22.04.2014, 15:53
Es hat den Anschein, dass man in Moskau - zumindest teilweise - erkannt hat, dass man sich mit der bisherigen Konfrontationsstrategie ziemlich verrannt hat, die internationale (weitgehende) Ablehnung der Haltung des Kreml hat dies ja vor UN-Gremien auch gezeigt. Nun scheint man, nachdem man Kiew gegenüber die harte Linie fährt, in Russland ein wenig gegenlenken zu wollen bzw. man versucht zumindest die EU wieder ein wenig zu beruhigen (nachdem Polen und Großbritannien die Abhängigkeit von russischem Gas dazu genutzt hatten, die Idee eines Energiepaktes gegen Russland zu formulieren).
Hierzu:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/gazprom-bietet-europa-mehr-gas-an-12904992.html">http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 04992.html</a><!-- m -->
Zugleich versucht Moskau auch, ein anderes mögliches Problem zu entschärfen. Genauer gesagt geht es um die besetzte Krim und die dortige Minderheit der Krimtataren (deren Rolle hier im Forum auch schon angesprochen wurde). Offenbar versucht Putin, dieses Konfliktpotenzial durch eine gewisse Charmeoffensive zu entschärfen...
Man kann sicher streiten, ob Moskau diese Schritte auch gemacht hätte, wenn es international nicht derart abgeblitzt wäre, allerdings sollte man auch nicht den Fehler machen, nun jedweden Schritt hin zu einem gewissen Ausgleich gleich als Taktik oder psychologische Kriegführung zu deuten. Vermutlich liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen...
Schneemann.
Hierzu:
Zitat:Trotz Ukraine-Konflikt
Gazprom bietet Europa mehr Gas an [...]
Für die Ukraine hat Russland das Gas gerade deutlich teurer gemacht. Europa bietet es nun mehr an - kurz nachdem Polen und Großbritannien für mehr Unabhängigkeit werben.
Im Konflikt um die Ukraine hat sich der staatliche russische Erdgasmonopolist Gazprom bereiterklärt, mehr Energie nach Europa zu liefern. Weil die Gasförderung in Europa zurückgehe, gebe es langfristig einen steigenden Bedarf aus der Region [...]. Mehr Gas könnte durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream sowie die geplante Verbindung South Stream durch das Schwarze Meer fließen. Außerdem will Gazprom an der Ostseeküste eine Anlage zur Verflüssigung von Gas bauen, das dann mit Tankern in europäische Länder gebracht werden könnte.
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Zugleich versucht Moskau auch, ein anderes mögliches Problem zu entschärfen. Genauer gesagt geht es um die besetzte Krim und die dortige Minderheit der Krimtataren (deren Rolle hier im Forum auch schon angesprochen wurde). Offenbar versucht Putin, dieses Konfliktpotenzial durch eine gewisse Charmeoffensive zu entschärfen...
Zitat:70 Jahre nach der Vertreibung<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/krim-putin-rehabilitiert-deutsche-und-tataren-12903836.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 03836.html</a><!-- m -->
Putin rehabilitiert deportierte Deutsche und Tataren
Die deportierten Deutschen und Tataren von der Krim werden rehabilitiert. Einen entsprechenden Erlass hat der russische Präsident Putin unterzeichnet. Auch sollen Einwanderer leichter Russen werden können. Und die Krim selbst wird ein Paradies für Spieler. […] Krimtataren und Deutsche seien während des Zweiten Weltkriegs ebenso wie Bulgaren, Armenier und Griechen „rechtswidrig“ von der Schwarzmeerhalbinsel deportiert worden, heißt es nun in dem Dokument. Stalin hatte den Minderheiten Kollaboration mit dem nationalsozialistischen Deutschland vorgeworfen. Erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion durften sie in ihre Heimat zurückkehren. Derzeit leben knapp 300.000 Krimtataren und rund 2500 Deutschstämmige auf der Halbinsel.
Man kann sicher streiten, ob Moskau diese Schritte auch gemacht hätte, wenn es international nicht derart abgeblitzt wäre, allerdings sollte man auch nicht den Fehler machen, nun jedweden Schritt hin zu einem gewissen Ausgleich gleich als Taktik oder psychologische Kriegführung zu deuten. Vermutlich liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen...
Schneemann.