02.10.2014, 10:09
Mondgesicht schrieb:EADS ist einfach kein zuverlässiger Partner. Man kann denen nicht trauen.
Das wirtschaftlich klügste ist, aus den USA zu kaufen, weil die Entwicklung zu 95% von den Amis vorangetrieben und kontrolliert wurde. Bei den Amerikanern hat Rüstung einfach einen ganz anderen Stellenwert und ist nicht anrüchig. Dementsprechend würde ein Unternehmer es gar nicht erst wagen, Schrott verkaufen zu wollen.
In Zukunft bitte wieder in den USA beschaffen, denn es wird auch kein Know-How verloren gehen. Wir können in Lizenz in Deutschland bauen lassen. Das wurde in der Vergangenheit ebenfalls gemacht und man ist sehr gut damit gefahren.
Meine Wunschliste wären Flugzeuge der 4. Generation als Ersatz für (auf längere Sicht) den Tornado. Nämlich F15SE. Die sind bewährt und weisen ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis auf. Aus der EuFi-Nummer kommt ja nun nicht mehr raus.
Aus der A400m Nummer kommen wir ebenfalls nicht raus, aber vielleicht kann man die Flotte durch einige C130J ergänzen. Für ganz schwere Transporte sollte man beim Leasing der An124 bleiben.
Man macht sich aber auch komplett abhängig in Zukunft und wenn die einheimische Rüstung nicht mehr nachziehen kann bzw. keine Konkurenz mehr darstellen kann, weil sie keine Aufträge mehr bekommen, nehmen die amerikanschen Unternehmen ein Land genau so aus. Die sind genau so gewinnorientiert wie europäische Unternehmen. Aus Idealismus für "die Sache" wirtschaften die auch nicht. Vorallem wenn es um Europa geht.
Die Bundeswehr braucht eine europäische Lösung. Es steckt enorm viel Potenzial in europäischen Lösungen, nur verstehen das viele Entscheidungsträger nicht, da sie die nationalen Interessen immer noch überbewerten.
Man hat alles was man braucht in Europa um locker Schritt halten zu können in Sachen Rüstung. In allen Rüstungsbereichen. Es fehlt nur der Wille.
Europa sollte endlich anfangen seine wirtschaftlichen, diplomatischen und finanziellen Kräfte zu bündeln um so zu gestalten, wie es wirklich Sinn macht. Das gilt auch für die Bundeswehr. Würde man einheitlich armeenübergreifend halbwegs einheitlich beschaffen, wären viele Probleme gelöst. Man könnte früher, schneller und günstiger beschaffen und die Übergänge bei neuen Rüstungsprojekten zu eingearbeiteten alten Material wären auch "weicher". So könnten Kinderkrankheiten ausgemerzt werden, während man noch Zugriff auf das Vorgängermaterial hat.
Und mMn. kommt hier der Clou, sogar die Rüstungsunternehmen könnten unter Umständen davon profitieren.
Europa ist der größte und reichste Wirtschaftsraum der Welt und man lässt so viel Potenzial liegen. Aus Egoismus, fehlenden Mut zum Wandel und Dummheit. Vorallem aus Dummheit.