25.08.2014, 10:08
hapy schrieb:Während die IS trotz Verlusten und Amerikanischer Luftunterstützung weiter auf dem Vormarsch ist.In Syrien. Hat doch nichts mit den Gebieten zu tun, wo die Amerikaner Luftunterstützung leisten.
@Erich
Danke erstmal für den Überblick der Religionsableger und wie sie zeitlich entstanden sind.
Zitat:Bei tief religiösen Menschen, denen andererseits die säkular-technologische Bildung des Westens fehlt, stellt sich die Frage des "warum".Das wird von denen gepredigt, die für eine radikale Auslegung / Gottesstaat eintreten. Aber das muss doch nicht von der Mehrheit getragen werden. Das ist gleich wie wenn unsere Kirche den Wertezerfall abmahnt und dafür ihre Lösungen anbietet. Da ist nichts grundsätzlich verschieden und auch nicht schlimm, jede Gruppierung versucht ihre Position zu stärken. Im einen Fall lässt man der Religion und deren Auslegung einfach viel zu grosse Macht mit den daraus resultierenden schlimmen Folgen.
"Warum verderben die Ernten? - Die Hexen sind schuld!" (wer konnte im Mittelalter schon die "kleine Eiszeit" als Klimaereignis einschätzen?)
"Warum besiegen uns die Christen? - Der Abfall vom Glauben ist schuld!"
Zitat:Dieser Glaubensabfall wird als ursächlich für den Verlust der eigenen Größe und die "Fremdherrschaft" durch "die ungläubigen Christen" gesehen. Und die Rückkehr zum originären mittelalterlichen Glauben ist dann logisch die Voraussetzung für ein Wiedererstarken der islamischen Größe.Das klingt für mich alles andere als logisch. Man kann doch nicht mittelalterlichen Dogmen zum Erfolg zurückkehren, wo die Glaubensgelehrten nicht mal einig sind, wie man sie auslegen muss. Technologie, Bildung und Handel bringen dich nach vorne. Das müsste man doch grad in diesen Staaten wissen. Die waren in ihrer Blütezeit bezüglich dieser drei Parameter führend. Es war ganz bestimmt nicht die Religion, die Religion war kontinuierlicher Begleiter sowohl in Höhen als auch bei den Tiefen. Aus der Religion bezüglich Erfolg was abzuleiten, ist im Orient doch nicht fundiert nachweisbar. Man könnte genauso gut sagen, weil man so religiös war, gings dauernd bergab ... was aber sicher auch nicht stimmen würde.
Zitat:Auf dieser restauratorischen Einstellung beruht dann auch der islamistische Fundamentalismus. Und insofern ist die koloniale Fremdherrschaft mit ursächlich für diesen islamistischen Fundamentalismus.Behaupten kann jeder, es braucht eine Gesellschaft die das glaubt und das mein ich mit Selbstverantwortung.
Zitat:Der Anspruch eines Kalifats, den Isis nun erhebt, stellt aber die Regierung der Familie Saud in Frage. Deshalb hat Saudi Arabien nun auch die Unterstützung von Isis aufgegeben, und fängt sogar an, die ISIS-Milizen zu bekämpfen.Ich versteh nicht, wenn die Familie Saud der Ideologie am meisten widerspricht, ISIS nicht die angreift. Diese historischen Erklärungsversuche ergeben mit dem was ISIS aktuell veranstaltet einfach keinen Sinn. Das wirkt auf mich unglaublich widersprüchlich. Ich seh eigentlich nur opportunistisches Verhalten, dass man dort zuschlägt wo der Wiederstand vermeintlich am geringsten ist. Das ist doch jämmerlichstes Verhalten, wenn man sich der Schwächsten bedient. Eigentlich müsste man doch die entfernen die sich am widersprüchlichsten zum Koran verhalten.
Mir ist es nicht unsympathisch, dass man Leute entfernt die masslos von Bodenschätzen profitieren, die ja eigentlich allen gehören und nicht nur einzelnen Personen die grad den Zugriff haben und dafür so gut wie gar nichts tun müssen (gibt es auch zur Genüge bei uns). Aber wieso um alles in der Welt, müssen sie Kurden und ein paar Christen dort zum "richtigen" Glauben bekehren oder abschlachten. Das sind doch nicht die, die sie ernsthaft im Visier haben können. Für mich ist ISIS nicht zuletzt deshalb, völlig verrückt und unglaubwürdig. Mich regt das Gefasel grad in Deutschland auf, die USA hier, die USA da, die USA müssten dies und das ... Deutschland müsste auch unendlich viel reparieren wenn man den ganzen Mist den ihr im 2.ten Weltkrieg veranstaltet habt, korrigieren müsste. Wir wären viel weiter wenn es die ganze Schei.sse nicht gegeben hätte. Wenn man aber immer zurückschauen würde und nichts vergessen/vergeben könnte, hätte es doch keinen Marshallplan gegeben, gäbe es kein vereinigtes Deutschland, keine EU mit Deutschland mit wirtschaftlichem Lead. Es gäbe die ganze positive Friedensentwicklung in Europa nicht.