13.04.2014, 15:04
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Zitat:Nach dem Wachstum
Stunde der Wahrheit in Lateinamerika
Werner J. Marti Gestern, 12. April 2014 Wirtschaftlich kann Lateinamerika auf ein goldenes Jahrzehnt zurückblicken. Die Chance zur Reduzierung der Armut wurde aber sehr unterschiedlich wahrgenommen.
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Der Kontinent, der bis heute in erster Linie vom Export von Rohstoffen lebt, profitierte von einer ungewöhnlichen Hausse an den internationalen Märkten. So stieg etwa der Preis der Sojabohnen, des grünen Goldes von Brasilien und Argentinien, auf das Dreifache. Das venezolanische Erdöl verteuerte sich um den Faktor vier, und der Preis von Kupfer, das für die chilenische und die peruanische Wirtschaft von grosser Bedeutung ist, stieg gar auf das Fünffache. Das dadurch ausgelöste Wachstum zog zudem vermehrt zinsgünstiges Kapital internationaler Investoren in die Region, insbesondere nach der weltweiten Finanzkrise von 2008.
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So sind etwa grosse Teile der Gesellschaft von einer qualitativ akzeptablen Bildung oder einem funktionierenden Gesundheitssystem ausgeschlossen. Wenn aber ein substanzieller Teil der heranwachsenden Generationen keine vernünftige Schulbildung erhält, können die betroffenen Länder ihr Potenzial nicht ausschöpfen. Wer keine ausreichende Gesundheitsversorgung besitzt, wird im Arbeitsprozess nicht die volle Leistung erbringen. Schliesslich sind Armut und Ungleichheit auch Ursachen für die hohen Kriminalitätsraten.
Es ist deshalb in Lateinamerika weitgehend unbestritten, dass die Bekämpfung von Armut und Ungleichheit zu den wichtigsten langfristigen Prioritäten jeder Regierung gehören muss.
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Venezuela und Argentinien setzten auf massive Eingriffe in die freie Marktwirtschaft und blähten das Staatsbudget auf, um die Nachfrage anzuheizen und Stellen zu schaffen. Chile und Peru andererseits verfolgten einen marktwirtschaftlichen Ansatz.
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