Weltweite Pandemien / Epidemien / Seuchenausbrüche
In den drei am stärksten von der Ebola betroffenen Staaten Westafrikas ist das eh schon fragile Gesundheitssystem in einigen Gebieten anscheinend vollends auseinandergefallen, der Ausbreitung der Seuche könnten damit endgültig Tür und Tor geöffnet sein. Quasi haben wir also eine hilflose Kapitulation vor der Seuche, mit kaum kalkulierbaren Folgen. Insgesamt betrachtet eine dramatische Entwicklung...
Zitat:Ebola in Westafrika

„Unser Gesundheitssystem ist komplett kollabiert“

Die Ebola-Epidemie hat die drei am stärksten betroffenen Länder in die Knie gezwungen. In Liberia und Sierra Leone ist das Gesundheitssystem zusammengebrochen: Medizinisches Personal flieht vor der Seuche, Kranke trauen sich nicht mehr zum Arzt. [...]

Der Chef des sierra-leonischen Gesundheitsdienstes berichtete von aufgegebenen Krankenstationen im Landesinnern, aus denen das medizinische Personal aus Angst vor einer Infektion mit Ebola geflohen sei. Und davon, dass mittlerweile 32 Krankenschwestern an dem Virus gestorben seien – zehn Prozent aller bislang gezählten Todesopfer im Land. Inzwischen, so Kargbo, sterben die Menschen vermehrt an heilbaren Krankheiten wie Malaria, weil es entweder keine medizinische Versorgung mehr gibt oder die Patienten Angst haben, sich in eine der noch funktionierenden Krankenstationen zu begeben. „Unser gesamtes Gesundheitssystem ist komplett kollabiert“, schloss der Mediziner. [...]

„Die Epidemie verbreitet sich schneller, als wir etwas dagegen tun können“, sagte die MSF-Chefin Joanne Liu. Besonders schlimm sei die Situation in Liberia. „Wenn wir Liberia nicht stabilisieren, brauchen wir an eine Stabilisierung der Region gar nicht erst zu denken.“ [...] Als letztes der drei Länder rief Guinea am Donnerstag den „medizinischen Notstand“ aus und kündigte an, die Grenzen zu Sierra Leone und Liberia von der Armee überwachen zu lassen. Leichen dürfen seither nicht mehr von einem Ort in den anderen geschafft werden. Außerdem behält sich die Regierung vor, die Bewegungsfreiheit im Land drastisch einzuschränken. An der Grenze werden Reisende auf Fieber untersucht. [...]

Die WHO rechnet damit, dass sich die Epidemie weiter ausbreitet und vermutlich auch den Weg nach Ostafrika findet. Ein angeblicher Fall von Ebola in einem Krankenhaus in der tansanischen Wirtschaftsmetropole Daressalam erwies sich indes als Falschmeldung.
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...und auch in Deutschland ist man durchaus nervös, glücklicherweise scheinen die Warnmechanismen aber gut zu funktionieren...
Zitat:Ebola

Ebola-Verdacht in Frankfurt

Entwarnung in Frankfurt: Ein Flugpassagier, der mit hohem Fieber am Frankfurter Flughafen gelandet war, ist nicht an Ebola erkrankt. Doch eins hat der Fall gezeigt. Die Rettungsaktion läuft wie ein Uhrwerk ab. [...] Als am Freitag die Nachricht die Runde macht, dass an Bord eines Flugzeugs aus Äthiopien ein junger Mann sitzt, der in Sierra Leone dem Vernehmen nach Kontakt zu Ebola-Patienten hatte und sich möglicherweise infiziert haben soll, läuft die wie ein Uhrwerk eingespielte Rettungsaktion an. Der Passagier, angeblich ein deutschen Medizinstudent, wurde bereits in Ruanda auf Ebola getestet. Der Test verlief negativ, doch die Richtlinien des Robert-Koch-Instituts sehen für Verdachts-Patienten einen zweiten Test vor.

Der Leiter des Stadtgesundheitsamts und des „Kompetenzzentrums für hochansteckende lebensbedrohliche Krankheiten“, René Gottschalk, erklärt gegenüber der Frankfurter Rundschau, es gebe „keinen Verdachtsfall“, aber es müsse „eine zweite Probe gemacht werden“. [...]

Weiter kein Fall in Europa

Wie ein Arzt des Kompetenzzentrums im Gespräch mit der FR erläutert, erschwert die lange Inkubationszeit von Ebola eine sachgerechte Einschätzung. Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit können drei Wochen vergehen. Jemand, der in Westafrika gesund ins Flugzeug steigt, könnte es in einem anderen Kontinent auch wieder gesund, aber infiziert, verlassen.

In dem Gespräch, das am Freitag vor dem Ebola-Alarm geführt wurde, sagt Götsch, dass in Übereinstimmung mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf deutschen Flughäfen Passagiere aus Nigeria oder auch Fluggäste, die in Istanbul umgestiegen sind, nicht kontrolliert werden. Anders als in Liberia, Guinea und Sierra Leone habe sich die Krankheit in Nigeria nicht ausgebreitet. Das Auswärtige Amt habe nicht nur vor Reisen nach Guinea, Sierra Leone und Liberia gewarnt, sondern deutsche Staatsbürger zur Rückreise aufgefordert. In Europa habe es bislang keinen Ebola-Fall gegeben. Die Wahrscheinlichkeit, dass in Frankfurt ein Ebola-Patient landet, sei „nicht groß“. Aber „man muss vorbereitet sein“.
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Schneemann.
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