24.04.2014, 18:11
parabellum schrieb:@katoM.M.n. würde für die Deutsche Marine am ehesten ein Mehrzweckschiff mit amphibischer Funktion analog der Endurance 140-Klasse aus Singapur geeignet sein. Wir brauchen nicht wirklich ein System, auf dem wir bis zu 30 Hubschrauber abstützen können (Mistral) - und an sich ist das ja auch nicht gefordert, das geht mehr Richtung "Bonus".
Nur soll man dann ein vollwertiges Landungsschiff beschaffen? ob ähnlich Mistral (LHD) oder Rotterdam (LPD) sei jetzt mal dahingestellt.
Dass das konkret als Dockschiff mit voller amphibischer Funktionalität daher kommt, ist dabei eher nebensächlich, die wurden bei Einsätzen bisher auch als Versorger und zum allgemeinen Abstützen von fliegenden und schwimmenden Subsystemen z.B. für humanitäre Einsätze oder bei MIO verwendet. Zwei Hubschrauber standardgemäß an Bord, bedarfsweise kann auch was größeres abgestützt werden (CH-47 passt, CH-53?) und per 22-Tonnen-Lift können (gerüchteweise) zwei weitere Hubschrauber im Fahrzeugdeck verstaut werden; dazu kommen Einsatzsysteme - Dock + Davits - für LCVP oder RHIB und größere Landungsboote.
Im humanitären Einsatz (Tsunami 2004) trug das Teil 470 Mann plus containerisiertes Rettungszentrum plus 350 Paletten Versorgungsgüter plus über 50 Fahrzeuge - und hatte trotzdem noch Platz, um das Zeug per Landungsboote und Hubschrauber an Land zu bringen; offiziell wurden die drei eingesetzten Schiffe in diesem Einsatz übrigens als "Helicopter Support Ships" bezeichnet.
Das Teil kann im Grunde das, was die Bundeswehr als JSS400 oder auch als MZES gerne gemäß ZVM2025+ hätte. JSS einstampfen, dafür die Teile in etwas gehobenerer Zahl (4-6) als MZES als Tenderersatz beschaffen. Die ZVM schlägt einen solchen Plan ja auch als Quasi-Notlösung vor, falls keine JSS beschafft werden können.
Kostenpunkt wären übrigens rund 115-120 Millionen Euro pro Schiff (-> vom Export nach Thailand mit Landungsbooten, Servicevertrag und Drumrum), in der Unterhaltung scheinen sie auch eher billig zu sein (zivile Standards, 65 Mann Besatzung...). Industriepolitisch interessant wäre dabei auch, dass TKMS und ST Engineering ja auch heute schon zusammenarbeiten, und allgemein mit Singapur ein größerer Technologie- und Militärknowhowaustausch die letzten Jahre stattfindet...