Weltweite Pandemien / Epidemien / Seuchenausbrüche
@Mitleser
Zitat:Man erkennt die Seuchenherde schnell und das Verhalten der Gesellschaft passt sich an. Man weiß heute, im Gegensatz zu Zeiten der großen Pest, wie sich die Krankheit verbreitet und geht den Ansteckungsgefahren aus dem Weg.
Das ist sicherlich richtig, nur ist diese Theorie nur auf Gesellschaften anwendbar, welche die Wege der Krankheitsübertragung kennen und verinnerlicht haben und sich dem entgegen verhalten. Laut MSF ist jedoch in den betroffenen Staaten Westafrikas die Kenntnis über die Ansteckungswege recht gering, da selbst staatliche Stellen die Angelegenheit völlig unterschätzt und sogar irrtümlich Zuversicht im Umgang mit der Epidemie suggeriert haben sollen. Zudem spielen auch der Umgang mit Erkrankten vor Ort, ja selbst Beerdigungspraktiken (Transport der immer noch hochinfektiösen Verstorbenen durch eigene Verwandte, "Verabschiedung" des Verstorbenen durch Umarmungen etc.) und gesellschaftliche Traditionen eine erhebliche Rolle. Und die eh überforderten Behörden unternehmen anscheinend auch nichts oder nur mehr wenig, um auf die Gefahren hinzuweisen...
Zitat:Ebola-Epidemie

Ärzte werfen Regierung Guineas "Lügen" vor

Seit April tötet das Virus Menschen in Westafrika. Nichtregierungsorganisationen werfen den Behörden vor, so viel Verwirrung gestiftet zu haben, dass irgendwann keiner mehr gehandelt hat. Im größten Krankenhaus von Conakry herrscht Empörung. "Sie haben solche Lügen verbreitet: Ebola sei unter Kontrolle, Ebola sei Vergangenheit", sagt Alphadio, der als Arzt an der Donka-Klinik in der Hauptstadt des westafrikanischen Guinea arbeitet. Wegen solcher Äußerungen trügen Regierung und Behörden des Landes eine Mitschuld. [...]

Anfang April hatte Guineas Präsident Alpha Condé am Sitz der WHO in Genf erklärt: "Im Moment ist die Situation unter Kontrolle, und wir klopfen auf Holz, dass es keine neuen Fälle gibt." [...]

Nach Beobachtungen von Journalisten der Nachrichtenagentur AFP gibt es in Conakry inzwischen keine Aufklärungskampagne mehr, weder über Radio oder Fernsehen noch auf den Straßen. Auf den Bahnhöfen, im Hafen und am Flughafen sind Kontrollen auf ein Minimum beschränkt. [...] In New Kru Town, größter Ebola-Herd Liberias, sagt der Einwohner Peter Jleh: "Wir sind Afrikaner, wir sind es gewohnt, in der Gemeinschaft zu leben, und wir werden weiterhin gemeinschaftlich leben und uns die Hände schütteln."
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/gesundheit/article129562391/Aerzte-werfen-Regierung-Guineas-Luegen-vor.html">http://www.welt.de/gesundheit/article12 ... n-vor.html</a><!-- m -->

Schneemann.
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