27.04.2014, 14:35
Zu den aktuellen Präsidentschaftswahlen in Afghanistan: Auch wenn es wieder, so wie 2009, zahlreiche Betrugs- bzw. Unregelmäßigkeitenvorwürfe gegeben hat und gibt, so scheint die Wahlbeteiligung dieses Mal und trotz aller Drohungen und Terrorakte der Taliban vergleichsweise hoch gewesen zu sein. Durchgesetzt hat sich anscheinend Ex-Außenminister Abdullah Abdullah (wenngleich auch möglicherweise eine Stichwahl anberaumt werden muss), immerhin ein Gegner von Präsident Karzai (dieser darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten) und kein korrupter Klientelpolitiker der alten Kamarilla. Möglich, dass sich das Land so ganz langsam in eine andere, positivere Richtung entwickelt, was auch durch die höhere Wahlbeteiligung sich wiederspiegeln könnte...
Schneemann.
Zitat:Vorläufiges Ergebnis der Präsidentschaftswahl<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/afghanistan-wahl-teilergebnis102.html">http://www.tagesschau.de/ausland/afghan ... is102.html</a><!-- m -->
Afghanistan geht in die zweite Runde
Aus der Präsidentschaftswahl in Afghanistan ist nach den vorläufigen Ergebnissen als Sieger Ex-Außenminister Abdullah Abdullah hervorgegangen. Allerdings verfehlte er mit einem Ergebnis von 44,9 Prozent die absolute Mehrheit. Das teilte die Wahlkommission mit.
Sollte das amtliche Endergebnis am 14. Mai dies bestätigen, müsste sich Abdullah zwei Wochen später, am 7. Juni, einer Stichwahl mit dem früheren Finanzminister Aschraf Ghani stellen. Ghani kam nach den vorläufigen Angaben auf 31,5 Prozent. Vor dem Endergebnis muss die Wahlbeschwerdekommission noch zahlreiche Betrugsvorwürfe überprüfen. Die Präsidentschaftswahl im Jahr 2009 war von massivem Betrug überschattet. Abdullah hatte damals gegen den amtierenden Präsidenten Hamid Karsai verloren. […] Die Wahlbeteiligung war mit dem knapp sieben Millionen Wählern unerwartet hoch.
Schneemann.