25.09.2014, 10:26
Erich schrieb:Es gibt durchaus namhafte Kenner (Scholl-Latour), die Saudi-Arabien als den "geistigen Urheber" des extremen Islamismus bezeichnen.Das glaub ich eben auch. Den Ursprung so isoliert auf einen Staat zu legen, war für mich schon immer fragwürdig. Putschversuche in anderen Ländern eine solche Regierung (Salafismus) zu etablieren, gab es ja schon einige. Für mich, der zugegebenermassen nicht Einblick in die Feinheiten hat, ist es unwichtig wer jetzt welche Interpretation verfolgt. Wichtig wäre, dass wir uns mit den arabischen Staaten darauf einigen, dass diese Koranstelle vom heiligen Krieg in Zukunft nicht mehr so ausgelegt werden darf.
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Wenn sich die Saudis jetzt - mehr oder weniger - aktiv gegen IS beteiligen, dann kann dieses Engagement als Gegenargument gegen diese "Urheberschaft" verwendet werden - die Kritik am Export wahabitisch-salafistischer Ideen kann nicht mehr so geäussert werden
Es ist ja nicht der Gottesstaat der das Tragische an sich ist, es ist die Auslegung dass man Andersdenkende im Namen Glaubens ... dann in der Konsequenz des Gesetzes, jeden Andersgläubigen eliminieren darf. Jetzt bezogen z.B. Israel die Auslöschung des Juden-Staates. Wenn wir da einen Schritt weiterkommen und die arabischen Staaten auch selbst einsehen, dass sie sich reformieren müssen, seh ich die Zukunft durchaus positiv. Eine Misere wie diese, hat eben oft auch eine Selbstreinigung zur Folge, dass die Bürger auch bei Sympathie mit der Scharia, eine zu extreme Auslegung als Gefahr für den eigenen Staat erkennen / kritischer damit umgehen. Man muss ja Dinge immer selbst erfahren, bis man checkt, dass der eingeschlagene Weg nicht der Beste ist.