Libyen
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Zitat:Libyens neuer starker Mann

Der General, der plötzlich wieder da war

Seit einer Woche läuft die Militäroffensive des abtrünnigen libyschen Generals Haftar gegen islamistische Milizen, in mehreren Städten unterstützten ihn Tausende Demonstranten. Doch wer ist Haftar? Wo kommt er her - und wer unterstützt ihn womöglich?


1969 war Khalifa Haftar als junger Offiziersanwärter und Adjudant von Muammar al-Gaddafi mit am Sturz des libyschen Königs Idris beteiligt. Was folgte war eine steile Karriere in den Streitkräften des Landes.
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Aufgrund seiner Kenntnis über Kriegstaktik, Logistik sowie der inneren Befehlsstrukturen der Gaddafi-Truppen war der heute 65-jährige Militär für die weitgehend unstrukturierten Rebelleneinheiten von unschätzbarem Wert. Vor drei Jahren kämpfte Haftar Seite an Seite mit Aufständischen, darunter auch islamistisch ausgerichtete Milizen, für ein Gaddafi-freies Libyen.

Aus Verbündeten wurden Feinde

Jetzt sind die ehemaligen Verbündeten seine Feinde - die Islamisten im Osten des Landes und die Fraktion der Muslimbruderschaft im Übergangsparlament. Nach heftigen Gefechten in der Hafenstadt Benghazi und dem Angriff auf den Nationalkongress in Tripolis erklärte Haftar vor Journalisten: "Unsere Libysche Nationalarmee hat einen Kampf gekämpft, um unsere Nation und unser Volk zu beschützen. Dies ist kein Putsch gegen den Staat. Wir wollen keine Macht, und wir stehen der Demokratie nicht im Weg. Das Blut der Libyer ist heilig. Wir wollen nicht, dass sie zu den Waffen greifen. Aber Terroristen und ihre Unterstützer wollten diesen Krieg. Also lasst ihn ehrenhaft sein."

Die Wahl der Worte macht deutlich: Die Militäroperationen waren geplant, weitere werden folgen. In einem Interview mit der britischen Zeitung "Al sharq al Awsat" erklärte Haftar vor einigen Tagen, dieses Vorgehen sei rund zwei Jahre vorbereitet worden. Also vor der Wahl des libyschen Nationalkongresses im Juli 2012. Damals zeichnete sich ab, dass die von Katar finanzierte Muslimbruderschaft und andere Islamisten einen entsprechenden Einfluss im Übergangsparlament bekommen würden. Nach zweijährigem politischen Chaos und einer instabilen Sicherheitslage in Libyen taucht urplötzlich Haftar wieder auf.

Wer steckt hinter Haftar?
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"Wie kommt es, dass Haftar die libysche Nationalarmee anführt? Unklar ist auch, wer hinter ihm steckt. Klar ist nur, dass Europäer, die USA, Saudi-Arabien und andere Länder hier in Libyen eine Rückkehr zu mehr Stabilität wollen.

Ist der ehemalige Gaddafi-General derjenige, der diese innere Stabilität Libyens jetzt herstellen soll? Nach der Befreiung durch die Amerikaner aus der Kriegsgefangenschaft 1987 im Tschad verbrachte Haftar, der von ehemaligen Weggefährten als Patriot beschrieben wird, rund 20 Jahre im US-Bundesstaat Virginia, in der Nähe des CIA-Hauptquartiers von Langley. Wenig überraschend, dass dem Armeegeneral, über dessen Privatleben nichts bekannt ist, beste Kontakte zum amerikanischen Geheimdienst nachgesagt werden.
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Auffallend ist, dass man sich in Washington nach den ersten Angriffen der Haftar-Truppen lediglich besorgt zeigte über die neuerliche Gewalt in Libyen. Ansonsten: kein Kommentar.


Stand: 23.05.2014 21:50 Uhr
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