29.06.2014, 11:04
@Quintus
Insofern, ich denke mal, das Zentrum der Gesellschaft sieht die Bundeswehr weder positiv noch negativ, sondern begreift sie teils etwas irritiert als begleitendes "Beiwerk" dieser unserer Demokratie und Gesellschaft. Man nimmt zwar "nebenher" und über die Medien beiläufig zur Kenntnis, dass deutsche Soldaten, teils nicht mal in Zuggröße, in allen möglichen Ländern aktiv sind und honoriert diesen durchaus lebensgefährlichen Einsatz im Stillen (zumindest weitgehend) auch. Aber man identifiziert sich oftmals nicht wirklich mit der Truppe, was die Soldaten indirekt auch spüren (und die darüber auch eine gewisse Verbitterung entwickelt haben).
Es ist also eine Art seltsamer (typisch deutscher?) Mischung aus Distanzempfinden, Vorsicht, Resignation, Bedauern der eigenen Opfern, historischer Alarmglocken und gleichzeitiger, etwas teilnahmslos wirkender Hinnahme der Umstände. Dadurch wird der Truppe zwar kein Schaden zugefügt, aber sie bekommt zugleich auch nicht die gesellschaftliche Unterstützung und Akzeptanz, die sie wohl benötigen und die ihr auch im Selbstverständnis helfen würde. Und zugleich unternimmt die Politik auch nicht wirklich etwas, um diesen Status des Empfindens in irgendeiner Art und Weise zu ändern, sie bewegt sich ja selbst ebenso irgendwo im Bereich zwischen versuchter Anerkennung, netter Krampfhaftigkeit und vorsichtiger Distanz. Inwieweit man ansetzen müsste, um hier eine Veränderung zu bewirken - ohne das gleich wieder irgendwelche Geister der Vergangenheit bemüht werden -, wäre eine gute Frage. Vermutlich müsste man wirklich eine Art neues Bild des "Bürgers in Uniform" erfinden, aber es bedürfte auch eines neuen Empfindens allgemein und vor allem auch eines anderen Umgangs der Politik mit der Truppe...
Schneemann.
Zitat:Schneemann:Ich verstehe das mal eher psychologisch und nicht bezüglich der Physis (da hätten wir ja auch schon langsam ein gewisses gesellschaftliches "Verfettungsproblem").
Die Frage ist aber, ob das Zentrum dieser Gesellschaft auch nur ansatzweise militärisch tauglich ist.
Insofern, ich denke mal, das Zentrum der Gesellschaft sieht die Bundeswehr weder positiv noch negativ, sondern begreift sie teils etwas irritiert als begleitendes "Beiwerk" dieser unserer Demokratie und Gesellschaft. Man nimmt zwar "nebenher" und über die Medien beiläufig zur Kenntnis, dass deutsche Soldaten, teils nicht mal in Zuggröße, in allen möglichen Ländern aktiv sind und honoriert diesen durchaus lebensgefährlichen Einsatz im Stillen (zumindest weitgehend) auch. Aber man identifiziert sich oftmals nicht wirklich mit der Truppe, was die Soldaten indirekt auch spüren (und die darüber auch eine gewisse Verbitterung entwickelt haben).
Es ist also eine Art seltsamer (typisch deutscher?) Mischung aus Distanzempfinden, Vorsicht, Resignation, Bedauern der eigenen Opfern, historischer Alarmglocken und gleichzeitiger, etwas teilnahmslos wirkender Hinnahme der Umstände. Dadurch wird der Truppe zwar kein Schaden zugefügt, aber sie bekommt zugleich auch nicht die gesellschaftliche Unterstützung und Akzeptanz, die sie wohl benötigen und die ihr auch im Selbstverständnis helfen würde. Und zugleich unternimmt die Politik auch nicht wirklich etwas, um diesen Status des Empfindens in irgendeiner Art und Weise zu ändern, sie bewegt sich ja selbst ebenso irgendwo im Bereich zwischen versuchter Anerkennung, netter Krampfhaftigkeit und vorsichtiger Distanz. Inwieweit man ansetzen müsste, um hier eine Veränderung zu bewirken - ohne das gleich wieder irgendwelche Geister der Vergangenheit bemüht werden -, wäre eine gute Frage. Vermutlich müsste man wirklich eine Art neues Bild des "Bürgers in Uniform" erfinden, aber es bedürfte auch eines neuen Empfindens allgemein und vor allem auch eines anderen Umgangs der Politik mit der Truppe...
Schneemann.