18.05.2014, 12:37
nachdem wir uns ja alle ziemlich einig sind, dass es (wegen der Ukraine) keine militärische Konfrontation mit Russland geben darf, stellt sich die Frage, welche anderen Optionen es gibt ... Wirtschaftssanktionen ist immer das Schlagwort, wenn es um entsprechende Surrogate geht. Dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/koennen-energiesanktionen-moskau-treffen-12944449.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/koen ... 44449.html</a><!-- m -->
Dafür würde man - nicht nur geographisch - die um Russland liegenden Staaten benötigen, insbesondere auch China.
Auch dazu gibt es einen FAZ-Kommentar heute:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/kommentar-weckruf-fuer-die-china-politik-12939785.html">http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 39785.html</a><!-- m -->
Ist Russland überhaupt expansiv?
Oder ist das, was in der Ukraine (und vielleicht demnächst in den baltischen Ländern oder in Kasachstan) abspielt, nur die schon längst überfällige Reaktion auf eine Expansion u.a. des Westens, die zur Auflösung des Warschauer Paktes und der Zersplitterung der ehem. Sowjetunion geführt hat?
Zitat:Sanktionen im Energiesektoralso bleibt zuletzt die "diplomatisch-politische" Reaktionsmöglichkeit: schlicht die politische Isolierung Russlands.
Russlands Hebel, Amerikas Nadeln
Energiesanktionen gegen Moskau? Für die EU ist das keine Option, sie hängt am Gashahn. Anders sieht es in Washington aus: Die Regierung kann das Ölgeschäft treffen.
Günther Oettinger, der EU-Energiekommissar, formuliert es so: Russland sitze, was Gaslieferungen angehe, „kurzfristig am längeren Hebel“. In dem schlichten Satz steckt eine Erkenntnis, die in Brüssel nicht neu ist, aber in einigen Mitgliedstaaten zuletzt verdrängt wurde. Sie lautet: Was auch immer die EU an Sanktionen gegen Russland verhängt, den Energiesektor sollte sie auf jeden Fall meiden. Denn wer dort straft, muss auf alternative Quellen ausweichen können – und das trifft nur auf die westlichen Mitgliedstaaten zu.
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Dafür würde man - nicht nur geographisch - die um Russland liegenden Staaten benötigen, insbesondere auch China.
Auch dazu gibt es einen FAZ-Kommentar heute:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/kommentar-weckruf-fuer-die-china-politik-12939785.html">http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 39785.html</a><!-- m -->
Zitat:Kommentarlässt sich Peking in ein Bündnis gegen ein expansives Russland einbinden?
Weckruf für die China-Politik
Die Annexion der Krim ändert auch den Blick auf Peking. Der Westen ist zu abhängig von China. Was ist, wenn es zu Konflikten kommt?
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Putins Sympathisanten im Westen sollten sich fragen, ob sie nicht von jenen Werten profitieren, die der Kreml unterminiert, etwa Rechtssicherheit, Gewaltlosigkeit, territoriale Integrität. Wenn es drauf ankommt, sind für deutsche Unternehmen Investitionsschutz, Vertragstreue, offene Handels- und Finanzwege so wichtig wie Märkte.
Dass die Haltung gespalten ist, liegt nicht zuletzt an Russlands Gasexporten. In Deutschland fürchten viele, dass Moskau den Hahn zudrehen könnte, falls man mit Putin zu hart ins Gericht geht. Tatsächlich jedoch verlieren die Handelsströme von und nach Russland an Gewicht, je stärker sich andere Partner empfehlen, etwa Amerika in seinem neuen Goldrausch namens Fracking.
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Die deutsche Wirtschaft baut immer einseitiger auf die Volksrepublik, sie wickelt ein Drittel des EU-China-Handels ab. Innerhalb von zehn Jahren hat sich das bilaterale Volumen verdreifacht, der Warenaustausch mit Russland ist nur halb so groß. Ganze Branchen wie der Maschinenbau und die Autoindustrie sind auf China angewiesen.
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China steuert ein Drittel zum Wachstum der Weltwirtschaft bei, doppelt so viel wie alle Industriestaaten zusammen. Peking hortet die höchsten Devisenreserven und ist Washingtons wichtigster Gläubiger.
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Ist Russland überhaupt expansiv?
Oder ist das, was in der Ukraine (und vielleicht demnächst in den baltischen Ländern oder in Kasachstan) abspielt, nur die schon längst überfällige Reaktion auf eine Expansion u.a. des Westens, die zur Auflösung des Warschauer Paktes und der Zersplitterung der ehem. Sowjetunion geführt hat?