kampf ... es geht ums Anwerben von neuen Arbeitnehmern/Soldaten. Das Zeug von dem du redest kommt erst später zum Tragen (in der Kausalkette deutlich weiter hinten).
Zitat:Man braucht gar keine Masse mehr, weil die Armee sehr klein ist.Was beklagst du dich dann? Das ist etwa so wie ein Arbeitgeber sich über Arbeitnehmer beklagt, die er im Unternehmen gar nicht braucht ... das ist doch völlig absurd.
Zitat:Und viele brauchbare junge Menschen gehen explizit nicht zur Armee, weil diese ihnen nicht ernsthaft erscheint.Ernsthaft bezüglich was?
Zitat:Vor allem aber, weil sie in der Armee keine Zukunft sehen. Mit "bis in den Tod" meinte ich eigentlich Versorgungssicherheit, dass man also diesem Zeitsoldatenunwesen ein Ende setzt. Wer bei der Armee anfängt, muß sicher sein, dass er für immer da bleiben kann, wenn er es will.Was hast du eigentlich für Vorstellungen, dass wir einen Apparat an Soldaten für ewig durchfuttern obwohl wir sie vielleicht gar nicht brauchen? Zahlst du eigentlich die Löhne aus deinem eigenen Sack? Manchmal frag ich mich schon, ob bei dir das Geld auf den Bäumen wächst. Man kann doch keine ewigen Garantien abgeben, das hast du auch sonst nirgends ...
Zitat:Heute hingegen ist die Masse der Soldaten Zeitsoldaten die genau wissen, dass sie nach x Jahren wieder gehen und dann um die 30 bis 35 sind. Das zieht genau die falsche Klientel an und schädigt die BW immens.In der Privatwirtschaft kannst du in 3 Monaten auf der Strasse stehen ... was forderst du da? Ein Bauarbeiter der Armierung verlegt, Bodenleger, Maurer kann auch nicht davon ausgehen, dass er das bis zur Rente verrichtet. Alle Berufe bei denen hoher physischer Einsatz gefordert ist, sind bezüglich Zukunft weniger sicher als einer im Büro. Aber auch dort sind die Arbeitsplätze keinesfalls sicher, es geht heute so schnell, dass niemand mehr von ausgehen kann, dass er immer in seinem erlernten Beruf bleiben kann.