03.08.2014, 09:43
Ganz offensichtlich - sollte sich das bestätigen - steht man vor einem Horrorszenario: In Nigeria sind wohl weitere Ebola-Verdachtsfälle aufgetreten, womit einer weiteren, möglichen Ausbreitung nur schwer entgegen getreten werden könnte. Vor allem, und dies wird aus dem Artikel auch ersichtlich, hat die Krankheit dort Chancen, wo zuvor Krieg und Chaos gewütet haben. Oftmals folgten Kriegen Krankheiten nach und forderten dementsprechend Opfer unter den geschwächten Menschen, man denke an die Fieberpandemien nach dem Ersten Weltkrieg ("Spanische Grippe") und dem Zweiten Weltkrieg (wenngleich auch in schwächerem Umfang). Und im teils überbevölkerten Nigeria (alleine Lagos hat ja über 20 Mio. Einwohner!) mit seinem unübersichtlichen Krieg gegen die Islamisten im Inneren und seinem teilweisen, traditionalistisch gefärbten Stammeschaos könnte eine Seuche schnell um sich greifen...
Schneemann.
Zitat:Ebola-Epidemie in Westafrika<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/ebola-146.html">http://www.tagesschau.de/ausland/ebola-146.html</a><!-- m -->
Weitere Verdachtsfälle in Nigeria
Etwa 730 Menschen sind dem Erreger seit Ausbruch der Krankheit zum Opfer gefallen. Das entspricht mehr als der Hälfte der erfassten Infizierten, und das Sterben geht weiter, vor allem in Liberia und Sierra Leone. [...] Es sei kein Zufall, dass Ebola gerade diese Region so hart treffe, sagt sagt der Virologe Peter Piot, der Entdecker des Ebola-Virus: "Diese Länder haben mehr als ein Jahrzehnt an schlimmsten Bürgerkriegen gelitten. Liberia und Sierra Leone sind erst am Anfang des Wiederaufbaus, und die Menschen haben kein Vertrauen in ihre Behörden. Ich glaube, es ist diese Verbindung von Misstrauen, Armut und katastrophalen Gesundheitssystemen, die diese Epidemie erklärt." [...]
Betroffen wären dann möglicherweise auch andere Staaten in der Region. Nach dem Tod eines Ebola-Kranken in Lagos versetzte auch Nigeria seine Sicherheitskräfte an Flughäfen, Seehäfen und Landesgrenzen in höchste Alarmbereitschaft. Der Mann war aus Liberia eingereist.
Das US-Friedenscorps kündigte an, Hunderte freiwillige Entwicklungshelfer aus Guinea, Sierra-Leone und Liberia abzuziehen. Vor dem Hintergrund der Ebola-Epidemie rät das Auswärtige Amt von verzichtbaren Reisen in die drei betroffenen Länder ab, auch die USA haben eine Reisewarnung herausgegeben.
Schneemann.